Hitze lockt ins kühle Nass

Homburg · Wer kann, der kühlt sich derzeit ab: etwa im Freibad. Das Homburger Kombibad war gestern dann auch ein beliebter Platz. Als abends der Bauausschuss zusammenkam, war das Koi ebenfalls Thema: Es gab Infos über die Irritationen in Sachen Außenbecken und noch einmal die Versicherung: Das Grundwasser spielte keine Rolle.

 Die vierjährige Sarah hatte gestern richtig viel Spaß in den Außenbecken des Homburger Kombibades.

Die vierjährige Sarah hatte gestern richtig viel Spaß in den Außenbecken des Homburger Kombibades.

Es gibt Berufe, um die beneidet man die Menschen nicht, wenn es draußen um die 30 Grad Celsius und wärmer ist: Bauarbeiter zum Beispiel schwitzen doppelt, auch Bäcker oder diejenigen, die eine Wäschemangel bedienen. Da träumt der eine oder andere sicherlich schon mal von einem Sprung ins kühle Nass, während die Schweißperlen über Gesicht und Rücken laufen.

Seit knapp sechs Wochen hat Homburg wieder ein Freibad - als Außenteil des Kombibades. Um diesen gab es vor einigen Wochen - noch vor der Eröffnung - Irritationen. Für Gerede hatte ein Einsatz und vor allem der Bericht der Feuerwehr Homburg im Internet gesorgt. Darin hatte es geheißen, dass das Grundwasser das Außenbecken hochzudrücken drohe. Dies wurde von der Koi-Geschäftsführung dementiert (wir berichteten). Gestern Abend lieferte Projektleiter Michael Janas von der Firma Peter Gross, die in der Arbeitsgemeinschaft mit der Berndorf Bäderbau das Kombibad errichtet hat, eine Erklärung für den Vorfall. Er stellte bei der Sitzung des Bau - und Umweltausschusses im Rathaus nochmals klar, dass das Grundwasser keine Rolle gespielt habe. Vielmehr habe sich das Blech aufgewölbt, als Wasser, mit dem das Edelstahl-Becken zum Teil gefüllt war, abgelassen worden sei. Wenn Becken - zumal wie hier einfach auf den Boden aufgelegt und nicht verdübelt - leer seien und die Sonne scheine darauf, dehne sich der Stahl aus, es entstehe eine Beule, so Janas.

Inzwischen ist selbstverständlich Wasser in den Becken. Und in den vergangenen Hitzetagen war richtig etwas los. Am Dienstag seien um die 600 Badegäste gezählt worden, so viele wie sonst nur an einem Samstag oder Sonntag. "Man merkt schon dass die Leute Abkühlung suchen", betont Koi-Betriebsleiterin Sophie Ensenbach. Es habe bereits ein paar Wochenenden gegeben, "wo es warm und gut besucht war" mit bis zu 800 Badegästen pro Tag.

Jetzt allerdings, wo es richtig heiß bleiben soll, habe man in einer "spontanen Aktion, die Öffnungszeiten der Hitzewelle angepasst", informiert Sophie Ensenbach. Da es abends noch extrem heiß ist, bleibe das Bad bis Sonntag bis 21.30 Uhr auf (sonst schließt es um 20 Uhr) - für eine Erfrischung am Feierabend. Eine Wiederholung bei entsprechendem Wetter könne es geben.

Etliche Familien mit Kleinkindern, ausgestattet mit Sonnenhüten, Schwimmflügeln und aufblasbaren Wassertieren, spielen gestern schon gegen Mittag im Nichtschwimmerbecken, das zunächst flach ist und ganz allmählich tiefer wird, weiter hinten toben sich einige Jugendliche auf der bunten Dreier-Rutsche aus, ein Massenansturm ist noch nicht auszumachen. Schattenplätze sind schwierig zu finden - die frisch gesetzten Bäume brauchen noch ein paar Jahre.

Dafür, sagt Ensenbach, könne man kostenlos gegen Pfand Sonnenschirme leihen. Am Dienstag sei es gegen 14 Uhr/14.30 Uhr richtig los gegangen. Selbst in der Halle - die Türen sind geöffnet - ist Betrieb, einige Schwimmer ziehen ihre Bahnen, andere testen ihren Mut am Sprungturm. Auch das Kleinkinderbecken im Inneren wird genutzt. Jana Simon spielt hier mit ihrer Tochter Sophie. Diese besuche im Bad seit einiger Zeit einen Schwimmkurs. Heute seien sie zum ersten Mal draußen, und es sei richtig toll.

Der Beachvolleyballplatz mit zwei Feldern auf der unteren Wiese ist leer, in den Sommerferien soll es auf der Wiese ein Fitnessprogramm geben, kündigt Ensenbach an. An Sport war gestern Mittag aber natürlich nicht zu denken. Viel zu heiß, aber schwitzen muss an diesem Ort wirklich nicht sein: Das Wasser ist ja nicht weit.

 Sophie, vier Jahre alt, besucht seit einiger Zeit einen Schwimmkurs im Kombibad, gestern plantschte sie zusammen mit ihrer Mutter zum ersten Mal draußen. Fotos: Ulrike Stumm/SZ-Redaktion

Sophie, vier Jahre alt, besucht seit einiger Zeit einen Schwimmkurs im Kombibad, gestern plantschte sie zusammen mit ihrer Mutter zum ersten Mal draußen. Fotos: Ulrike Stumm/SZ-Redaktion

Zum Thema:

HintergrundDas Homburger Kombibad Koi verlängert während der vorausgesagten Hitzewelle seine Öffnungszeiten. Noch bis kommenden Sonntag, 5. Juli, sind Freibad und Hallenbad von 8 bis 21.30 Uhr geöffnet. Auch das Freibad Hochwiesmühle in Bexbach reagiert auf die gute Wetterlage und hat jetzt täglich von 10 bis 19 Uhr (flexibel) geöffnet. Infos: Tel. (0 68 26) 79 91. ust

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