Windpark „Auf der weißen Trisch“ Im Juli sollen sich alle Windräder drehen

Homburg · Der Windpark auf der weißen Trisch zwischen Einöd und Kirrberg wurde jetzt eröffnet. Im Moment ist ein Windrad in Betrieb, bevor die anderen drei folgen, muss auch hier der Schutz des Rotmilans gewährleistet sein.

 Am vergangenen Freitag ging eine erste der insgesamt vier Anlagen des Windparks „Auf der weißen Trisch“ in Betrieb, Bis Anfang Juli sollen auch die drei anderen folgen - wenn der Schutz des Rotmilans dann auch dort gewährleistet ist.

Am vergangenen Freitag ging eine erste der insgesamt vier Anlagen des Windparks „Auf der weißen Trisch“ in Betrieb, Bis Anfang Juli sollen auch die drei anderen folgen - wenn der Schutz des Rotmilans dann auch dort gewährleistet ist.

Foto: Thorsten Wolf

Lange hatten die Stadt Homburg, der Stadtrat und der Projektentwickler um den Windpark „Auf der weißen Trisch“ oberhalb von Einöd gerungen (wir berichteten mehrfach), am Freitag nun ging die Anlage mit dem Start von einem der vier Windräder offiziell in Betrieb (wir berichteten kurz).

Nachdem der Park rein baulich schon seit längerem fertig ist, gab es Verzögerungen bei der Inbetriebnahme. Grund dafür waren Auflagen des Landesamtes für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) als zuständiger Genehmigungsbehörde. Die sahen vor, dass erst eine ausreichend hohe Bepflanzung rund um die vier Windräder nötig sei – um so den Rotmilan von einer Jagd im Gefahrenbereich der Rotorblätter abzuhalten. Pünktlich zum Freitag gab es vom Landeamt grünes Licht für eines der vier Windräder, die anderen drei sollen in Kürze folgen, dann, wenn auch dort der Schutz des Rotmilan sichergestellt ist.

Betrieben wird der Windpark vom Energieversorger Energie Baden-Württemberg (EnBW), entwickelt wurde das Projekt vom Zweibrücker Unternehmen Energy3K. Gerade in der Phase der Genehmigung hatte es kontroverse Diskussionen rund um den Windpark gegeben, die am Ende in zwei unterschiedliche Genehmigungsverfahren mündeten: Wollte der Projektentwickler den Windpark mittels eines vereinfachten Verfahrens nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz verwirklichen, versagte ihm der Stadtrat das Einvernehmen. Die Stadt ihrerseits brachte ein Bebauungsplanverfahren auf den Weg und verhängte zusätzlich zeitweise eine Veränderungssperre. So ging es über Monate hin und her. Am Ende gab es die Genehmigung seitens des Landesamtes für Umwelt- und Arbeitsschutz – mit den entsprechenden Auflagen zum Schutz des Rotmilans.

Im Mai 2016 erwarb EnBW dann das Projekt von Energy3K und begann, die vier Windanlagen auf dem Höhenzug oberhalb von Einöd zu bauen. Entstanden sind in den Monaten danach insgesamt vier Windräder mit einer Nabenhöhe von 141 Metern und einen Rotordurchmesser von 117 Metern. Die Anlagen vom Typ Nordex N117/2400 verfügen laut dem Energieunternehmen über eine Gesamtleistung von 9,4 Megawatt „und können den Strombedarf von rund 7600 Haushalten im Jahr decken“.

Vor dem Hintergrund des nicht einfachen Weges hin zum Windpark auf der „Weißen Trisch“ war die Freude der Verantwortlichen über den offiziellen Start am Freitag durchaus nachvollziehbar. Michael Lüer, Teamleiter der Niederlassung Trier der Firma: „Die Entwicklung des Windparks hat ein paar Jahre in Anspruch genommen.“ Bereits im Jahr 2007 habe der damalige Projektentwickler Andreas Reister von dem Zweibrücker Unternehmen mit den ersten Gesprächen begonnen, blickte Lüer zurück. „Es hat dann einige Jahre gedauert, bis im Jahr 2012/2013 das Genehmigungsverfahren starten konnte. Und wir waren sehr froh, dass Andreas Reister diese Genehmigung im Jahr 2016 erwirken konnte.“ Man habe dann das Projekt von Energy3K übernommen „und auch recht zügig mit dem Bau begonnen“.

Im März dieses Jahres  sei der Windpark fertig gewesen, allerdings, erläuterte Lüer, habe das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz einen ausreichenden Schutz für den Rotmilan zur Auflage gemacht (wir berichteten ausführlich). Für das Windrad mit der Nummer K02 sei diese Auflage am vergangenen Donnerstag erfüllt worden. Lüer nannte den Schutz des Rotmilans als außerordentlich wichtig, „wir stehen hier im Austausch mit dem LUA als Genehmigungsbehörde“. Dort werde man den Aufwuchs der Gräser rund um die Windräder überwachen „und wir halten uns ganz strikt an diese Regel. Wir sind guter Dinge, dass Anfang Juli dann alle Windräder auf der ‚Weißen Trisch‘ in Betrieb sind“. Verpackt war die offizielle Inbetriebnahme des Windparks in ein kleines Fest, an dem Bürger, Grundstücksverpächter und einige Vertreter der Homburger Politik teilnahmen.

Kleiner Höhepunkt dieser Veranstaltung war auch das Enthüllen einer Infotafel, die in Zukunft an gut zugänglicher Stelle über den Windpark und seine Technik informieren soll.

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