Auch öffentliche Proben gibt es Internationale Musiker zu Gast in Homburg

Homburg · Eine große musikalische Bandbreite halten die sieben Konzerte der Kammermusiktage bereit, die am 26. September beginnen.

 Der albanisch-griechischen Violinvirtuose Jonian Ilias Kasdesha ist gleich zur Eröffnung der Kammermusiktage Homburg und in der Folge bei weiteren Konzerten zu hören. 

Der albanisch-griechischen Violinvirtuose Jonian Ilias Kasdesha ist gleich zur Eröffnung der Kammermusiktage Homburg und in der Folge bei weiteren Konzerten zu hören. 

Foto: Yannick Andrea/YANNICK ANDREA

Ein Programm, so beschreibt’s Tim Vogler, beginnt zunächst einmal mit einem leeren Blatt. Und natürlich in seinem Fall mit vielen Ideen, wie es gefüllt werden könnte. Das war auch bei den Vorbereitungen zur 23. Auflage der internationalen Kammermusiktagen Homburg so, die am 26. September eröffnet werden. Inzwischen ist das Blatt natürlich nicht mehr leer, sondern gut bestückt mit insgesamt sieben Konzerten, die durch feine Linien miteinander verbunden sind, dennoch kontrastieren und Spannendes aufzuweisen haben. Das Ganze wird ergänzt durch ein Rahmenprogramm, das künstlerische Genres überschreitet. Dabei immer im Blick: die Besucherzahlen. Mit über 1000 Zuhörern war die vergangene Auflage eine erfolgreiche. Daran möchte man anknüpfen, hofft sogar auf noch mehr Musikfreunde.

Sieben Konzerte sind es diesmal geworden, eines weniger als 2017. Ein Konzerttag bleibe bewusst frei. Ansonsten besteht die Möglichkeit, vormittags bei den Proben im Saalbau zuzuhören. Dazu kommen ein Notenflohmarkt, eine Ausstellung und eine eigens entworfene Grafik von Peter Spiegel – die Hälfte des Erlöses aus dem Verkauf von 50 Drucken komme den Kammermusiktagen zugute. Thema war das Programm nun in den Räumen der Stiftung Schriftkultur von Katharina Pieper auf Gut Königsbruch. Dort stellte Tim Vogler, künstlerischer Leiter der Konzertwoche, flankiert vom Team der Kammermusikfreunde Saar-Pfalz, die das alles erst möglich machen, Einzelheiten vor.

„Con spirito“ ist die musikalische Woche diesmal überschreiben. Und es ist dann auch der besondere Geist und die Stimmung, die jedes Mal hier herrschen, die Tim Vogler besonders lobt. Zum Geist kommt der spritzige Charakter der Konzerte, die sich diesmal überwiegend im Homburger Saalbau abspielen. Einmal zieht man in die Zweibrücker Fasanerie, ein anderes Mal in die Klinikkirche der Uni in Homburg. Die anderen Ausflüge führen die Musiker in die Schule, diesmal wurde die Grundschule Bruchhof ausgesucht. Und stellvertretend für alle dort ist Musiklehrer Bernd Russy schon auf den bevorstehenden Besuch des Vogler-Quartetts gespannt. Die Kinder seien für klassische Musik aufgeschlossen, kennen sich mit den Instrumenten auf und freuten sich darauf, diese live zu erleben. Damit liegen sie voll auf der Linie der Kammermusiktage, die für sich auch mit dem Leitspruch „Nichts geht über live“ werben.

Wer mag, der kann ab Mittwoch neben dem Vogler-Quartett, das nun bereits im 17. Jahr nach Homburg kommt, erneut  viele Gäste erleben. Den albanisch-griechischen ­Violinvirtuosen Jonian Ilias Kasdesha, zum Beispiel. Wie bei vielen anderen auch, sind es persönliche Bande zu den Voglers, die ihn mit nach Homburg bringen. In diesem Fall traf Tim Vogler ihn erstmals auf einem Musikwettbewerb, wo dieser sofort losgespielt habe „wie der Teufel“. Und er hinterließ einen bleibenden Eindruck.

Mit dabei in Homburg sind zudem die Cellistin Vashti Hunter und der Pianist Jonathan Ware. Gemeinsam mit dem Vogler-Quartett  bestreiten sie den Eröffnungsabend – und sind im Festivalverlauf erneut zu hören. Gleich zu Beginn wird es quasi einen ersten künstlerischen Brückenschlag geben. In der Saalbau-Galerie wird die Ausstellung „Musik trifft Stoff“ eröffnet. Pia Welsch und weitere Quilt-Künstlerinnen, die meisten werden anwesend sein, haben dafür unterschiedliche Musikstile in Stoffkunst interpretiert. Per Kopfhörer kann man sich beim Schauen die Töne, die dazu inspirierten, anhören. Für den Eröffnungsabend kündigt Welsch ein besonderes Erlebnis an: Vashti Hunter wird zu den in Stoff gearbeiteten Bach’schen Cellosuiten live spielen.

Ebenfalls mit dabei: der Gitarrist Christopher Brandt, der sowohl eine eigene Komposition im Gepäck hat als auch Erfahrungen in anderen Musikstilen, etwa der Rockmusik, verrät Vogler.

Ein anderes Genre besetzt zudem das Helmut-Lörscher-Trio, das Jazz-Reflektionen auf die Bühne bringt. Weitere Gäste der Kammermusiktage sind die Brüder Benjamin und Gustav Rivinius. Dazu kommt diesmal ein musikalisch umrahmtes Gesprächskonzert mit dem auch selbst musizierenden Medizinprofessor Eckart Altenmüller, der erklären wird, was das „Musizieren mit uns macht“.

 Das Helmut-Lörscher-Trio spielt beim Konzert am 28. September im Homburger Saalbau. Die Musiker bringen Jazz-Reflektionen mit.

Das Helmut-Lörscher-Trio spielt beim Konzert am 28. September im Homburger Saalbau. Die Musiker bringen Jazz-Reflektionen mit.

 Gustav Rivinius (unser Bild) und sein Bruder Benjamin bestreiten gemeinsam mit anderen den Abschluss der Kammermusiktage.

Gustav Rivinius (unser Bild) und sein Bruder Benjamin bestreiten gemeinsam mit anderen den Abschluss der Kammermusiktage.

Foto: jean m. laffitau
 Gut gelaunt wurde in der Stiftung Schriftkultur das Programm vorgestellt, unter anderem von Sibylle Kößler und Tim Vogler.

Gut gelaunt wurde in der Stiftung Schriftkultur das Programm vorgestellt, unter anderem von Sibylle Kößler und Tim Vogler.

 Die Sängerin Christiane Oelze ist bei den Kammermusiktagen in Homburg mit dabei.

Die Sängerin Christiane Oelze ist bei den Kammermusiktagen in Homburg mit dabei.

Foto: Natalie Bothur
 Pia Welsch zeigt eine ihrer Stoffar­beiten. Wie Musik in Stoff umgesetzt werden kann, ist in einer Ausstellung während des Festivals in der Saalbau-Galerie zu sehen.

Pia Welsch zeigt eine ihrer Stoffar­beiten. Wie Musik in Stoff umgesetzt werden kann, ist in einer Ausstellung während des Festivals in der Saalbau-Galerie zu sehen.

Eine weitere Facette der hiesigen Konzerte: Es wird mit Christiane Oelze eine Sängerin anreisen – einigen ist sie noch von den Meisterkonzerten ein Begriff.

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