Feuerwehr Hoch hinaus mit der Feuerwehr

Homburg · Der Tag der offenen Tür war ein Besuchermagnet – und zugleich gelungene Werbung für die Homburger Wehr.

 Faszination Feuerwehr: Gestern gab‘s beim Löschbezirk Homburg-Mitte auch die Gelegenheit, an Bord der großen Drehleiter in den fast makellosen Sommerhimmel über der Feuerwache am Erbacher Hochrech aufzusteigen.

Faszination Feuerwehr: Gestern gab‘s beim Löschbezirk Homburg-Mitte auch die Gelegenheit, an Bord der großen Drehleiter in den fast makellosen Sommerhimmel über der Feuerwache am Erbacher Hochrech aufzusteigen.

Foto: Thorsten Wolf

Mit einem Bilderbuch-Sommer-Sonntag kann man ja bekanntlich jede Menge anstellen: Ins Freibad gehen, in die Eisdiele verschwinden, faul unterm Sonnenschirm im Garten liegen – oder einen „Tag mit der Feuerwehr“ verbringen. Letzterem konnten gestern viele viel abgewinnen. Und so war über den ganzen Tag hinweg bei der Feuerwehr Homburg-Mitte am Erbacher Hochrech richtig viel los. Der Förderverein des Löschbezirks als Veranstalter des „Tags mit der Feuerwehr“ und der Löschbezirk selbst hatten auch aber in diesem Jahr wieder einiges aufgeboten, um vor allem jungen Familien viel Kurzweil zu bieten.

Dass das nicht so ganz ohne Hintergedanken geschah, das hatte seinen guten Grund. Doch dazu später mehr.

Im Vordergrund stand für Löschbezirksführer Alexander von Büren und seine Feuerwehrleute von Homburg-Mitte natürlich das Ziel, den Alltag und den Nicht-Alltag im Dienst einer freiwilligen Feuerwehr mit vielen Facetten zu vermitteln - und das Ganze mit Spiel, Spaß und natürlich, so muss es einfach sein, mit Reichlich für Gaumen und Kehle zu verbinden. Dass das Wetter an diesem Sonntag dann auch noch richtig mitspielte, das tat ein Übriges zur guten Laune von Alexander von Büren mit dazu. „Es ist richtig gut besucht, das ist richtig klasse!“

Doch über was konkret freute sich von Büren? Über einen gelungenen echten Info-Tag, über ein nachgefragtes, kleines Volksfest oder über eine Kombination aus beidem? Sprich: Welcher Durst wurde da eigentlich gestern gelöscht? „Wir machen Werbung mit einem Familientag bei der Feuerwehr. Wir wollen damit den Nachwuchs ansprechen, wir wollen die Familien ansprechen und uns als Feuerwehr einfach bürgernah präsentieren. Und da versuchen wir natürlich, sowohl den Kindern als auch den Erwachsenen einiges zu bieten.“

Konkret, so von Büren mit Blick auf das Veranstaltungsgelände an der Feuerwache am Hochrech, biete man Einblick in die technische Arbeit, so beim Zerlegen eines Unfallfahrzeuges, Besucher dürften mit der noch recht neuen Drehleiter hinauffahren, „wir machen Führungen durch die Feuerwache, wir machen Rundfahrten mit dem Feuerwehrauto, eben alles Mögliche, damit die Leute einen Einblick in die Arbeit der Feuerwehr erhalten“.

Dabei gehe es vor allem darum zu vermitteln, dass der Dienst in einer freiwilligen Feuerwehr wirklich Spaß mache – mit all seinen unterschiedlichen Aspekten.

Immer ein Thema bei den Feuerwehren: Die Frage nach dem Nachwuchs. Hier sei man, versicherte von Büren, in Homburg-Mitte gut aufgestellt, „wir haben im vergangenen Jahr sechs Mitglieder der Jugendwehr in die aktive Wehr übernommen“.

Doch werbe man auch um so genannte Quereinsteiger, gestern mit einem eigenen Infostand. Wer sich für diesen Schritt entscheide, der müsse mindestens 16 Jahre alt sein, müsse sich vorab medizinisch untersuchen lassen und dann die entsprechende Truppmann-Ausbildung absolvieren. Dies könne man in ungefähr einem Jahr erreichen, „wenn man regelmäßig zum Übungsdienst erscheint“. Neben Alexander von Büren, dem Löschbezirksführer von Homburg-Mitte, stand auch Manfred Rippel als Vorsitzender des Fördervereins und damit als eigentlicher Veranstalter in der Verantwortung. Und auch er zog zum späten Mittag ein durchweg positives, erstes Fazit. „Die Stimmung ist gut, die Bude ist voll und es sind vor allem junge Familien hier. Und das ist genau das, was wir wollen.“ Dies liege zum einen daran, dass man den jungen Erbachern zusätzlich zur Kirmes etwas bieten wolle, „die schwächelt ja ein bisschen“, zum anderen „denken wir nicht ganz uneigennützig auch an unseren Feuerwehrnachwuchs“.

Dass man sich bei den Eltern und deren Kinder durchaus in Konkurrenz zu vielen anderen, außerschulischen Aktivitäten befinde, das räumte Rippel uneingeschränkt ein. In seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender des Kreis-Feuerwehrverbandes und Vizepräsident des Landesfeuerwehrverbandes zeichnete Rippel, im Vergleich zu anderen Bundesländern, trotz dieser Konkurrenzsituation ein positives Bild von der Nachwuchs-Lage, „wir sind da im Saarland mit der Jugendfeuerwehrarbeit sehr zufrieden, das läuft sehr gut, da sind wir auf einem guten Weg.“

Trotzdem sei es nötig, für die Zukunft verstärkt auch auf ein Mehr an Hauptamtlichkeit zu setzen. Dies bedinge sich durch die steigende Anzahl von Einsätzen, Thema Rauchmelderpflicht, und die immer komplexere Gesetzeslage. „Deswegen benötigen die größeren Städte und Gemeinden im Saarland mehr Hauptamtlichkeit, da müssen wir hin.“

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