Heimatgeschichte aus dem Saarpfalz-Kreis Eine schillernde Persönlichkeit wird 450

Er war begnadeter Lyriker, aber auch ein Betrüger und Opportunist: Theobald Hock aus Limbach, auf dessen Namen man heute noch allenthalben in dem Ort stößt.

 Der 2004 verstorbene Mediziner Kurt Reinhard hat das Denkmal für den Limbacher Dichter und Politiker sowie dessen Bruder Anastasius um sein eigenes Grab auf dem Limbacher Friedhof gruppieren lassen.

Der 2004 verstorbene Mediziner Kurt Reinhard hat das Denkmal für den Limbacher Dichter und Politiker sowie dessen Bruder Anastasius um sein eigenes Grab auf dem Limbacher Friedhof gruppieren lassen.

Foto: Martin Baus

Sein Geburtstag jährt sich 2023 zum 450 Mal, und im Jahr darauf wird es obendrein genau vier Jahrhunderte her sein, dass sich seine Spur im Dunkel der Geschichte verloren hat: Von Theobald Hock ist die Rede, jener Persönlichkeit also, nach der in Limbach ein kirchliches Gebäude, ein Platz sowie eine Straße benannt sind und dem zudem – von privater Hand initiiert – eine Gedenkstätte auf dem Friedhof gewidmet ist. Dass sein Name bis heute derart geläufig ist, lag an dem Gedichtband, den er 1603 veröffentlichte und mit dessen literarischer Einordnung sich Germanisten seit Generationen schwertun. Als dubioser Politiker, den der legendäre „Prager Fenstersturz“ 1618 gerade noch so vor dem Vollzug der Todesstrafe bewahrte, als dreister Betrüger, der Urkunden fälschte, als rabiater Papstgegner und als marodierender Söldner zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges taucht sein Name in vielerlei Zusammenhängen auf, ohne dass bislang eine zusammenhängende Biographie Hocks geschrieben worden ist.