Corona-Pandemie in Seniorenheim Jetzt 73 Corona-Infektionen im Haus am Steinhübel in Homburg

Homburg · Bei dem stark von Corona-Infektionen betroffenen Homburger Seniorenheim handelt es sich um die Pro-Seniore-Einrichtung Am Steinhübel. Das bestätigt Unternehmenssprecher Peter Müller auf Anfrage. Man bekämpfe seit dem 19. November  „bislang erfolgreich einen heftigen Coronaausbruch“.

 Symbolfoto: Sebastian Gollnow/dpa

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Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die Zahl von Covid-19-Infizierten steigt unaufhörlich weiter. Waren es letzte Woche 53 Betroffene (46 Bewohner, sieben Pfleger) hat sich die Zahl nach weiteren Testungen inzwischen auf 73 erhöht. 60 Bewohner und 13 Pflegekräfte beziehungsweise Mitarbeiter sind den Angaben der Saarpfalz-Kreis-Pressestelle infiziert – Tendenz: steigend! Das Heim zählt laut Pro Seniore 187 Bewohner und 134 Mitarbeiter, darunter rund 100 Pflegekräfte.

Da sich die Infektionen auf fast alle Bereiche der Einrichtung erstreckten, könnten nun nicht mehr wie bisher einzelne Wohnbereiche abgetrennt werden. Um eine weitere Verbreitung der übertragbaren Krankheit zu verhindern, habe das Kreis-Gesundheitsamt alle Bewohner vorerst einschließlich 11. Dezember in Quarantäne geschickt, also in ihrem jeweiligen Wohnbereich. Gegenseitige Besuche sowie der Empfang von Gästen von außerhalb seien bis dahin nicht erlaubt. Die Beschäftigten der Einrichtung mit Kontakt zu den Bewohnern müssten FFP-2-Schutzmasken, -handschuhe und -kittel tragen; sie würden täglich abgestrichen.

„Die aktuellen Quarantäne-Maßnahmen bezwecken letztlich auch den Schutz von Gesundheit und Leben der unmittelbar Betroffenen, also der Bewohner der Einrichtung. Jeder Fall mit gravierendem Verlauf, den wir dadurch verhindern können, der nicht im Krankenhaus behandelt werden muss, ist ein Erfolg“, so Landrat Gallo zu der Maßnahme. Diese umfasst laut Pro-Seniore-Sprecher Müller auch Hygieneschleusen, mehrfache ärztliche Visiten in der Woche.

Peter Müller, Sprecher von Pro Seniore betont, das Haus sei seit März ohne Coronafälle geblieben und vorbildlich beim Infektionsschutz und der Vorsorge gewesen. Man habe seit Ende des ersten Lockdown zunächst monatlich getestet, seit Verfügbarkeit der Schnelltests dreimal die Woche. Dadurch sei auch der Ausbruch entdeckt worden. Am 19. November habe man den entdeckten Positivfall gleich der zuständigen Behörde gemeldet und am 20. November eine Generaltestung durchgeführt. Man gehe offensiv mit der Infektion um, einmal um Betroffene und ihre Angehörigen zu schützen. Und um die Leistung des Personals herauszustellen. Müller: „Unsere Mitarbeiter leisten gerade eine übermenschliche Arbeit und dämmen das Coronageschehen ein. Nur so ist es zu erklären, dass im Moment keine menschlichen Verluste zu beklagen sind, die solitär auf Corona zurückzuführen wären“, betont Müller. Alle Angehörigen seien tagesaktuell informiert, eine Hotline rund um die Uhr besetzt.

Müller sieht auch ein erstes Zeichen der Hoffnung auf baldige Besserung: „Die erste Mitarbeiterin ist aus der Quarantäne zurück im Dienst, weitere werden nächste Woche folgen, da keine Symptome mehr zu vermelden sind. Auch die ersten Bewohner der Positivtestung anlässlich der Generaltestung vom 20.November zeigen keine Symptome mehr.“ Insgesamt sei das Pandemiegeschehen bis auf wenige Ausnahmen von milden bis gar keinen Symptomen gekennzeichnet – was keine Entwarnung sei. Zwei Bewohner und eine Mitarbeiterin seien in stationärer Behandlung.

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