Johannes Grotzky liest in Homburg Ein Russland-Kenner kommt zur Hom-Buch

Homburg · Johannes Grotzky präsentiert „Lenins Albtraum“ im Siebenpfeifferhaus in Homburg

 Johannes Grotzky (rechts) kommt zur Hom-Buch. Hier ist er im Gespräch mit Michail Gorbatschow, einst Staatspräsident der Sowjetunion, der mit Glasnost und Perestroika neue Akzente in der sowjetischen Politik setzte.

Johannes Grotzky (rechts) kommt zur Hom-Buch. Hier ist er im Gespräch mit Michail Gorbatschow, einst Staatspräsident der Sowjetunion, der mit Glasnost und Perestroika neue Akzente in der sowjetischen Politik setzte.

Foto: Petersburger Dialog

Die Annexion der Krim, der Ukraine-Konflikt, Putins Parteinahme für Lukaschenko in Belarus, der Gift-Anschlag auf den Kreml-Kritiker Nawalny, die umstrittene Gas-Pipeline in der Ostsee. Das sind hochbrisante Themen, die das Verhältnis zwischen Russland und der EU und die deutsch-russischen Beziehungen akut und nachhaltig belasten: ein sehr aktueller Hintergrund-Panorama für die Hom-Buch-Präsentation des neuen Buchs von Johannes Grotzky.

In „Lenins Albtraum“ beleuchtet der langjährige Moskau-Korrespondent der ARD die bis heute in Russland spürbaren und auch weltpolitischen Auswirkungen der dramatischen Umbrüche der Perestroika und des Endes der Sowjetunion vor rund 30 Jahren, hieß es dazu in einer Mitteilung der Organisatoren des Lesefestes.

„Mit Kritik an Russland“, schreibt Johannes Grotzky im Vorwort seines Buches, „ist man schnell zur Hand und sieht kaum, welchen weiten Weg dieser Staat vom Kommunismus bis heute zurückgelegt hat, ohne dass dem Land durch seine Geschichte bereits eine demokratische Kultur in die Wiege gelegt worden wäre.“ Das Ringen um diese Demokratie, die Erfolge und Rückschläge, der Pendelschlag zu autoritären Strukturen, die Einschränkung politischer Pluralität und der Pressefreiheit, aber auch die Umsetzung einer nie gekannten Reisefreiheit und die Publikation aller früher verbotenen Bücher zeigen , so Grotzky, die Widersprüche, in denen sich Russland immer noch befinde.

Der promovierte Slawist und ehemalige Hörfunkdirektor des Bayerischen Rundfunks ist heute an der Universität Bamberg Honorarprofessor für Osteuropawissenschaften, Kultur und Medien. Die Hom-Buch-Veranstaltung im Siebenpfeiffer-Haus am Freitag, 11.September um 17 Uhr wird vom Saarländischen Rundfunk aufgezeichnet. Moderator ist Thomas Bimesdörfer, Stellvertretender Bereichsleiter Kultur.

Johannes Grotzky hat bereits mehrere Bücher vorgelegt, dazu zählen beispielsweise „Gebrauchsanweisung für die Sowjetunion“, „Konflikt im Vielvölkerstaat - Die Nationen der Sowjetunion im Aufbruch“, „Tschernobyl. Die Katastrophe“.

Die Hom-Buch findet in ihrem zehnten Jubiläumsjahr nur abgespeckt statt. Es gibt keine Messe, sondern ausschließlich Lesungen vom 9. bis zum 13. September werden prominente Autoren erwartet. Einige Lesungen sind bereits ausverkauft, etwa die mit Christine Westermann oder die mit Jean-Luc Bannalec. Beispielsweise bei ticket-regional.de sieht man welche Lesung man noch besuchen kann, Karten gibt es nur noch an Vorverkaufsstellen, etwa bei der Buchhandlung Hahn in Limbach, Infos: Telefon (0 68 41) 17 15 25. Das Programm der Hom-Buch findet man online:

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