Gewerbegebiet Zunderbaum Stadt bestätigt: Zweite Zufahrt zum Zunderbaum soll kommen

Homburg/Kirkel · Die Erschließungsstraße von der B 423 her wurde schon 2010 im Bebauungsplan ausgewiesen. Ob das Gelände so entwickelt wird, wie damals geplant, ist aber noch unklar. Derweil kritisieren die Kirkeler Grünen das Homburger Ansinnen, die Notzufahrt des Gewerbegebiets zu öffnen.

 An der lange geplanten Zufahrt zum Gewerbegebiet Am Zunderbaum von der B 423 her führt wohl kein Weg vorbei.

An der lange geplanten Zufahrt zum Gewerbegebiet Am Zunderbaum von der B 423 her führt wohl kein Weg vorbei.

Foto: Thorsten Wolf

Die von Homburgs Bürgermeister Michael Forster (CDU) gewünschte Öffnung der Notzufahrt zum Zunderbaum liefert weiter Gesprächsstoff. Jetzt  hat die Homburger Stadtpressestelle auf Anfrage erläutert, dass in der Tat eine weitere Zufahrt von der B 423 aus angedacht ist. Das hatte die BI „Kein Ohr für Kleinottweiler“ in einem Schreiben an Bexbachs Bürgermeister Christian Prech (CDU) und Kirkels Rathausschef Frank John (SPD) im November behauptet. Allerdings auch, diese Zufahrt sei unbemerkt von der Öffentlichkeit auf etwa halbem Wege zwischen der Autobahnausfahrt Homburg/Bexbach und der derzeitigen Zunderbaumeinfahrt geplant worden. Man sieht heute an der Stelle eine Schranke, doch Grünstreifen und Leitplanke sind noch Trenner zur B 423. Der Landesbetrieb für Straßenbau habe für diese Baumaßnahme notwendiges Gelände erworben und Pläne zu dem Projekt 2016 vorgestellt. Es werde auf Homburger Betreiben aber nicht weiterverfolgt.

Das stimmt so nicht, erläutert Stadtsprecher Jürgen Kruthoff. Die Zufahrtsstraße sei schon 2010 bei dessen Verabschiedung Bestandteil des Bebauungsplans gewesen. Letztlich seien die Pläne, längs der B 423 auf einem schmalen Streifen Gewerbe und dem übrigen Gebiet Industrie anzusiedeln, nie umgesetzt worden. Man habe immer wieder mit potentiellen Investoren gesprochen, auch aktuell führe das Land entsprechende Gespräche. Je nachdem, was die Investoren wünschten, könnten die Pläne zwar geändert werden – doch die Erschließung über die neue Straße erscheine unabdingbar. „Dies ist wohl schon allein aus dem Grund notwendig, da das Gelände, das auf dem B-Plan abgebildet ist, derzeit komplett auf Homburger Gebiet liegt und aktuell keinen Zugang zum 1. Bauabschnitt Zunderbaum hat, so dass eine Zufahrt über das erschlossene Areal nicht vorgesehen ist“, so Kruthoff.

Derweil äußern sich die Kirkeler Grünen zu Forsters Vorstoß, über die Öffnung der Notzufahrt diskutieren zu wollen. Sie erinnern an eine gescheiterte Arbeitsgruppe der Gemeinde Kirkel und der Stadt Homburg in der Anfangsphase, die die künftige Bespielung des Zunderbaums klären sollte. Die Vorstellungen seien konträr gewesen. Das damalige Saarland-Bau-und-Boden-GmbH  (SBB) habe dann das Gelände in Absprache mit beiden Kommunen in ein Industrie- und Gewerbegebiet umgebaut, das sich zusehends als verkehrs-, aber nicht arbeitsplatzintensiv erwiesen habe. „Dass einmal mehr business as usual betrieben wurde, zugesagte Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen nicht stattfanden und anstelle von zukunftsträchtigen Betrieben, zum Beispiel mit dem Schwerpunkt ‚regenerative Energien‘, eben transportintensive Betriebe angesiedelt wurden, machte seitens der Gemeinde Kirkel Vorkehrungen und Notmaßnahmen zum eigenen Schutz erforderlich“, so die Grünen. Der Kirkeler Rat habe sich in großer Einigkeit dafür eingesetzt, „dass eine Anbindung des Zunderbaums an die L 219 zum Schutz und zur Sicherheit des Ortsteils Altstadt vor einem Verkehrskollaps von Anfang an ausgeschlossen werden musste“. Folgerichtig sei es zu einem Vertrag zwischen Homburg, Kirkel und SBB gekommen, die Notzufahrt nur für Feuerwehr und Sicherheitskräfte zuzulassen. „Anstrengungen der Gemeinde Kirkel, die Ortsstraße in Altstadt für Lkw in beiden Richtungen zu sperren, sind bisher auf taube Ohren gestoßen beziehungsweise ins Leere gelaufen“, heißt es weiter.  Im Übrigen habe es seitens der Gemeinde Kirkel im Verlauf der Entwicklung des Zunderbaum-Industriegebietes durchaus Vorschläge für alternative Verkehrsführungen gegeben. „Aber auch über diese Varianten wurde hinweggegangen.“

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