„Ihr Einsatz kann Leben schenken“

Homburg · Lob für Blutspender gab es bei der Ehrung am Uni- klinikum. Auch Ministerin Monika Bachmann dankte den Geehrten.

 Professor Hermann Eichler (rechts), Leiter des Instituts für Klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg, konnte am Dienstag mehr als 50 über die Maßen hinaus engagierte Blutspender für ihren Einsatz zu Gunsten anderer auszeichnen. Foto: Thorsten Wolf

Professor Hermann Eichler (rechts), Leiter des Instituts für Klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg, konnte am Dienstag mehr als 50 über die Maßen hinaus engagierte Blutspender für ihren Einsatz zu Gunsten anderer auszeichnen. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Blut zu spenden, bedeutet Leben zu spenden. Und so sind Blutspender echte Lebensretter. Auch deswegen gehört es seit Jahren zur guten Tradition am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) in Homburg, ganz besonders aktive Spender mit einer Feierstunde zu ehren und für ihr außerordentliches Engagement auszuzeichnen - so geschehen am vergangenen Dienstag im großen Ratssaal des Homburger Forums.

Eingeladen hatte das Institut für Klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin, von den insgesamt 205 zu ehrenden Spendern hatten über 50 die Einladung angenommen. Auf der Liste der zu Ehrenden fanden sich dabei Menschen, die mindestens 25, 50, 75, 100, 200 und sogar mindestens 300 Mal gespendet hatten.

Bevor Institutsleiter Professor Hermann Eichler gemeinsam mit der alten und neuen Saar-Gesundheitsministerin Monika Bachmann, Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind und Professor Bernhard Schick als ärztlichem Direktor des UKS zur ehrenden Tat schritt, gab er Einblick in den aktuellen Status der Blutspendenbereitschaft im Saarland. "Das war ein gutes Jahr, wir konnten in diesem Jahr etwa 7000 Vollblutspenden verzeichnen. Das ist trotzdem nur ein Drittel von dem, was wir am Klinikum brauchen."

Angesprochen auf die immer wiederkehrenden Meldungen über einen zeitweisen Mangel an Blutkonserven, gerade in Urlaubszeiten, machte Eichler deutlich: "Die Blutversorgung in Deutschland ist gesichert, es gibt nur einige, wenige Engpass-Situationen. Darüber wird natürlich dann in der Öffentlichkeit berichtet." Langfristig allerdings prognostizierte Eichler aufkommende Schwierigkeiten, begründet im demografischen Wandel der Gesellschaft. "Es kommen immer mehr Menschen in ein Alter, in dem Bluttransfusionen notwendig sind. Aber die blutspendefähige Bevölkerung wird zahlenmäßig kleiner, darauf muss in Deutschland reagiert werden."

Deswegen gelte es jetzt, vor allem junge Menschen als Blutspender zu gewinnen. "Von den 100 Prozent der Spendefähigen spenden nur vier Prozent. Und da müssen wir die Zahlen hoch kriegen, vor allem bei den Jungen." Hier sei vor allem eine Aufklärung über das Blutspenden nötig, "viele haben einfach Angst davor, Blut zu spenden, haben Angst, dass ihnen was passiert, dass sie verletzt werden".

Da seien gestandene Blutspender, wie eben die, die am Dienstag geehrt wurden, die besten "Werbeträger", ebenso wie die Ehrung selbst einen hohen öffentlichen Wert habe. Und, darauf wies Eichler auch hin: "Blutspender sind das gesündeste Kollektiv in Deutschland. Blutspender werden untersucht, vor jeder Blutspende gibt es ein ärztliches Gespräch. Das heißt: Bei der Blutspende gibt es einen Arztkontakt kostenlos dazu."

Auch Gesundheitsministerin Monika Bachmann nutzte den Dienstag dafür, eindringlich für das Blutspenden zu werben, dies sei auch einer der Schwerpunkte ihrer Politik. Bachmann begründete dies auch damit, dass das Saarland immer noch nicht in der Lage sei, seinen Bedarf an Blutspenden selbst zu decken. Und dass gerade Blutkonserven für Hochleistungsmedizin, wie am Universitätsklinikum praktiziert, unerlässlich seien, das gab Professor Bernhard Schick den Spendern mit auf den Weg. "Wir brauchen Sie. Ihr Einsatz kann Leben retten, ihr Einsatz kann Leben schenken."

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Blutspenden ist an einigen Orten möglich. So bieten einige DRK-Ortsvereine in ihrem Zuständigkeitsbereich regelmäßig Blutspende-Termine an. Wer am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg spenden möchte, der ist beim Institut für Klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin von Professor Hermann Eichler an der richtigen Adresse. Das Institut findet sich an der Ringstraße 1, außerhalb des eigentlichen Campus-Geländes. Über die Spendezeiten für Erstspender und Mehrfachspender gibt der Internetauftritt des Instituts unter www.uks.eu/de/einrichtungen/kliniken_institute/chirurgie/haemostaseolo gie/ Auskunft.

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