Hof Königsbruch eröffnet Gut Königsbruch strahlt in voller Pracht

Bruchhof · Die Familie von Wegner-Hauenstein hat das historische Gebäude vor dem Verfall gerettet und stilgerecht restauriert.

 Katharina Pieper von der Stiftung Schriftkultur (Bildmitte, links) überreicht Margrit von Wegner-Hauenstein eine kreativ gestaltete Gründungsurkunde zur Eröffnung des Gutes.

Katharina Pieper von der Stiftung Schriftkultur (Bildmitte, links) überreicht Margrit von Wegner-Hauenstein eine kreativ gestaltete Gründungsurkunde zur Eröffnung des Gutes.

Foto: Bill Titze

Staunen, Begeisterung und auch ein Stück weit Bewunderung, das waren wohl die Emotionen, die die meisten der Besucher bei der Eröffnung des Gutes Königsbruch in Bruchhof empfanden (wir berichteten). Wer nun in die Straße „Am Gutshof“ einbiegt, der fährt tatsächlich auf ein Gebäudeensemble zu, das diesen Namen mehr als verdient. Das zweigeschossige Herrenhaus mit seiner hellen Fassade, flankiert von zwei Wirtschaftsgebäuden, in denen Eventhalle und Museum Platz finden, ergeben einen herrschaftlichen Anblick, der so in der Region selten ist. Dieses Schmuckstück ist Ergebnis eines Projekts, das vor ziemlich genau vier Jahren von Archibald von Wegner initiiert und nach dessen Tod von seiner Frau Margrit fertiggestellt wurde. Bei Margrit von Wegner-Hauenstein weckt die Eröffnung somit zwiespältige Gefühle. „Auf der einen Seite wird mir das Fehlen meines Mannes an diesem Tag natürlich besonders bewusst. Andererseits erfüllt mich aber auch Stolz, wenn ich mir ansehe, was hier entstanden ist.“

Und dieser Stolz ist angebracht, wenn man bedenkt, dass die Gebäude vor vier Jahren noch kurz vor dem Verfall standen und nun in neuer Pracht erstrahlen. Dabei gehören zum Gesamtkunstwerk nicht nur die Gebäude, sondern auch mehrere Gärten, die von Wegner-Haunstein konzipiert wurden. „Die farbliche Ausgestaltung der Räume, sowie die Auswahl der Lampen habe ich ebenfalls in Eigenregie zusammengestellt“, erzählt die Hausherrin. Die Möbel seien von ihrem Mann auf Auktionen erstanden worden. „Er hat dann auch einen Plan erarbeitet, wo diese genau stehen sollen.“

So kann nun das Erdgeschoss für Veranstaltungen genutzt werden, während die erste Etage als Privatwohnung dient. So ganz fertig ist das Gut aber noch nicht, wie von Wegner-Hauenstein anmerkt. „Es fehlen noch die Elemente aus Schmiedeeisen, so zum Beispiel das Tor oder die Geländer. Auch die Mauern bekommen noch eine Aufkantung.“ Das dürfte die Gäste freilich kaum gestört haben, schließlich gab es bei der Eröffnung einiges zu sehen, so zum Beispiel die Innenausstattung, die die Menschen sichtbar beeindruckte.

Für Aufsehen sorgte auch das Spiel des St. Ingberter Organisten Christoph Jacobi an einer Orgel, die aus dem Jahr 1740 stammt und nun in der neugebauten Kapelle zum Einsatz kommt. Aber es gab noch viel mehr zu entdecken: so zum Beispiel das Museum für Kalligraphie und Handschrift in der ehemaligen Scheune, das von der Stiftung Schriftkultur betrieben wird. Passend dazu gab es von der Gründerin der Stiftung, Katharina Pieper, ein ganz besonderes Geschenk für Margrit von Wegner-Hauenstein: eine kunstvoll gefertigte Eröffnungsurkunde, freilich in spätbarocker Handschrift.

Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind (SPD) war ebenfalls begeistert vom geleisteten Engagement: „Was Sie hier geschaffen haben, das ist schon hervorragend. Es ist nicht nur für die Stadt, sondern auch für die ganze Region eine tolle, neue Attraktion.“ Ein weiterer Blickfang des Tages waren die Frauen und Männer von der Barocco Royal Company aus Saarlouis, die mit ihren Kostümen überall auf dem Gelände für barockes Flair sorgten. Schließlich wurde das Gut in der Spätzeit des Barock von Herzog Christian IV. von Pfalz-Zweibrücken errichtet. Es steckt also viel Geschichte in den Gemäuern des Guts Königsbruch, eine Geschichte, die nun wieder sichtbar geworden ist und bei vielen auch in Zukunft für einiges Staunen sorgen dürfte.

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