Homburg feiert sein Bier

Homburg · Die erste Homburger Braunacht wurde am Samstagmorgen mit dem Fassanstich auf dem historischen Marktplatz eröffnet. Die Karlsberg-Brauerei feierte zusammen mit der Bevölkerung den „Tag des Deutschen Bieres“ und „500 Jahre deutsches Reinheitsgebot“.

 Braumeister Ulrich Neurohr an dem renovierten Marktbrunnen.

Braumeister Ulrich Neurohr an dem renovierten Marktbrunnen.

Feiertage, Geburtstag und Jubiläen bringen mitunter ein ganz entscheidendes Problem mit sich: Man kann ihren Termin nicht einfach verschieben. Genau das hätten am Samstag die Verantwortlichen der Karlsberg-Brauerei aber wohl am liebsten mit dem "Tag des Deutschen Bieres" und den Feierlichkeiten zu "500 Jahre deutsches Reinheitsgebot" gemacht. Statt feinem Feierwetter gab's am Morgen und rund um den offiziellen Start der ersten Homburger Braunacht (am Abend wurde in sechs Homburger Restaurants und Kneipen gefeiert) Regen, Wind und lausige Temperaturen satt.

Trotzdem fanden sich nicht wenige auf dem Marktplatz ein. Dass die ganze Veranstaltung zumindest am Morgen phasenweise zu einem Schaulaufen der schönsten Regenschirme Homburgs wurde - auch das gehörte zur Geschichte vom Samstag. Die stand auch im Zeichen der offiziellen Wiederinbetriebnahme des Marktbrunnens, eines Geschenks der Karlsberg-Brauerei an die Stadt in früheren Jahren. Nun wieder in Stand gesetzt, war er gefühlt der Mittelpunkt eines sich gegen die Wetterunbilden stemmenden Festes. Das wiederum drehte sich natürlich um Bier , am Samstag gleich um drei besondere. So hatte die Brauerei eigens für den großen Festtag drei neue Sorten brauen lassen, entsprechend der deutschen Nationalfarben in Schwarz, Rot und Gold. Verantwortlich dafür: Ulrich Neurohr, Braumeister bei Karlsberg. Im Gespräch mit unserer Zeitung ließ er sich ein bisschen "in den Sud" schauen. "Beim schwarzen Bier haben wir sechs besondere Malzsorten für die dunkle Farbe verwendet, beim roten haben wir drei dunkle und ein helles Malz kombiniert und so rote Farbstoffe erzeugt, beim goldenen Bier wurden helle Malze mit einem Hauch Röstmalz verwendet." Dabei sei es natürlich bei aller Farbtreue darum gegangen, dass die Biere auch wirklich schmecken.

 Verbraucherschutzminister Reinhold Jost, Homburgs OB Rüdiger Schneidewind, Saarpfalz-Landrat Theophil Gallo, Karlsberg-Geschäftsführer Markus Meyer, Bierkönigin Marie-Kristin und der Karlsberg-Bevollmächtigte Christian Weber (von links) gaben den Startschuss für die erste Homburger Braunacht. Fotos: Thorsten Wolf

Verbraucherschutzminister Reinhold Jost, Homburgs OB Rüdiger Schneidewind, Saarpfalz-Landrat Theophil Gallo, Karlsberg-Geschäftsführer Markus Meyer, Bierkönigin Marie-Kristin und der Karlsberg-Bevollmächtigte Christian Weber (von links) gaben den Startschuss für die erste Homburger Braunacht. Fotos: Thorsten Wolf

Davon wollten sich nicht wenige am Samstagmorgen überzeugen. Auf der Bühne: Jede Menge Offizielle von Brauerei, Stadt, Kreis und Land. Es gab erwartungsgemäß viele Worte, Saar-Verbraucherschutzminister Reinhold Jost holte sich großen Applaus ab, als er sagte: "Wären alle Gesetze so einfach wie das deutsche Reinheitsgebot, würde vieles in Deutschland einfacher laufen." Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind sorgte auf ganz andere Art für viel Aufmerksamkeit: Er nahm den Wunsch vieler nach "Bier in Strömen" zu wörtlich und verwandelte seinen Fassanstich des dunklen Gerstensaftes in eine Bierfontäne. Der augenzwinkernde Kommentar aus dem Kreis der Offiziellen: "Das passiert, wenn man einen Roten ein schwarzes Bier anzapfen lässt."

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