Hilfestellungen in vielen Lebenslagen

Bexbach. Die einen schminken sich gegenseitig, andere spielen Billard. Wieder andere üben sich draußen, vor der Tür des Kinder- und Jugendhauses der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Bexbach, im Jonglieren. Ein große Hüpfburg, viele Gespräche, viel Leben. Es ist Samstag, und am Sportpark feiert man das 20-jährige Bestehen der Einrichtung

 Ein Sinnbild für die Arbeit im Jugendhaus, geliefert von Jongleur Mirco: Zupacken, wenn es nötig ist, eine Richtung geben und niemals fallen lassen. Foto: Thorsten Wolf

Ein Sinnbild für die Arbeit im Jugendhaus, geliefert von Jongleur Mirco: Zupacken, wenn es nötig ist, eine Richtung geben und niemals fallen lassen. Foto: Thorsten Wolf

Bexbach. Die einen schminken sich gegenseitig, andere spielen Billard. Wieder andere üben sich draußen, vor der Tür des Kinder- und Jugendhauses der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Bexbach, im Jonglieren. Ein große Hüpfburg, viele Gespräche, viel Leben. Es ist Samstag, und am Sportpark feiert man das 20-jährige Bestehen der Einrichtung. Offizielle der Stadt und des Kreises haben sich für 16 Uhr angesagt, um zu zwei Jahrzehnten Arbeit mit und für Jugendliche zu gratulieren.Bis es soweit ist, bleibt für Markus Bonaventura, Leiter der Einrichtung, seine Kollegin Agnes Kovac und Markus Elser von der Awo in der Homburger Moselstraße im Gespräch mit unserer Zeitung Zeit, um auf die Vergangenheit, vor allem aber auf die Gegenwart zu blicken. "Derzeit haben wir ungefähr 30 Stammgäste", erzählt Bonaventura. Für die gibt es mit dem Jugendhaus nicht nur einen Raum zum "Abhängen", sondern auch eine Vielzahl von konzeptionellen Angeboten, kurz "AG's" genannt.

Vom Jonglierworkshop über eine Kreativ-AG bis hin zum neuen Projekt Generationentreff reicht die Palette. Doch auch das ist noch nicht alles, was es rund um die Einrichtung zu erzählen gibt. Bonaventura: "Für viele unserer Stammgäste sind wir eine Art von Ersatzfamilie. Wir haben hier feste soziale Bindungen, auch bei den Gästen, die in der Vergangenheit hier waren. Die kommen ab und zu einfach um 'Hallo' zu sagen oder sich auch gezielt beraten zu lassen. Zum Beispiel, wenn es um Bewerbungen geht."

Solche Hilfestellungen in vielen Lebenslagen sind eine der Kernaufgaben des Jugendhauses. Grundlage dafür seien, so Bonaventura, persönliche Beziehungen zwischen den Mitarbeitern des Jugendhauses und den Kindern und Jugendlichen, "darauf kann man dann aufbauen". So stehe erstmal der soziale Gedanke im Vordergrund.

Markus Elser, der zuständige Bereichsleiter der Arbeiterwohlfahrt, macht aber auch klar, dass offene Jugendarbeit neben dem Schaffen von sinnvollen Angeboten heute vor allem immer mehr Einzelfallhilfe bedeute. Bei diesem Hinweis nickt Agnes Kovac. "Man wird hier zur Bezugs- und Vertrauensperson und gerade bei den Mädchen laufen viele persönliche Gespräche, man wird auch ein bisschen zum Mutter-Ersatz", sagt sie.

Die Arbeit im Grundsatz werde dabei vor allem, neben der oft unzureichenden finanziellen Ausgestaltung, von der Wahrnehmung der Jugendlichen und ihrer Bedürfnisse durch Erwachsene "als Problem" charakterisiert, so Bonaventura. Dies stärke die Bedeutung des Jugendhauses als Ort, an dem Jugendliche immer willkommen seien.

"Stärken" ist dann auch der richtige Begriff, als etwas später, bei der offiziellen Feierstunde, der Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt 350 Euro spendet. "Nun ist es möglich, für das Jugendhaus Bexbach einen neuen Kicker-Tisch zu kaufen", freut sich Markus Bonaventura.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort