Helle Wege und regionale Produkte

Homburg · Läuft alles so, wie erwartet, dann erhält die Leader-Region Biosphärenreservat Bliesgau zwei Millionen Euro Fördergeld von EU und Land, das bis 2020 eingesetzt werden kann. Im Frühjahr rechnet die Lokale Aktionsgruppe mit der Zusage. Gestern wurde die Entwicklungsstrategie vorgestellt.

 Wie weiße Linien strukturieren Kalkstein-Wege die Landschaft der Biosphäre Bliesgau. Diese Tradition des Wegebaus soll im Bliesgau erhalten bleiben. Auch in der aktuell erarbeiteten lokalen Entwicklungsstrategie soll die Umsetzung des Leitbilds „Lebensadern Wege“ vorangetrieben werden. Foto: Peter Michael Lupp

Wie weiße Linien strukturieren Kalkstein-Wege die Landschaft der Biosphäre Bliesgau. Diese Tradition des Wegebaus soll im Bliesgau erhalten bleiben. Auch in der aktuell erarbeiteten lokalen Entwicklungsstrategie soll die Umsetzung des Leitbilds „Lebensadern Wege“ vorangetrieben werden. Foto: Peter Michael Lupp

Foto: Peter Michael Lupp

Es ist kein schmales Faltblatt, sondern ein richtig dickes Buch, das allerdings einen etwas sperrigen Namen trägt: "Lokale Entwicklungsstrategie 2014-2020 Leader- Region Biosphärenreservat Bliesgau ". Gestern wurde dieses Konzept und das, was dahinter steckt, in der Kreisverwaltung, Am Forum, vorgestellt - gemeinsam von Torsten Czech, Geschäftsführer der Lokalen Aktionsgruppe (LAG), Doris Gaa, der Vorsitzenden der LAG, dem Kreisbeigeordneten Theophil Gallo und Regionalmanager Hans-Ulrich Thalhofer. Im Prinzip geht es um das Leader-Programm und das damit verbundene Fördergeld (siehe Infobox). Die erneute Bewerbung um die Leader-Mittel sei bei der Landesregierung eingereicht worden, unterstrich Gallo. Und dafür ist eine solche umfangreiche Entwicklungsstrategie notwendig.

"Wir hoffen, mit der Lokalen Entwicklungsstrategie viele Impulse zu geben", so Doris Gaa. Sie skizzierte auch den weiteren zeitlichen Rahmen. Im Frühjahr, eher Mai, erwarte sie die schriftliche Zusage, "dass wir mit den Mitteln rechnen können", erläuterte sie. Aller Voraussicht nach werde es im Saarland vier Leader-Regionen geben - alle sollten gleichrangig gefördert werden mit dann jeweils zwei Millionen Euro .

Doch nicht nur das neue Entwicklungspapier wurde präsentiert, sondern es ging auch um neue Räume. Es sei ein Novum, "dass wir zur Pressetermin der LAG in die Räume der Kreisverwaltung einladen", unterstrich Gaa. Grund dafür ist die neue Geschäftsstelle der LAG, die hier untergebracht ist. Dass die Geschäftsstelle jetzt im Haus sei, stelle die Nähe zur Verwaltung her, unterstrich Gallo. Die Kommunikation , die vorher schon gut gewesen sei, werde so noch schneller und besser", machte er weiter klar. Zudem erhoffe man sich davon Synergien.

Es war dann an Hans-Ulrich Thalhofer vom Umweltzentrum der Handwerkskammer genauer zu zeigen, um was es in der Entwicklungsstrategie eigentlich genau geht. Es soll, unterstrich er, auf dem Erreichten aufgebaut werden. Und er schickte noch einmal vorweg, dass auch die Bevölkerung in den Entstehungsprozess eingebunden gewesen sei (wir berichteten). Das Leader-Gebiet umfasse dabei fast flächendeckend den Saarpfalz-Kreis und das Biosphärenreservat Bliesgau , zu dem ja auch Kleinblittersdorf gehört. Wegen formaler Kriterien sei St. Ingbert Mitte nicht dabei, was nicht heiße, dass es nicht partizipieren könne.

Vier Handlungsfelder wurden dabei unter dem Leitbild "Stadt und Land - Hand in Hand" definiert: Zum einen die Inwertsetzung der Kulturlandschaft, dazu gehört zum Beispiel das Projekt "Lebensadern Wege", bei dem bei Instandsetzungen auf den traditionellen weißen Muschelkalkstein Wert gelegt wird, unter dem Punkt läuft aber etwa auch die Vermarktung der Streuobstwiesen. Weitere Handlungsfelder lauten: Regionale Produkte erzeugen und vermarkten sowie Bildung und Kommunikation . Neu hinzugekommen ist Energie und Klimaschutz. Anliegen hier beispielsweise: der Ausbau regenerativer Energien sowie der Bioenergie und neue Formen der Mobilität.

"Dieses Papier ist nicht in Stein gemeißelt", machte Thalhofer klar. Es müsse fortgeschrieben werden, werde ständig verbessert. Es sei bewusst offen gehalten, natürlich haben "wir auch konkrete Projekte", doch man könne sich noch einbringen.

 Gleich in mehrfacher Ausführung wurde gestern die erarbeitete lokale Entwicklungsstrategie für die Leader-Region Biosphärenreservat Bliesgau vorgestellt von (von links) Torsten Czech, Geschäftsführer der Lokalen Aktionsgruppe (LAG), dem Umweltdezernenten des Saarpfalz-Kreises, Gerhard Mörsch, dem ersten Kreisbeigeordneten Theophil Gallo, Doris Gaa, Vorsitzende der LAG, und Regionalmanager Hans-Ulrich Thalhofer. Foto: Stumm/SZ-Redaktion

Gleich in mehrfacher Ausführung wurde gestern die erarbeitete lokale Entwicklungsstrategie für die Leader-Region Biosphärenreservat Bliesgau vorgestellt von (von links) Torsten Czech, Geschäftsführer der Lokalen Aktionsgruppe (LAG), dem Umweltdezernenten des Saarpfalz-Kreises, Gerhard Mörsch, dem ersten Kreisbeigeordneten Theophil Gallo, Doris Gaa, Vorsitzende der LAG, und Regionalmanager Hans-Ulrich Thalhofer. Foto: Stumm/SZ-Redaktion

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HintergrundMit dem Regionalentwicklungsprogramm Leader - die Abkürzung steht für Liaison entre actions de développement de L'économie rurale ("Verbindung von Handlungen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft") - fördert die Europäische Union in den Leader-Regionen innovative Projekte zur Stärkung des ländlichen Raumes, heißt es auf der Internetseite des Biosphärenreservats Bliesgau . Die EU gibt nur einen groben Rahmen vor. Verantwortlich für die Umsetzung des Leader- Programms auf regionaler Ebene sind die Lokalen Aktionsgruppen (LAG's). Die Fördermittel, die über das Leader-Programm vergeben werden, werden zu 50 Prozent vom Land und zu 50 Prozent von der EU finanziert. red

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