Jedem "Hääbche" sein "Deckelche"

Beeden. Ein Gewitter reinigt in Beeden nicht nur die Luft. Im Theaterstück "Weiberwirtschaft" führte es außerdem eine ganze Reihe so genannter "Iwwergänger" doch noch in den Vorhafen der Ehe. Gezeigt wurde das muntere Stück von der Gruppe "Die Bühnenturner" des Turnvereins 1903 Beeden

 Die beiden Nichten Lena (Sara Hornung) und Gunda (Uli Müller) haben die "Weiberwirtschaft" längst durchschaut. Foto: Michael Schneider

Die beiden Nichten Lena (Sara Hornung) und Gunda (Uli Müller) haben die "Weiberwirtschaft" längst durchschaut. Foto: Michael Schneider

Beeden. Ein Gewitter reinigt in Beeden nicht nur die Luft. Im Theaterstück "Weiberwirtschaft" führte es außerdem eine ganze Reihe so genannter "Iwwergänger" doch noch in den Vorhafen der Ehe. Gezeigt wurde das muntere Stück von der Gruppe "Die Bühnenturner" des Turnvereins 1903 Beeden. Bevor sich der Vorhang in der Mehrzweckhalle Beeden zur ersten Vorstellung öffnete, hatte es hinter den Kulissen einiges Lampenfieber gegeben. Grund war der Ausfall der Darstellerin Ines Mayer, die kurz vor der Premiere erkrankte und ihren Auftritt absagen musste. Die "Bühnenturner" um Regisseur Werner Mayer mussten die Rolle neu besetzen. Angesichts der seit dem Frühjahr laufenden Proben war das gar nicht so einfach, aber Teresa Gangemi schlüpfte in die Kittelschürze der Frieda und spielte die Rolle bravourös. Neu waren diesmal in der Theatergruppe Sara Hornung als Lena und Uli Müller als Gunda. Das Stück "Weiberwirtschaft", von dem Pfullendorfer Autor Erich Koch geschrieben, wurde geschickt von Bayern in die Mastau "verpflanzt". Wer den Anfang dieses Schwanks sieht, der zweifelt ganz ernsthaft daran, dass es mit der Landwirtschaft auf dem Hof von Oma Frieda jemals ein gutes Ende nehmen wird. Mit Männern haben die robusten Frauen um die resolute Frieda nichts im Sinn. Da sind ihre Nichten Irma (Ulli Hornung) und Lena (Sara Hornung), die sich alles, was nach Mann ausschaut, mit dem typischen "Stallgeruch" ihrer Landwirtschaft vom Leib halten. Jürgen Schick war als Knecht Anton zum Schreien. Mit einer Gockel-Maske verkleidet, spielte er den verschrobenen Knecht, der sogar krähen und mit den Flügeln schlagen kann. Ins Trudeln kommt die Rolle von Anton, als Viehhändler Kuno (Heinz Maas) auftaucht. Tanja Becker spielte dessen Tochter Anni, die sich geschickt als Dummchen aufführt, aber heller auf der Platte ist als Kuno ahnt. So kam es, wie es kommen musste. Nur ein paar Minuten mit dem auch nicht gerade blöden Gockel-Darsteller Anton allein, fand Anni Gefallen an dem feschen Mann, der nicht nur krähen kann. Da störte die blöde Maskerade nur noch. Das drohende Gewitter wirbelte nicht nur den Hof der "Weiberwirtschaft" durcheinander, sondern ließ auch ein paar Männer in der so lange heftig verteidigten Frauen-Domäne stranden. "O Elend, o Not", klagte Frieda ein übers andere Mal, aber sie konnte nicht verhindern, dass jedes "Hääbche" sein "Deckelche" bekam. Ein halbes Jahr Proben, in den vergangenen Wochen noch um Einiges verstärkt, bescherten den "Bühnenturnern" zur Premiere ein volles Haus. Am Freitag und Samstag gibt es nochmals jede Menge zu Lachen für Alle, denen die Premiere entgangen ist.

Auf einen BlickDie Mitwirkenden: Teresa Gangemi (Oma Frieda), Sara Hornung (Lena, neu im Ensemble), Ulli Hornung (Irma), Jürgen Schick (Knecht Anton), Heinz Maas (Viehhändler Kuno), Tanja Becker (Kunos Tochter Anni), Andy Hornung (Tom), Klaus Bach (Ingo), Uli Müller (Nachbarin Gunda); Regie Werner Mayer, Souffleuse Gerda Hornung; Maske Ulli Hornung. smi

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