Haydn-Konzert begeistert das Publikum

Einöd. Das meditative Konzert in der protestantischen Apostelkirche in Einöd an Karfreitag ist bereits Tradition. Seit 15 Jahren füllt sich an diesem Abend die Kirche zu den "Sieben letzten Worten unseres Erlösers am Kreuz ..." von Josef Haydn - vorgetragen in Haydns Bearbeitung für Streichquartett

 Das Streichquartett: Vsevolod Starko, Nadine Kiefer, Horst Riller und Gregor Berg (v. li.) spielte an Karfreitag. Foto: Bernhard Reichhart

Das Streichquartett: Vsevolod Starko, Nadine Kiefer, Horst Riller und Gregor Berg (v. li.) spielte an Karfreitag. Foto: Bernhard Reichhart

Einöd. Das meditative Konzert in der protestantischen Apostelkirche in Einöd an Karfreitag ist bereits Tradition. Seit 15 Jahren füllt sich an diesem Abend die Kirche zu den "Sieben letzten Worten unseres Erlösers am Kreuz ..." von Josef Haydn - vorgetragen in Haydns Bearbeitung für Streichquartett. Zwar spielen vier Musiker jedesmal die Sonaten von Joseph Haydn (HobIII 50-56, op 51), doch trotz gleicher Komposition gibt es immer wieder Unterschiede in Interpretation, Tempi, Dramatik und Tongestaltung. Eingeladen zu diesem meditativen Konzert hatten am vergangenen Freitag der Kammermusiktreff Einöd und die Protestantische Kirchengemeinde.

Annähernd 70 Leute waren zu diesem überkonfessionellen Meditationskonzert in die Apostelkirche gekommen. "Es waren vorwiegend Zuhörer von außerhalb, die sehr ergriffen von dem Konzert waren, da ja alles im Dunkeln abläuft", zeigte sich Horst Riller aus Einöd, Organisator und Bratscher dieser kleinen Jubiläumsveranstaltung, zufrieden mit der Resonanz: "Einige Leute waren schon zum 15. Mal dabei". Wie schon bei der Uraufführung des von Haydn 1785 komponierten Orchesterwerkes im Dom von Cadiz erklang diese innige Meditationsmusik auch in der ebenfalls nur spärlich beleuchteten Apostelkirche. Für die Lesung der Worte zwischen den einzelnen Sonaten zeigte sich Dekan Peter Butz verantwortlich. Er trug die Texte sehr feierlich vor. In der Besetzung Horst Riller (Bratsche), Gregor Berg (Cello), die junge Geigerin Nadine Kiefer (zweite Geige) sowie der Konzertmeister des Homburger Sinfonieorchesters, Vsevolod Starko (erste Geige), begeisterte die klassische Quartett-Formation die Zuhörer.

Im Rahmen einer inneren Einkehr präsentierten die vier Musiker Haydns sieben wundervolle Sonaten von der "Introduction" bis hin zum abschließenden Terre Moto, dem Erdbeben. Und so erlebten die Besucher einen der schönsten Zyklen langsamer Werke der Musikliteratur. Nach jeder Sonate folgte ein Moment meditativer Stille, die es erlaubte, die Gedanken mit den verklingenden Tönen kreisen zu lassen. Für die junge Nadine Kiefer, Studentin der Schulmusik aus Assweiler, war das Mitwirken im Streichquartett ein ganz besonderes Erlebnis. re

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