Jazz im Zeichen der Trauer

Homburg · Eigentlich sollte die Uni-Bigband den Jazzfrühschoppen auf dem Homburger Marktplatz bestreiten. Doch der Tod von Sängerin Margit Weiß ließ es nicht dazu kommen. Die Tuxedo Swing-Bigband sprang ein und überzeugte.

 Die Tuxedo Swing-Bigband aus Lebach übernahm am Samstag die Aufgabe, das nächste Kapitel in der Geschichte des Homburger Musiksommers 2016 zu schreiben. Foto: Thorsten Wolf

Die Tuxedo Swing-Bigband aus Lebach übernahm am Samstag die Aufgabe, das nächste Kapitel in der Geschichte des Homburger Musiksommers 2016 zu schreiben. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Der Jazzfrühschoppen vom Samstag war einer, der geprägt war von zwei völlig unterschiedlichen Gefühlslagen. Der plötzliche Tod von Margit Weiß - Gesicht, Stimme und Seele der Uni-Bigband - in der vergangenen Woche überschattete den Vormittag. Die Sängerin und "ihre" Band sollten eigentlich dem Jazzfrühschoppen an diesem Samstag nicht zum ersten Mal eine von vielen Menschen seit Jahren begeistert aufgesogene Musikfarbe schenken. Doch der Himmel weinte in Strömen. Und Raimund Konrad, der Vorsitzende der ausrichtenden Interessengemeinschaft Homburger Altstadt, machte aus seiner Trauer über den Verlust keinen Hehl.

"Das Wetter passt ein bisschen zur Stimmung, das muss ich schon sagen", fasste Konrad die Gefühlslage angesichts eines Wolkenbruchs noch kurz vor Beginn des Konzerts der "Ersatz"-Formation, der Tuxedo Swing-Bigband, zusammen. "Das ist eine ganz tragische Geschichte. Margit war das Aushängeschild der Uni-Bigband, sie war das Gesicht. Jeder, der an die Uni-Bigband denkt, denkt an Margit Weiß." Auch Norbert Zimmer von der Abteilung Kultur und Tourismus der Stadt Homburg und verantwortlich vor allem für die Veranstaltungsreihe "Querbeat" als Teil des Musiksommer, zeigte sich immer noch erschüttert vom Tod der Sängerin. "Margit Weiß hat früher bei der Band Racers im Background gesungen." In der Folge habe er sie auf Bitten der Eltern ihrer angenommen und sie in die Musikszene der Region eingeführt.

Trotz der Tragik und der Trauer habe man sich aber dazu entschlossen, den Jazzfrühschoppen stattfinden zu lassen. "Also haben wir uns auf die Suche nach einem entsprechenden Ersatz gemacht." Dies sei hin- und her gerissen, keine einfache Sache gewesen." Nach einigen Telefonaten habe man die Tuxedo Swing Bigband für den Einsatz gewinnen können. Konrad: "Eigentlich wollte ich zuerst tauschen, damit die Uni-Bigband zu einem späteren Zeitpunkt beim Musiksommer noch spielen kann. Das ist mir aber nicht gelungen."

So kam es zum außerordentlichen Engagement der Tuxedo Swing-Bigband aus Lebach. Und die sorgte vor dem traurigen Hintergrund dann für die zweite Gefühlslage des Vormittags - mit einem gelungenen Auftritt. Der profitierte auch davon, dass sich mit dem ersten Ton auch die Regenschauer verzogen und die Band nicht vor einem vollständig leergefegten Marktplatz spielen musste. Vielfältig präsentierte die Formation ihr Programm schon im ersten Set, den Auftakt machte mit einem deutlichen lateinamerikanischen Einschlag, das Stück "Sway". Moderiert von Peter Spang, Stimme und Bassist der Tuxedos, gab's danach "How I met Miss Jones". So abwechslungsreich sollte es weitergehen.

Am kommenden Samstag gehört die Jazzfrühschoppen-Bühne auf dem historischen Marktplatz der fünfköpfigen Band Kobaya Beach, am Freitagabend werden "Die üblichen Verdächtigen" für den richtigen Sound bei ""Querbeat" sorgen.

Alle Infos zu allen Konzerten des Homburger Musiksommers gibt es auch online unter www.dtswing.de/musiksommer-homburg .

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