Maifest in Homburg Homburg war in bester Feierlaune

Homburg · Das dreitägige Maifest in der Innenstadt mit seinem vielfältigen Musikprogramm lockte bis zum Sonntagabend zahlreiche Gäste an.

 Darauf hatten nicht nur die Homburger gewartet, mit dem Neustart des Maifestes nach der Corona-Auszeit gab es am vergangenen Wochenende wieder ordentlich Leben in der Stadt.

Darauf hatten nicht nur die Homburger gewartet, mit dem Neustart des Maifestes nach der Corona-Auszeit gab es am vergangenen Wochenende wieder ordentlich Leben in der Stadt.

Foto: Thorsten Wolf

Drei Tage Musik auf drei Bühnen, drei Tage feiern, drei Tage lang die Corona-Zeit vergessen machen: Für die Stadt Homburg hatte das Maifest 2022 ein durchweg große Bedeutung. Daran ließ auch Homburgs Bürgermeister Michael Forster am Eröffnungsfreitag keinen Zweifel aufkommen. Zum Fassbieranstich auf dem Historischen Marktplatz fand er klare Worte in Richtung der Gäste. „Nach einer gefühlten Ewigkeit ist es wieder soweit, heute Abend startet wieder unser Maifest. Ich bin froh, dass ich Sie wieder nach zwei Jahren, nach einer langen Pause, hier auf dem Marktplatz begrüßen darf.“ Tatsächlich konnte man da schon spüren, dass die Leute Lust auf Feiern hatten. Neben der nicht unüblichen Politprominenz hatten sich schon rund um den offiziellen Auftakt zahlreiche Gäste in den Altstadt eingefunden, gefühlt mehr als bei den Maifesteröffnungen in der Vor-Corona-Zeit. Gerade der Anwesenheit von Mitgliedern des Bundestages und des Stadtrats gewann Forster mit einigem Humor auch etwas Positives jenseits der so gezeigten politischen Unterstützung ab. „Ohne die Politik geht’s nicht, denn ohne die Gelder, die der Stadtrat uns zur Verfügung stellt, könnten wir solche Feste überhaupt nicht durchführen. Und außerdem ist damit auch dafür gesorgt, dass nachher das Fass leer wird – wenn soviel Politprominenz da ist.“ Damit sorgte Forster schon mal für ordentlich Lacher im Rund. Der Homburger Verwaltungschef zeigte sich sicher, dass es den Organisatoren Achim Müller und Norbert Zimmer von der stadteigenen Homburger Kulturgesellschaft gelungen sei, ein „Top-Programm auf drei Bühnen“ auf die Beine zu stellen.

Dann musste sich Forster seinem eigentlich Auftrag des Abends stellen, dem Fassanstich. Und er gestand ein: „Da hab ich jetzt schon ein bisschen Mores davor.“ Sein Anstich bei der Homburger Braunacht sei so „lala“ gewesen, „mal gucken, ob das heute Abend besser geht“. Es ging besser, nach drei Schlägen konnte das Freibier laufen. Damit war das 46. Homburger Maifest offiziell eröffnet. Doch schon ein Stunde zuvor, gegen 18 Uhr, war das Musikprogramm auf den Bühnen auf dem Christian-Weber-Platz und am Rondell gestartet. Genau dort hatten sich bis zum eigentlichen Programmstart schon mal Another Journey, eine holländische Journey-Tribute-Band warm gespielt. Und was die Truppe um Sänger Ton Vendel da mal quasi als Appetit-Happen unters rock-hungrige Volk krachen ließ, dass machte richtig Lust auf den eigentlichen Auftritt der Band ab 21 Uhr. Zuvor gehörte die Rockbühne allerdings der Formation Rockside Road. Deren Auftrag: Die Gäste am Rondell ordentlich auf Betriebstemperatur zu bringen. Und dafür gab‘s als Opener „Gimme all your lovin“ von ZZ Top und danach gleich hinterher „Lets dance“ von David Bowie. Das ließ sich schon mal gut an.

Auf dem Christian-Weber-Platz war es an Times and Tales, für einen gelungenen Auftritt zu sorgen, danach standen dort die Achtziger mit einer New-Wave-Party und der Band Daily Races auf dem Programm. Auf dem Marktplatz übernahmen X-Pression nach dem Fassbieranstich auf der Bühne das Kommando. „Das gibt ne richtig gute Party“, war sich Norbert Zimmer von der Kulturgesellschaft sicher. Und er sollte Recht behalten.

Party war dann auch das Motto bis zum Sonntagabend. Bis dahin gabs auf den drei Bühnen den erwarteten und angekündigten Mix ganz unterschiedlicher Musikrichtungen. So am Samstagabend auf dem Historischen Marktplatz. Dort hatten es sich die Barmherzigen Plateausohlen im Prilblumen-Bunt der 70-er auf der Bühne gemütlich gemacht. Zu hören gab‘s Schlager aus den Goldenen Jahren, als outfit-technisch erlaubt war, was heute zur Festnahme führen würde.

Als musikalisches Gegengewicht gegen diese Rolle rückwärts in der Zeit lieferten Skameleon aus Herborn auf dem Christian-Weber-Platz ein Cover-Programm der etwas anderen Art. Im Stil des Ska, einem ursprünglich auf Jamaika entstandenen Genre, präsentierte die vielköpfige Band einen bunten Mix klassischer Stadtfest-Klassiker. Das hatte was.

 Gitarrist Jeff Aug sorgte mit sein er Band Ape Shifter für die richtig harten Klänge beim Maifest.

Gitarrist Jeff Aug sorgte mit sein er Band Ape Shifter für die richtig harten Klänge beim Maifest.

Foto: Thorsten Wolf
 Mit drei Schlägen schlug Bürgermeister Michael Forster (links) mit Jan Faßbender von der Karlsberg-Brauerei das Fass an.

Mit drei Schlägen schlug Bürgermeister Michael Forster (links) mit Jan Faßbender von der Karlsberg-Brauerei das Fass an.

Foto: Thorsten Wolf

Und am Rondell? Dort sorgten nicht nur am Samstagabend laute Gitarren, knackige Bässe und fette Schlagzeugbeats dafür, dass die Rockbühne sich ihren Namen verdiente. Dass nicht alles, was man dort hören konnte, unbedingt Stadtfest-kompatibel war, sprich: nicht das Genre von Covermusik bediente, das gehört dort zum Konzept wohl dazu. Doch wer sich auf Bands wie D ́Angerous aus Berlin oder Ape Shifter um den ziemlich begnadeten Gitarristen Jeff Aug einließ, der konnte eine musikalische Welt jenseits von „Summer of 69“-Seeligkeit entdecken. Zudem bewiesen Ape Shifter (ein Begriff, der sich schwer übersetzen lässt, aber eben was mit Affen zu tun hat), dass es derzeit bei diesen Tieren eben nicht nur um Pocken gehen muss.

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