Hilfe für Menschen in Peru

Homburg · Am heutigen Samstag, 27. Februar, treffen sich wieder Augenärzte aus der gesamten Bundesrepublik im Homburger Schlossberghotel. Die Mediziner tauschen sich über Projekte aus, mit denen sie weltweit und ehrenamtlich gegen die vermeidbaren Ursachen von Blindheit kämpfen.

 Peruanische Kinder, die erblinden, haben keine Chance. Foto: Peruhilfe

Peruanische Kinder, die erblinden, haben keine Chance. Foto: Peruhilfe

Foto: Peruhilfe

Noch immer gibt es Länder auf der Erde, in denen Infektionen oder Verletzungen am Auge zu lebenslanger Blindheit führen. Ein Schicksal, das bei entsprechender Behandlung nicht notwendig gewesen wäre. Die Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum organisiert in diesem Jahr die 35. Jahrestagung des Deutschen Komitees zur Verhütung von Blindheit .

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat eine Initiative ins Leben gerufen, mit dem Ziel, vermeidbare Erblindung weltweit bis zum Jahr 2020 zu eliminieren. Im Rahmen der Jahrestagung werden weitere Projekte vorgestellt, unter anderem aus Tansania, Malawi, Myanmar, Paraguay, Albanien und Kasachstan.

"Auch unsere Klinik ist in zwei Projekten aktiv: Wir unterstützen in Peru und in Vietnam. Den aktuellen Stand dieser beiden Projekte werden wir bei der Tagung präsentieren", so Professor Seitz, "deutsche Augenärzte engagieren sich seit vielen Jahren bei caritativen Projekten in Afrika, Asien und Südamerika."

Homburger Augenärzte berichten ebenfalls darüber, wie sie seit 2009 im peruanischen Cusco unterstützen. Ehrengast der Tagung ist der peruanische Augenarzt Dr. Frilo Silva. Das Engagement in der Andenregion Cusco reicht bis ins Jahr 2009 zurück. Damals konnte die Homburger Klinik mit gesammelten Spenden den Bau einer Klinik mitfinanzieren, in der Dr. Silva jährlich 600 Patienten mit Grauem Star operiert und ihnen so ihr Augenlicht zurückgibt. "In Peru gilt: Ein blinder Mann ist ein toter Mann. Aber nur einer von fünf Peruanern kann sich medizinische Versorgung leisten", erläutert Professort Arne Viestenz.

Er und seine Frau Anja, beide Oberärzte der Homburger Klinik, kennen die Lage vor Ort durch ihren ehrenamtlichen Einsatz. Vor allem in den ländlichen Gebieten ist die Situation sehr ernst. In der 1,5 Millionen Einwohner zählenden Region Cusco, erblinden jährlich 7000 Menschen am Grauen Star. "Diese hohe Anzahl der Erkrankungen wird von der erhöhten UV-Strahlung in dem Gebiet ausgelöst", beschreibt Dr. Anja Viestenz die Situation.

Die Homburger Augenärzte schulten Dr. Silva und sein Team intensiv, so dass nun Augenoperationen bei Grauem und Grünem Star, Kleinstkindern, Verletzungen, Netzhauterkrankungen und seit neuestem auch bei Hornhauterkrankungen möglich sind. Im Rahmen der Tagung wird der Homburger Verein zur Förderung der Augenheilkunde einen Scheck über 6000 Euro an Dr. Silva überreichen, mit dem in Cusco ein höhenverstellbarer OP-Tisch angeschafft werden kann.

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