Informationsveranstaltung am Uniklinikum Homburg Neue Behandlung gegen Lymphdrüsenkrebs verspricht Fortschritte
Homburg · Was tun bei Krebs? Wichtig ist, dass man sich informieren kann und mit seinen Fragen nicht allein gelassen wird. Dafür sorgt das Tumorzentrum am Uniklinikum in Homburg. Im September soll erneut über Behandlungsmöglichkeiten informiert werden.
Krebserkrankungen nehmen weltweit zu. „Statistisch gesehen erkrankt jeder zweite Mensch im Laufe seines Lebens irgendwann an Krebs“, erklärt Dr. Jörg Bittenbring. Er ist ärztlicher Geschäftsführer des universitären Tumorzentrums des Saarlands und Oberarzt der Homburger Fachklinik für Innere Medizin I, die auf die Behandlung von Krebserkrankungen spezialisiert ist.
Sterberate bei Krebs sinkt kontinuierlich
Es war von Anfang an ein Anlegen des Homburger Tumorzentrums, Betroffene, Angehörige und auch niedergelassene Ärzte regelmäßig über die neuesten Behandlungsmethoden zu informieren, zumal die Sterberate bei Krebs kontinuierlich sinkt. Bittenbring betont, man müsse sich vor Augen halten, dass heute die bislang besten Therapiemöglichkeiten zum Einsatz kämen und vielen Erkrankten geholfen werden könne.
Für 2021 verzeichnet das Statistische Bundesamt, dass Tumorerkrankungen die zweithäufigste Todesursache in Deutschland waren, und 22,4 Prozent aller in diesem Jahr in Deutschland Verstorbenen einem Krebsleiden erlagen. Aber gerade bei Tumorerkrankungen hat sich in den vergangenen Jahren sehr viel getan: „Hoffnungsträger sind vor allem Immuntherapien. Grob gefasst meinen wir damit Methoden, die das körpereigene Immunsystem nutzen, um Tumore zu bekämpfen.“ Die Ansätze dabei sind sehr unterschiedlich. Ein Beispiel ist die HPV-Impfung, sie wirkt gegen bestimmte Humane Papillomviren (HPV). Sie soll vor Tumorerkrankungen wie beispielsweise Gebärmutterhalskrebs schützen, die durch diese Viren ausgelöst werden können.
Neue Behandlungsoption am Uniklinikum in Homburg
Eine weitere sehr neue Entwicklung ist die sogenannte CAR-T-Zell-Therapie. Sie kommt seit Kurzem am Universitätsklinikum in Homburg zum Einsatz und ist eine Behandlungsoption bei Lymphdrüsenkrebs und akuter lymphatischer Leukämie. Den betroffenen Patienten wird eine bestimmte Unterart von eigenen Immunzellen entnommen und gentechnisch so umprogrammiert, dass sie gezielt die Lymphom- beziehungsweise Leukämie-Zellen angreifen können. Es ist zu erwarten, dass gerade die immuntherapeutischen Ansätze zu weiteren großen Fortschritten in der Krebstherapie führen werden, so Bittenbring.
Und so wird im September die Informationsreihe zu Krebserkrankungen am Universitätsklinikum nach der Sommerpause fortgesetzt. Am 7. und 21. September gibt es wieder zwei Infoveranstaltungen des Tumorzentrums, die jeweils von 18 bis 19 Uhr im Zentralen Hörsaalgebäude (Gebäude 35, jeweils im Seminarraum 1) auf dem Campus stattfinden. Am 7. September ist der Schwerpunkt Zell- und Immuntherapien bei Blut- und Lymphdrüsenkrebs, am 21. September wird es um das Lungenkrebszentrum gehen. Der Eintritt ist frei, eine Online-Teilnahme wird angeboten.
Uniklinik Homburg plant neue Vorträge zum Thema Krebs
Bei den Vorträgen können sich auch gesundheitsbewusste Personen, die beispielsweise ihr Krebsrisiko senken oder sich über Vorsorgeuntersuchungen informieren möchten, einklinken. Die Besucherinnen und Besucher erwarten zahlreiche Themen zu unterschiedlichen Krebserkrankungen mit dem Schwerpunkt auf Vorsorge, Früherkennung, moderne Therapien und Unterstützungsangebote. Auch Selbsthilfegruppen sind zu den Veranstaltungen eingeladen und können auf dieser Plattform ihre Arbeit vorstellen.
Privatdozent Dr. Moritz Bewarder wird mit seinem Vortrag am Donnerstag, 7. September, zu Zell- und Immuntherapien aufzeigen, welche Behandlungsmöglichkeiten bei Blut- und Lymphdrüsenkrebs es gibt und wie die Versorgung über die Klinik und das Zentrum konkret aussieht. So erläutert er beispielsweise Knochenmarktransplantation als eine Therapieform, auf die die UKS-Fachklinik seit mehr als 30 Jahren spezialisiert ist. Den Teilnehmenden beantwortet Dr. Bewarder alle Fragen zu Erkrankungen, Therapie und der Arbeit des Zentrums.
Lungenkrebs-Zentrum wird vorgestellt
Am Donnerstag, 21. September, geht es dann um Lungenkrebs. Bereits 2017 wurde am Universitätsklinikum des Saarlandes ein Lungenkrebszentrum gegründet. Der Bedarf ist hoch, denn Lungenkrebs ist eine der häufigsten Todesursachen überhaupt. Gerade bei Frauen steigt die Zahl der Neuerkrankten seit vielen Jahren stark an, was auf ein geändertes Rauchverhalten zurückgeführt wird. Rauchen ist nicht der einzige Auslöser, aber nach wie vor ein Hauptgrund für Lungenkrebs.
Dr. Torben Rixecker ist Leiter des Lungenkrebszentrums. Er wird das Zentrum vorstellen, sein Vortrag umfasst sowohl eine kurze Einführung zur Erkrankung selbst, als auch Informationen zu Neuerungen in Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten inklusive dem kommenden Lungenkrebs-Screening. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können davor, während und nach den Vorträgen ihre Fragen stellen.
Um möglichst vielen Menschen eine Teilnahme zu ermöglichen, ist die Veranstaltungsreihe im Hybrid-Format angelegt. Man muss nicht vor Ort teilnehmen, sondern kann sich mit internetfähigen Geräten virtuell in die Veranstaltung einwählen. Für die Online-Teilnahme ist eine vorherige Anmeldung an die E-Mail-Adresse uts@uks.eu notwendig. Der Einwahl-Link für die Online-Teilnahme wird nach der Anmeldung zugeschickt.