HNZ-Kanone für Walter Loos

Homburg · Er scheute den Spagat zwischen Terror und der Narretei nicht: HNZ-Zunftmeister Rüdiger Schneidewind ließ beim Neujahrsempfang gestern Abend auch den Terroranschlag von Paris nicht unerwähnt. Und erhielt deutlichen Beifall.

 Aus den Händen der zweiten Zunftmeisterin Gabi Schmitt und ihres „Chefs“ Rüdiger Schneidewind erhielt Walter Loos gestern Abend beim Neujahrsempfang der Homburger Narrenzunft als elfter Preisträger die Homburger Kanone. Foto: Thorsten Wolf

Aus den Händen der zweiten Zunftmeisterin Gabi Schmitt und ihres „Chefs“ Rüdiger Schneidewind erhielt Walter Loos gestern Abend beim Neujahrsempfang der Homburger Narrenzunft als elfter Preisträger die Homburger Kanone. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Es war ein Spagat, den Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind in seiner Funktion als erster Zunftmeister der Homburger Narrenzunft da gestern beim traditionellen Neujahrsempfang des Vereins wagte. Galt es doch für ihn, vor dem Hintergrund des Terroranschlags in Paris eine Veranstaltung in den Abend zu bringen, die auch mit der elften Verleihung der Homburger Kanone an Walter Loos vor allem der guten Laune gewidmet war. Doch Schneidewind scheute die aktuellen Ereignisse im Nachbarland nicht. Vor zahlreichen Gästen aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft im großen Saal des Homburger Forums sagte er: "Mich hat diese ganze Situation sehr betrübt. Vor allem natürlich wegen der Toten in Paris , aber auch, weil es ein Anschlag auf die Meinungs- und Pressefreiheit in unseren westlichen Demokratien ist. Und weil dieser Terroranschlag Öl in das Feuer der aktuellen Diskussion gießt, einer Diskussion, die unsere Gesellschaft schon jetzt ein Stück weit spaltet." Im Schatten des Terroranschlags von Paris , und hier schlug Schneidewind dann in seinem Grußwort den Bogen zum eigentlichen Anlass des Abends, stehe aber gerade ein Verein wie die Homburger Narrenzunft für Toleranz, "für ein Miteinander der Kulturen. Und zumindest in Homburg werden wir mit dazu beitragen, dass Menschen sich offen begegnen und nicht hasserfüllt aufeinander zugehen". An dieser Stelle gab es den ersten, lauten und deutlichen Applaus des Abends.

Einen solchen sicherte sich der Verein auch mit der Wahl des elften Preisträgers der Homburger Kanone, einer Auszeichnung, und das betonte Schneidewind nachdrücklich, die nicht karnevalistisches, sondern gesellschaftliches Engagement würdige. Genau dafür stehe auch Walter Loos, der diesjährige Preisträger - gleichwohl der 70-Jährige auch bei der Homburger Narrenzunft seine gut lesbaren Spuren hinterlassen habe. Die seien, so Schneidewind in seiner Laudatio, aber nicht ausschlaggebend für das diskussionsfreie Votum der Vereinsspitze für Loos gewesen. So nannte Schneidewind vor allem Loos' wohltätiges Engagement als Rotarier. Aber auch mit seiner Arbeit als Diplom-Ingenieur und Statiker habe er Homburg weithin sichtbar seinen Stempel aufgedrückt, so mit seinem Mitwirken an Bauten wie dem Talzentrum, dem Homburger Waldstadion oder auch dem Homburger Forum und dem Chirurgie-Neubau am Universitätsklinikum. Nicht minder beeindruckend sei Loos Karriere in seinem "zweiten Beruf" als Musiker gewesen, der ihn aktuell auf den Chefsessel des Singenden Elferrates der Homburger Narrenzunft geführt habe.

Walter Loos selbst nannte im Gespräch mit unserer Zeitung und mit Blick auf die zurückliegenden Jahrzehnte seine Wirkens in Homburg vor allem sein soziales Engagement bei den Rotariern als etwas, auf das er stolz sei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort