Stadtrat Homburg hat gewählt Heinrich Glomb nun stellvertretender Schiedsmann
Homburg · Er wurde am Freitag im Stadtrat gewählt. Derweil pochen auch die Grünen auf einen Rücktritt von Rüdiger Schneidewind.
Nach dem angenommenen Vergleich mit dem suspendierten Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind (SPD) hat sich die Grünen-Fraktion im Homburger Stadtrat zu Wort gemeldet. Fraktionschef Marc Piazolo kritisiert, dass die SPD in der Pandemiezeit „ohne Not auf eine Sondersitzung in Präsenz“ bestanden habe. Und dies, obwohl am 25. März eine reguläre Stadtratssitzung geplant ist. „Zugleich signalisierten weder Oberbürgermeister Schneidewind noch die SPD-Fraktion – trotz mehrmaliger Aufforderung, dass sich Homburg auf einen personellen Neuanfang einstellen könnte.“ Die Grünen hätten den Vergleich aufgrund der „unklaren personalpolitischen Lage“ abgelehnt. Nach dem noch nicht rechtskräftigen Landgerichtsurteil vom Januar wäre er vorbestraft. Wie schon CDU und Linke drängt die Fraktion Schneidewind zum „freiwilligen Rücktritt“. Dieser würde „über die Versetzung in den Ruhestand – Klarheit für die Zukunft der Stadt schaffen und der Verwaltung die Chance geben in ein ruhigeres Fahrwasser zu kommen! Gleichzeitig erwarten wir uns dadurch einen Motivationsschub für die Mitarbeiter“. Piazolo weiter: „Mit dem geschlossenen Vergleich im Rücken fordern wir Herrn Schneidewind zum Wohle der Stadt Homburg auf, einen grundlegenden Neuanfang an der Rathausspitze zu ermöglichen. Wir unterstreichen den Appell mit der ausdrücklichen Unterstützung eines Abwahlverfahrens gegen den Oberbürgermeister.“
Bei der Sonder-Stadtratssitzung stand im öffentlichen Teil auch die Wahl eines Stellvertreters für Manfred Schneider an, der seit mittlerweile 22 Jahren Schiedsmann der Stadt Homburg ist. Zur Wahl stellten sich drei Bewerber, von denen sich zwei persönlich am Freitagabend dem Rat vorstellten, ein dritter schickte eine Videobotschaft, da er den Termin nicht wahrnehmen konnte. Eine Stichwahl brachte den 67-jährigen Heinrich Glomb aus Schwarzenbach als Sieger hervor. Dieser ist seit fünf Jahren in Pension, bringt jahrelange Erfahrung im Umgang mit Menschen sowie Recht und Gerechtigkeit aus seiner beruflichen Tätigkeit beim Bundeskriminalamt mit. Laut Stadtpressestelle berichtete er, dass „ich durch ehrenamtliches Engagement in diversen sozialen Organisationen und örtlichen Vereinen und durch eine langjährige Tätigkeit als Fußballschiedsrichter Erfahrungen erwerben konnte, die mir helfen, zwischen den unterschiedlichen Interessen konkurrierender Parteien bzw. Teams zu vermitteln“.
Notwendig wurde die Wahl, weil der Vorgänger Glombs, Joachim Jann, der 2017 zum stellvertretenden Schiedsmann gewählt wurde, im Juli vergangenen Jahres verstorben war. Bürgermeister Michael Forster wünschte Glomb ein glückliches Händchen für die Aufgabe. Die offizielle Verpflichtung wird vom Amtsgericht Homburg vorgenommen.
