Neue Stadtführer Homburg sucht neue Stadtführer

Homburg · Stadteigene Kulturgesellschaft will Nachwuchs gewinnen. Interessenten können aus allen Stadtteilen kommen.

 Wer in Homburg als Stadtführer oder Stadtführerin unterwegs sein will, der muss auch alles über die Schlossberghöhlen als eines der Wahrzeichen der Stadt wissen – und dieses Wissen auch ansprechend vermitteln können.

Wer in Homburg als Stadtführer oder Stadtführerin unterwegs sein will, der muss auch alles über die Schlossberghöhlen als eines der Wahrzeichen der Stadt wissen – und dieses Wissen auch ansprechend vermitteln können.

Foto: Thorsten Wolf

Wer sich mit der Stadt Homburg beschäftigt, der erlebt nicht nur den zweitgrößten Wirtschaftsstandort des Saarlandes, sondern vor allem auch einen Ort voller Geschichte über die Epochen hinweg. Die historische Homburger Altstadt rund um den Marktplatz, der Schlossberg mit seinen Höhlen und der Ruine der Hohenburg, das untergegangene Schloss Karlsberg, der Klosterberg in Wörschweiler – Homburg hat ohne Zweifel geschichtsträchtigen Boden. Zudem einen, über den so manche berühmte Persönlichkeit wandelte und auf dem natürlich noch heute kräftig gefeiert wird. All das und vieles mehr will aber den Gästen Homburgs gut vermittelt sein – kompetente Stadtführungen entscheiden heute maßgeblich mit darüber, wenn es um das Urteil von Touristen zum Freizeit-Wert einer Stadt geht. Kurz gesagt: Ohne einen Stamm an gut ausgebildeten Stadtführer geht es nicht.

Und genau darum will sich die stadteigene Homburger Kulturgesellschaft über die Wintermonate kümmern und so Nachwuchs gewinnen. Wie die Stadt mitteilte, werden wissbegierige Bürgerinnen und Bürger gesucht, die bereit sind, Gäste durch die Stadt zu führen. Susanne Niklas, die Amtsleiterin des Amtes für Kultur und Tourismus der Stadt: „Die künftigen Stadtführer dürfen aus allen Stadtteilen kommen, sollten fremdsprachlich – vorrangig Französisch, Holländisch, Englisch – kundig sein, sich für unterschiedliche Zielgruppen interessieren, von Kindern und Schulklassen über Senioren bis zu Hörgeschädigten und andere Besuchergruppen, und ganz unterschiedliche Themenführungen anbieten, die von klassischer Stadtführung über Natur in Homburg bis hin zur Vauban-Zeit reichen.“ Angeboten würden dazu eine Grundschulung in verschiedenen Themen und ein Rhetorik-Seminar.

Los geht es für die neuen Stadtführer im Rahmen einer Einführungsveranstaltung am Dienstag, 7. November, von 18 bis 21 Uhr im Raum 245 des Rathauses im Forum. Dann wird Susanne Niklas den Ablauf der bis März 2018 laufenden Schulung vorstellen. Mit dabei ist auch Professor Klaus Kell, der Leiter des Fachbereichs Kultur, Tourismus, Soziales und Sport. Er wird einen Gesamtabriss der Homburger Stadtgeschichte geben. Die Schulungen mit kompetenten Referenten fänden, so die Stadt, zumeist dienstags sowie ab und an auch ganztägig an einem Samstag statt. „Die Ausbildung ist kostenlos.“ Eben diese Ausbildung wird über die Wintermonate den Teilnehmern Einblicke in die facettenreiche Geschichte Homburgs bieten: Am 21. November findet für die künftigen Stadtführer eine Führung durch die Schlossberg-Höhlen statt. Am 5. Dezember steht dann das Thema „Feste und Veranstaltungen“ mit einem Besuch des Nikolausmarktes auf dem Programm.

 Natürlich gehört zur Geschichte der Stadt Homburg auch die des untergangenen Schloss Karlsberg. Der Karlsberger Hof in Sanddorf ist da das einzig vollständig erhaltene Gebäude.

Natürlich gehört zur Geschichte der Stadt Homburg auch die des untergangenen Schloss Karlsberg. Der Karlsberger Hof in Sanddorf ist da das einzig vollständig erhaltene Gebäude.

Foto: Thorsten Wolf

Am Samstag, 16. Dezember, geht es von 9 bis 17 Uhr um die Homburger Stadtgeschichte mit den Schwerpunkten Festung Hohenburg, Stadtentstehung, Marktplatz, Eisenbahn- und Karlsbergstraße. Fortgesetzt wird die Ausbildung am 8. Januar mit dem Thema „Schloss Karlsberg“. Am 23. Januar dreht sich alles um berühmte Homburger Persönlichkeiten, so um Philipp Jakob Siebenpfeiffer und Johann Georg August Wirth als Protagonisten des Vormärz und um die Familie Weber. Am 6. Februar geht es um grundsätzlich wichtige Informationen zur Stadt, von der Industrieentwicklung, den Stadtteilen und der Entstehung des Uniklinikums über den Handel, die Wirtschaft und die Politik bis hin zu Sport und Verkehr. Es folgt am 20. Februar der Themenschwerpunkt „Jüdisches Homburg oder Homburg im Dritten Reich“, am 27. Februar dreht sich dann alles um die Natur, das Biosphären-Reservat Bliesgau und die Geologie der Stadt. Am 3. März erwartet die Teilnehmer der Ausbildung ein Rhetorik-Seminar, es folgen am 10. März die Themen Römermuseum und Klosterruine Wörschweiler mit anschließender Muster-Stadtführung mit Regina Wirth. Den Höhepunkt der Ausbildung zum Homburger Stadtführer oder zur Homburger Stadtführerin bildet am 13. März eine Abschlussprüfung. Beim Keramikmarkt am 24. und 25. März soll dann die erste öffentliche Stadtführung mit den dann ausgebildeten neuen Stadtführern stattfinden.

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