IG Metall kämpft auch an Faasenacht

Die IG Metall fordert 5,5 Prozent mehr Lohn, eine geregelte Altersund Bildungsteilzeit. Sollten diese Forderungen nicht erhört werden, will die IG Metall Homburg Saarpfalz heute die Warnstreiks ausweiten. Die Hauptkundgebung findet um 11.11 Uhr vor den Werkstoren bei Schaeffler statt. Mit dabei sind neben Schaeffler auch Betriebsräte von Bosch, Bosch-Rexroth, Hager und John Deere. SZ-Redakteurin Christine Maack befragte dazu den 2. IG-Metall-Bevollmächtigten, Ralf Reinstädtler.

 Mit Trillerpfeifen und Klatschen unterstützen Streikende die IG-Metall-Forderung nach 5,5 mehr Lohn. Obwohl der Warnstreik heute auf 11.11 Uhr festgesetzt ist, hat dies nichts mit Fastnacht zu tun. Foto: Bonenberger

Mit Trillerpfeifen und Klatschen unterstützen Streikende die IG-Metall-Forderung nach 5,5 mehr Lohn. Obwohl der Warnstreik heute auf 11.11 Uhr festgesetzt ist, hat dies nichts mit Fastnacht zu tun. Foto: Bonenberger

Foto: Bonenberger

Eine IG-Metall-Kundgebung an Weiberfastnacht um 11.11. Uhr. Meinen Sie das ernst oder ist das eine Fastnachtsveranstaltung?

Reinstädtler: Das meinen wir ganz ernst. Damit keine falschen Vorstellungen aufkommen: Es handelt sich um eine reguläre IG-Metall-Kundgebung und keine Fastnachtsveranstaltung.

Aber Ihnen ist schon klar, dass zum gleichen Zeitpunkt die Rathäuser gestürmt werden?

Reinstädtler: Ja, klar. Nun ist es eben so, dass der Tarifkampf in die Fastnachtszeit fällt. Das ist Zufall, aber natürlich wollten wir an diesem Termin auch nicht so tun, als wüssten wir das nicht. Also haben wir uns ein bisschen angepasst und die Uhrzeit um 11.11 Uhr bewusst gewählt.

Kommen die Metallerinnen dann auch verkleidet?

Reinstädtler: Von mir aus gerne. Es wird ein Bus von Hager aus Blieskastel erwartet, in dem vorwiegend Arbeitnehmerinnen sitzen. Die können gerne auch verkleidet ihre Entschlossenheit zum Ausdruck bringen. Doch das, was wir dort als Anliegen formulieren, sind keine Büttenreden, sondern das sollte die Arbeitgeberseite ernst nehmen.

Und was machen Sie?

Reinstädler: Ich werde mich nicht verkleiden. Das hängt damit zusammen, dass wir der Fastnacht zwar ihren Tribut zollen, aber dass wir Metaller unsere Forderungen keineswegs als Jux empfinden, sondern dass wir fest entschlossen sind, unsere Forderungen durchzusetzen, dazu zählt zum Beispiel eine Erhöhung der Einkommen um 5,5 Prozent, neue Regelungen für die Gestaltung der Altersteilzeit und die Einführung einer tarifvertraglich garantierten Bildungsteilzeit.

Aber die Metall-Industrie ist dafür bekannt, im Vergleich zu anderen Branchen schon sehr gute Löhne zu zahlen?

Reinstädtler: Die Unternehmen haben im vergangenen Jahr beachtliche Gewinne eingefahren, denken Sie nur an die Autobranche. Da ist es doch verständlich, dass die Belegschaft auch ihren Anteil fordert. Sie hat ja auch maßgeblichen Anteil an der guten Qualität der Produkte.

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