Debatte um Mahnmal Homburgs Ruf steht auf dem Spiel

Zu „Das lange Warten auf ein Mahnmal“ (Homburger Rundschau 3./4. Februar)

Freie Presse und Demokratie bedingen sich. In dieser Hinsicht hat die SZ in letzter Zeit Pionierarbeit geleistet. Ich erinnere nur an die Recherchen bezüglich LSVS: Dass Meiser und Co.  mit ihren unzähligen Posten überfordert sind, aber auf keinen verzichten wollen, weil sie gut dotiert sind, haben die Journalisten der SZ. aufgedeckt. Große Leistung! Große Leistung auch der Artikel in der Homburger Rundschau  vom 3./4. Februar, überschrieben mit „Das lange Warten auf ein Mahnmal“. Frau Stumm, die Verfasserin, hat recht, wenn sie anmahnt: Der Mord an den Juden ist ein Verbrechen, vergessen und verdrängen ist keine Option. Ein Denk-/Mahnmal muss endlich her, und zwar an eine zentrale Stelle. Den derzeitigen Verantwortlichen unterstelle ich nicht, dass sie das hintertreiben, aber der Vorschlag von Izak Hirsch, Stolpersteine setzen zu lassen, wurde von „der Stadtverwaltung nicht gewünscht“. Die Alternative Gedenkstein mit den Namen der deportierten Juden fand Izaks Beifall. Obwohl der Entwurf fertig war, ging es, so die Mitteilung der Stadtverwaltung im November, wegen Bauarbeiten nicht vorwärts. Dann hieß es, der „angedachte Standort Ecke Saarbrücker -/Klosterstraße“ sei für den Weihnachtsbaum reserviert. Hirschs Bedenken, dass „damit das Denkmal auf die lange Bank geschoben werden soll“, gar auf den Sankt Nimmerleinstag, sind sicher unbegründet, dagegen sprechen die neuen Überlegungen, die die Stadt zur Zeit anstellt, nur „sollte sie sich damit keine Zeit lassen“ (Zitat Stumm), es sei denn, sie wird anderen Sinnes, wie es schon einmal war, wo sie die Synagogenruine mit einem Mehrfamilienhaus überbauen lassen wollte. Homburgs Ruf steht auf dem Spiel!

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