Heute beten Frauen füreinander

Homburg. Jeweils am ersten Freitag im März feiern christliche Frauen in über 170 Ländern den ökumenischen Gottesdienst zum Weltgebetstag. Allein in Deutschland sind über eine Million Frauen dabei

Homburg. Jeweils am ersten Freitag im März feiern christliche Frauen in über 170 Ländern den ökumenischen Gottesdienst zum Weltgebetstag. Allein in Deutschland sind über eine Million Frauen dabei. "Und gerade das finde ich so schön", sagt Ruth Wagner aus Beeden, die sich jedes Jahr auf diesen Tag freut, "es ist ein schönes Gefühl, dass weltweit am selben Tag alle Frauen miteinander beten". Auch Eva Winterstein, die heute in Schwarzenacker feiert, glaubt an die Kraft des gemeinsamen Gebets: "Wenn wir alle an diesem Tag aneinander denken, können wir etwas bewirken, das zum Guten führt." Irmgard Schwab, die heute ebenfalls in der Kirche Maria Geburt in Schwarzenacker dabei ist, freut sich schon auf den originellen Gottesdienst: "Das ist unser Gottesdienst, den gestalten nur wir nach unseren Vorstellungen, ohne Hilfe vom Pfarrer. Wir haben Texte und Lieder aus Papua-Neuguinea vorbereitet." Vor allem die Lieder haben es den Frauen angetan, sie klingen "fremdartig und doch sehr harmonisch", findet Irmgard Schwab. Ruth Wagner wurde gleich zum Fan: "Das ist wunderschöne Musik, das muss man unbedingt hören." Schon seit Wochen bereiten sich die Frauen auf diesen Tag vor: "Es ist toll, jedes Jahr etwas Neues über ein fremdes Land zu erfahren", sagte Diana Deck, die vor einem Jahr in Schwarzenbach mit dabei war. Das können die übrigen Frauen nur bestätigen. "Man erfährt viel über die Lebenssituation der Menschen, über ihre Kultur und ihre Probleme", sagt Irmgard Schwab, und fügt resigniert hinzu: "Die Frauen in Papua-Neuguinea haben, wie letztes Jahr auch im Parternland Surinam, nicht viel zu melden. Sie werden oft ausgebeutet und unterdrückt." Auch Ruth Wagner will heute "ganz fest an die Frauen in diesem Land denken, damit Armut und Unterdrückung irgendwann ein Ende haben". In Beeden haben die Frauen das Evangelische Gemeindehaus für heute schön geschmückt - mit Original-Gegenstände aus dem Partnerland: Häuptlingsschmuck, einem großen Pfeil, Ketten und Muscheln. Es sind Leihgaben einer Frau, die in Beeden wohnt, aber in Papua-Neuguinea ihre Kindheit verbracht hat. Allerdings veranstalten die Frauen die Weltgebetstagsfeier nicht zum Selbstzweck. Eingeladen sind deshalb heute alle Gemeindemitglieder, also auch Männer, Kinder und Jugendliche.

Auf einen BlickWeltgebetstag in Homburg um 15.30 Uhr in der Katholischen Kirche St. Fronleichnam, in Kirrberg um 15 Uhr im Protestantischen Gemeindehaus, um 19 Uhr in Schwarzenacker in der kath. Kirche Maria Geburt und um 15 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus in Einöd. In Beeden wird um 15 Uhr im Protestantischen Gemeindehaus gefeiert, in Erbach in der evangelischen Martin-Luther-Kirche um 18 Uhr, in Jägersburg in der katholischen Kirche St. Josef um 16 Uhr.In Bexbach um 18 Uhr in der katholischen Kirche St. Martin, in Frankenholz um 15 Uhr in der evangelischen Kirche und in Oberbexbach im evangelischen Gemeindehaus in der Luitpoldstraße. Die weltweiten Spenden (rund drei Millionen Euro) werden zur Unterstützung von Frauenprojekten eingesetzt. Seit 1975 konnten so über 5100 Projekte in 147 Ländern verwirklicht werden.red

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