Heißer Swing der alten Schule

Homburg. Dass "Old-School" alles andere als altmodisch bedeutet, bewiesen am vergangenen Samstag die Hot Swingers Marburg bei ihrer Jazz-Frühschoppen-Premiere auf dem historischen Homburger Marktplatz. Bei nicht wirklich angenehmen wetterlichen Bedingungen ließen sich die Vollblutmusiker aus Hessen ihren Spaß nicht nehmen

Homburg. Dass "Old-School" alles andere als altmodisch bedeutet, bewiesen am vergangenen Samstag die Hot Swingers Marburg bei ihrer Jazz-Frühschoppen-Premiere auf dem historischen Homburger Marktplatz. Bei nicht wirklich angenehmen wetterlichen Bedingungen ließen sich die Vollblutmusiker aus Hessen ihren Spaß nicht nehmen. Mit dem Sound von Louis Armstrong, Sidney Bechet und anderen Größen des Jazz begeisterten die Hot Swingers die Gäste - und sich gleich mit dazu. "Wenn Homburg nicht so weit, weg wäre, dann würden wie jedes Wochenende hier spielen, sogar kostenlos", zeigten sich Wolfgang Fett (Posaune) und Albert Klein (Trompete) in einer der Pausen sichtlich angetan vom Spielort Homburg. "Das Ambiente hier gefällt mir richtig gut", begründete Fett seine Haltung. "Die Leute sind unheimlich lieb, die Akustik hier ist einwandfrei." Im Jahr 1982 haben sich die Hot Swingers in Marburg gegründet, seitdem widmen sich die Musiker, alle samt gestandene Jazz-Spezialisten mit langjähriger Erfahrung, ihren bevorzugten Stilrichtungen des Oldtime-, Dixieland- und Swingjazz. "Wir bereiten uns auf jeden unserer Auftritte individuell vor, für Homburg haben wir uns auf Werke und den Stil von Louis Armstrong und anderer Jazzgrößen aus den 20er Jahren konzentriert", beschrieb Albert Klein die Hausaufgaben für das Intermezzo in Homburg. Aber auch Klassiker alter Ballroom-Orchester standen am vergangenen Samstagmorgen auf dem Programm. "Unser Repertoire ist sehr breit gefächert", sagt Klein. Nicht nur das wohl einmalige Ambiente des historischen Homburger Marktplatzes sorgte bei den Hot Swingers für Begeisterung, auch das Publikum und gerade die große Anzahl jüngerer Zuhörer beeindruckten Wolfgang Fett und seinen Bandkollegen sichtlich. "Der Altersdurchschnitt hier in Homburg ist wirklich erstaunlich. Eigentlich ist die Art des Jazz, den wir gerne spielen, mit Musikern wie uns am Aussterben. Deswegen ist es umso schöner, wenn uns gerade jüngere Menschen zuhören." Genau die, aber natürlich auch die älteren unter den Gästen, bekamen mit dynamischen Bläsersätzen, zahlreichen Soli und gefühlvollen Interpretationen bekannter Titel nicht weniger bekannter Jazzgrößen wie eben Louis Armstrong, aber auch Sidney Bechet, King Oliver oder Benny Goodman, einen tiefen Einblick in den Jazz der vergangenen Jahrzehnte. Am kommenden Samstagmorgen geht der Jazzfrühschoppen in Homburg in die nächste Runde, dann will die Ken Colyer Memorial Jazz Band aus Holland New Orleans Jazz auf die Bühne zaubern. "Das Ambiente hier gefällt mir richtig gut"Wolfgang Fett, Hot Swingers-Musiker

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