Immer auf der Suche

St. Ingbert/Homburg. Als Arzt habe er viel Schlimmes gesehen, erzählt Dr. Hans Schäfer. "Aber ich habe es immer vermocht, positiv zu denken", betont der heute 69-Jährige. Auch nachdem er seine internistische Kassenarztpraxis aufgegeben hat, versucht er, immer aktiv zu sein, denn er habe "noch alles Mögliche" in sich. Schäfer, der in St

 Hans Schäfer ist Maler und Schriftsteller. Foto: SZ/Reichhart

Hans Schäfer ist Maler und Schriftsteller. Foto: SZ/Reichhart

St. Ingbert/Homburg. Als Arzt habe er viel Schlimmes gesehen, erzählt Dr. Hans Schäfer. "Aber ich habe es immer vermocht, positiv zu denken", betont der heute 69-Jährige. Auch nachdem er seine internistische Kassenarztpraxis aufgegeben hat, versucht er, immer aktiv zu sein, denn er habe "noch alles Mögliche" in sich. Schäfer, der in St. Ingbert wohnt, sucht weiterhin den Kontakt mit Menschen, und er will sich einmischen. Er tut dies vor allem mit seiner Kunst: als Maler - sein Atelier hat er in Beeden - und als Verfasser von Texten. Soeben hat Schäfer ein neues Buch herausgegeben, in dem er seine Gedanken zu eigenen Erlebnissen, zu Eindrücken und Gefühlen festgehalten hat. "Kein Schatten - nirgends" heißt der Band, und wie Schäfer erklärt, kann dieser Titel durchaus als Programm verstanden werden: "Ich suche nicht die Ruhe, den Schatten, sondern ich bin noch immer aktiv und auf der Suche." Während er mit seiner Malerei das festhalte, was er als schön empfinde, verarbeite er in seinen Texten persönliche Lebenssituationen. Hans Schäfer nennt seine kurzen Gedankensplitter nicht Gedichte, sondern schlicht "Wörter, Worte". Er schreibe keine Lyrik, sondern Mitteilungen darüber, was er als besonders empfinde. Dafür nutzt er auch eine besondere Form: "Nichts reimt sich, außer den ersten Wörtern einer Zeile schreibe ich alles klein, und ich benutze keine Interpunktion", sagt Schäfer. Dadurch entstünden neben den an die Zeilen gebundenen Inhalten teilweise auch vertikale, mehrdeutige Bezüge. Mit "Kein Schatten - nirgends" will Schäfer andere an seiner Lebenserfahrung teilhaben lassen: "Wer will, kann davon profitieren." Schäfers Wörter, die er zu Worten zusammensetzt, sind kurze Einfälle, Betrachtungen und Reflexionen über den Alltag, über die Liebe und über die Natur. Dass Schäfers Texte häufig eine schwermütige Grundstimmung haben, erklärt der Autor als "natürliche Entwicklung des Alters". Da er die Verantwortung aus der Zeit seines Berufslebens vermisse und ihm manchmal der Kick des Arbeitsstresses fehle, ergreife ihn häufig "eine leise Wehmut". Doch Schäfer will sich diesen Gefühlen der Sehnsucht und Melancholie nicht ständig aussetzen: "Wenn ich merke, dass mich Gedanken überkommen, die ich nicht will, dann laufe ich dagegen an." Aber das Laufen nutzt er nicht nur, um den Kopf wieder klar zu bekommen - Joggen ist für Schäfer auch die beste Möglichkeit, sich fit zu halten.

Auf einen BlickHans Schäfer: "Kein Schatten, nirgends - Wörter, Worte" ist zum Preis von zehn Euro in der Rochus-Apotheke, Spiesen-Elversberg, und in folgenden Buchhandlungen erhältlich: Homburg, Buchhandlung am Markt; St. Ingbert, Buchhandlung Friedrich; Saarbrücken, Buchhandlung Hofstätter. Der Reingewinn des Verkaufs kommt dem Kinderschutzbund zugute. cros

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