Italienisch mit Herz und Musik"Ich bin total begeistert"

Homburg. Wer muss schon nach Italien fahren, wenn Italien hierher kommt? Fehlt nur noch das Meer, erklärte Silvio Natale, Hauptorganisator der Festa Italiana in Homburg, die vom 19. bis 23 August über die Bühne geht

Homburg. Wer muss schon nach Italien fahren, wenn Italien hierher kommt? Fehlt nur noch das Meer, erklärte Silvio Natale, Hauptorganisator der Festa Italiana in Homburg, die vom 19. bis 23 August über die Bühne geht. Diesmal steht die beliebte Festa unter dem Motto "Urlaub in Homburg" - und über diesem Satz auf dem Programmheft wurde ein weiß-rotes Schirmchen gedruckt - ganz wie am Strand von Capri oder Ischia. Kurzum, für Pizza, Pasta, neapolitanische Lieder und fröhliche Stimmung muss man nicht bis an den Golf von Neapel fahren, das hat man auch hier. Diesmal wartet die Festa obendrein mit einer Premiere auf: einem Klassik-Open-Air- Konzert auf dem Christian-Weber-Platz. Dabei wurde, mit Unterstützung der Firma Theiss Naturwaren, richtig geklotzt. Nicht nur, dass typisch italienische, süffige, eingängige und bekannte Opern-Arien von Verdi, Puccini und Rossini auf dem Programm stehen - es wurden auch Top-Solisten engagiert. Das Homburger Kammersinfonie-Orchester spielt, begleitet von dem Cellisten Claus Kanngiesser und dem Tenor Jevgenij Taruntsov. Aus Italien kommen die Sopranistinnen Francesca Furelli und Vanessa Calcagno und die Mezzosopranistin Anna Casale. Natürlich solle man sich für dieses Konzert in Schale werfen, erklärt Silvio Natale, "das ist eine echte Operngala". Danach, daran besteht kein Zweifel, kann man sich an bestem Essen laben, darunter die echt neapolitanischen Pizzas von Mario und die sizilianischen Mandel-Köstlichkeiten von Sandra Naselli, die erstmals in der Riege der Gastronomen mit dabei ist. Die Programme für die Festa liegen in Homburger Geschäften aus. Karten fürs Klassik-Open-Air gibt's bei Silvio Natale in der Glockenstube.Seit 15 Jahren organisiert Silvio Natale die Festa Italiana. Wir sprachen mit ihm über das neue Programm. Freuen Sie sich auf die Festa?Natale: Und wie! Ich hätte mir vor 15 Jahren nicht träumen lassen, was mal daraus wird. Nun bringen wir sogar ein Klassik-Konzert. Ich war noch nie viel in Konzerten, Klassik ist bisher eigentlich nie so sehr mein Ding gewesen. Aber nun bin ich total begeistert.Was empfehlen Sie außerdem den Besuchern?Natale: Das gute Essen, die Fahnenschwinger aus meinem Heimatort Sessa Aurunca und vor allem die Ornato Group am Sonntag ab 13 Uhr. Diese drei Jungs präsentieren echt neapolitanische Musik auf Originalinstrumenten. Das neapolitanische Lied ist eine hohe Kunst. Es lohnt sich, da zuzuhören. Was macht die Festa aus?Natale: Sie ist kein übliches Stadtfest, sondern hat eine spezielle Atmosphäre. Wie Italien eben. Kein Wunder, dass Ministerpräsident Peter Müller jedes Jahr kommt. Der macht das nicht wegen des Wahlkampfs, der ist echter Festa-Stammgast. Meinung

Italien mit der Seele suchen

Von SZ-RedakteurinChristine Maack Die Festa Italiana bewegt sich in die richtige Richtung: Mehr Kultur und mehr Musik. Denn nach wie vor prägen Verdis und Puccinis Opern-Klassiker unser Bild vom dramatischen, schönen und schaurigen Bühnen-Italien. Wobei doch ganz Italien irgendwie eine Bühne ist. Wenn es gelingt, davon einen kleinen Teil in die Saarpfalz zu bringen, kann das Motto vom Urlaub in Homburg durchaus Wirklichkeit werden. Wahrscheinlich wird es aber umgekehrt sein - dass uns nach Rigolettos Arie, nach einer Pizza Margherita und nach neapolitanischen Mandolinen-Klängen eine unbändige Lust ergreift, am besten gleich morgen aufzubrechen. Wie einst Goethe, der im Morgengrauen nach Süden fuhr, nur noch Italien im Sinn.

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