Heitere Erkenntnisse aus der Welt der Forscher

Einöd. Ernst ist das Leben, heiter die Kunst, wie Friedrich Schiller treffend zu formulieren wusste. Aber wie verhält es sich mit der Wissenschaft? Darauf gibt Professor Heinrich Zankl in seinem neuesten Buch "Irrwitziges aus der Wissenschaft" eine eindeutige Antwort: Sie kann nicht nur amüsant, sie kann mitunter sogar zum Schreien komisch sein

 Heinrich Zankl las beim SPD-Ortsverein Einöd. Foto: SZ

Heinrich Zankl las beim SPD-Ortsverein Einöd. Foto: SZ

Einöd. Ernst ist das Leben, heiter die Kunst, wie Friedrich Schiller treffend zu formulieren wusste. Aber wie verhält es sich mit der Wissenschaft? Darauf gibt Professor Heinrich Zankl in seinem neuesten Buch "Irrwitziges aus der Wissenschaft" eine eindeutige Antwort: Sie kann nicht nur amüsant, sie kann mitunter sogar zum Schreien komisch sein. So war der "dramatische Teelöffelschwund" in ihrem Institut für australische Wissenschaftler Anlass, dessen Ursachen mit größter Akribie zu erforschen. Mit dieser Geschichte stimmte Zankl seine Zuhörer auf einen unterhaltsamen Abend ein. Der Autor las auf Einladung der Einöder SPD am Tag der Bibliotheken. Nicht minder skurril die anthropologische Studie über das Volk der "Nacirema, zwischen Kanada und Mexiko lebend", in der gar wundersame Gesundheitsrituale beschrieben wurden. Erst wenn man den Volksnamen von hinten liest, erkennt der Leser, dass in dem Artikel die Lebensweise der US-Amerikaner gekonnt auf die Schippe genommen wird. Ein Klassiker des wissenschaftlichen Humors ist der Bericht über das "Leben und Sterben der Rhinogradentia". Die Vertreter dieser auf einer Südseeinsel entdeckten Säugetierordnung bewegen sich mit Hilfe ihres vielgestaltigen Riechorgans fort. Erst viele Jahre nach der Veröffentlichung dieser aufregenden Entdeckung wurde bekannt, dass es sich dabei um einen Scherz eines deutschen Zoologieprofessors handelt.Sehr anwendungsorientiert sei die "Lean-Brain-Management-Theorie", die erst vor wenigen Jahren von einem hochrangigen Mitarbeiter einer Computerfirma - eigentlich scherzhaft - publiziert wurde. Diese besage, dass Firmen dann besonders erfolgreich seien, wenn sie ihre Geschäfte mit möglichst wenig Intelligenz betrieben. Die Theorie werde inzwischen doch tatsächlich von einer bekannten Wirtschaftszeitung mit einem Preis ausgezeichnet. "Diese Theorie müsste eigentlich angesichts aktueller Fehlleistungen von Finanzmanagern neu geschrieben werden", wie einer der Zuhörer ergänzte.Den Abschluss der Lesung bildete ein Bericht über den "sagenumwobenen SPD-Bundestagsabgeordneten Jakob Maria Mierscheid", der seit 1979 durchs Parlament geistert und trotz seiner Nichtexistenz immer wieder tiefschürfende politische Artikel schreibt. Man kann sie im Internet auf der offiziellen Homepage des Bundestages unter www.bundestag.de nachlesen.Ulrich Fremgen, Vorsitzender der Einöder Sozialdemokraten, bedankte sich bei dem Autor mit einem Weinpräsent, "Wissenschaft muss ja nicht nur trocken genossen werden". "Mit seinen Geschichten und Anekdoten aus den Wissenschaften ist es dem Autor trefflich gelungen, uns zum Lachen zu bringen - denn das Leben ist ernst genug", resümierte Fremgen. red

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