Homburger Schüler entdecken ihr kulturelles Erbe

Homburg · Projekttag im Römermuseum Schwarzenacker bot den Mädchen und Jungen eine Fülle an Workshops um alte Rezepturen und traditionelle Techniken

Unser kulturelles Erbe kennen und schätzen lernen und sich tatkräftig für dessen Erhalt einsetzen: Dieses Ziel verfolgen die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit ihrem Schulprogramm "denkmal aktiv - Kulturerbe macht Schule" sowie auch das teilnehmende Saar-Pfalz-Gymnasium (SPG) in Homburg. Wie sehr sich junge Menschen von engagierten Lehrenden begeistern lassen und mit welchem Feuereifer sie selbst Hand anlegen, ist unter anderem im Römermuseum Schwarzenacker zu erleben.

Das Römermuseum Schwarzenacker unter der organisatorischen Leitung von Sabine Emser und das Christliche Jugenddorf mit seiner Werkstattleiterin Regina Raskopp, erwachten kurz vor den Ostereferien zu einem lebendigen Ort, an dem mehr als 60 Schülerinnen und Schüler des SPG Geschichte im wahrsten Wortsinn begreifen konnten. Nach einer fachkundlichen Museumsführung, bei der die Zehn- bis 15-Jährigen intensive Einblicke in die Historie erhielten, galt es, bei diversen Workshops selbst aktiv zu werden.

Organisiert waren sie in Zusammenarbeit mit der Studienrätin Simone Lukas und dem aktuellen Projekt des Saarpfalz-Gymnasiums. Die Geschichts- und Kunstlehrerin betreut bereits seit vielen Jahren Denkmalschutzprojekte und hat mit Schülern unter anderem bei Ausgrabungen in Rheinheim-Bliesbruck mitgewirkt.

In diesem Jahr wird das Römermuseum in Schwarzenacker tatkräftig unterstützt bis hin zu selbst hergestellter Naturkosmetik nach alten Rezepturen und Museumsführungen von Kindern für Kinder, um Gleichaltrige für die spannende Geschichte zu interessieren. Um die traditionellen handwerkliche Techniken wie Metall- oder Holzverarbeitung, Umgang mit Farbe, Lehm- und Maurerarbeiten zu vermitteln, arbeitete Lukas erstmalig mit dem CJD Jugenddorf zusammen. Die Werkstätten mit ihren idealen Gegebenheiten und erfahrenen Ausbildern boten beste Lernmöglichkeiten. Dabei wurden die Gymnasiasten auch von den Auszubildenden unterstützt. "So erleben wir unsere Schützlinge im Umgang mit anderen, und sie lernen, anderen etwas zu erklären und sie zu betreuen", sieht Tischlermeister und Ausbilder Josef Bieringer den mehrfachen Nutzen dieser immerhin sehr aufwändigen Aktion. So wachse auch der Respekt vor Handwerksleistung.

Stolz betrachtete Lisa Kästner (12) ihr fertiges Schwert. "Das ist mal etwas anderes", strahlte die Schülerin, die gerne die "einmalige Chance nutzt, verschiedene Sachen ausprobieren zu können." Für den Nachmittag freute sie sich schon darauf, im Römermuseum bei Frank Schneider den Bronzeguss zu erleben. "Das gibt es sonst nicht", meinte sie. "Cool, macht Spaß", kommentierte Franz Reichelt eher nebenbei. Konzentriert war der Zehnjährige dabei, den Griff an seinem Schwert noch ganz glatt zu schleifen. "Raus aus der Schule und rein ins Leben!" Dieses Ziel haben Studienrätin Simone Lukas und alle an dem Projekttag Beteiligten zu 100 Prozent erreicht. Für die Schüler ist dies eine Grundlage, auf der sie weitere Arbeitseinsätze, Studien in Archiven und auch die Mitgestaltung des Tags der offenen Tür im Römermuseum Schwarzenacker im Mai bewältigen können. Sie lernen, kulturelles Erbe zu erkennen und es wertzuschätzen.

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