Jede Menge Barrieren überwunden

Homburg · Eine interessante Woche verlebten 20 Schüler der polnischen Partnerschule des Homburger Mannlich-Gymnasiums hier. Das Besuchsprogramm reichte vom Europaparlament bis zu den Schlossberghöhlen.

 Die deutschen und polnischen Schülerinnen und Schüler nutzten im Rahmen ihres Austauschs auch die Möglichkeit, den Homburger Schlossberg zu besichtigen. Foto: Andreas Figlak

Die deutschen und polnischen Schülerinnen und Schüler nutzten im Rahmen ihres Austauschs auch die Möglichkeit, den Homburger Schlossberg zu besichtigen. Foto: Andreas Figlak

Foto: Andreas Figlak

Das Christian-von-Mannlich-Gymnasium erhielt vor einigen Tagen zum wiederholten Male Besuch aus Ostpolen. Seine Partnerschule, das Liceum Ogolnoksztalcace aus Dubiecko in der Wojwodschaft Podkarpackie, schickte eine Delegation von 20 Schülerinnen und Schülern sowie zwei Lehrerinnen auf den langen Weg ins Saarland. Dort wurden sie von einer etwa gleich großen Gruppe von 15- bis 17-jährigen deutschen Schülerinnen und Schülern empfangen, die sie eine Woche lang in ihren Familien aufnahmen.

Der Austausch stand unter dem vieldeutigen Motto "Wir überwinden Barrieren". Es galt zunächst einmal, Sprachbarrieren zu überwinden, was in den meisten Fällen mit Hilfe der Lingua franca Englisch geschah. Dann wurden in den Familien auch kulturelle Barrieren überwunden, indem die polnische und die deutsche Kultur im wahrsten Sinne des Wortes aufeinander zugingen.

An einem Vormittag im Mannlich-Gymnasium fand ein Workshop statt, in dem eine weitere Barriere überwunden werden musste: Die je zwanzig Schülerinnen und Schüler aus Polen und Deutschland arbeiteten mit zehn jungen Leuten aus Syrien und Afghanistan zusammen, die vor kurzem als Flüchtlinge nach Deutschland kamen und nun reguläre Schüler am Mannlich-Gymnasium sind. Es galt, Gemeinsamkeiten zu entdecken, aber auch, die jeweils andere Kultur kennen zu lernen.

Auch geographische Barrieren wurden überwunden, als die deutsch-polnische Gruppe zu einer Draisinenfahrt in die Pfalz gereist ist. Absoluter Höhepunkt war eine weitere Grenzüberschreitung: Eine Tagesfahrt nach Straßburg inklusive Besuch des Europaparlaments. Dort konnten die jungen Leute hautnah erleben, wie die Europäische Union funktioniert, trotz aller Widerstände zuhause.

Im Europaparlament

Aber natürlich bot auch das Saarland selbst ausreichend Attraktionen für weitere Programmpunkte: Neben den Schlossberghöhlen in Homburg wurden die Landeshauptstadt Saarbrücken, der Wolfspark in Merzig und die Saarschleife in Orscholz besichtigt. Zudem wurde gemeinsam Sport getrieben, gemeinsam geklettert und am letzten Abend gemeinsam gefeiert. In der Aula des Mannlich-Gymnasiums wurde zusammen mit dem Landrat Theophil Gallo miteinander gespeist, getanzt, gesungen und Geschenke ausgetauscht (ein T-Shirt mit einem Foto der Saarschleife).

Wir überwinden Barrieren. Das Thema wurde hier wirklich in die Tat umgesetzt. Die Schülerinnen und Schüler haben viel dazu gelernt, verstehen einander nun besser, und es haben sich richtige Freundschaften entwickelt.

Umso schwerer fiel dann auch der Abschied der polnischen Gäste. Lediglich die Hoffnung, einander im nächsten Jahr, wenn die deutschen Austauschschüler nach Polen fahren, wiederzusehen, spendete Trost. Die deutsch-polnischen Beziehungen, die auch dank des Saarpfalz-Kreises gepflegt und unterstützt werden, spiegeln sich mit Sicherheit in weiteren Austauschen wider.

Autoren: Fabian Figlak, Felix Figlak, Schüler des Christian-von-Mannlich-Gymnasiums

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