Hausdurchsuchung bei Homburger Alt-Oberbürgermeister

Homburg · Im Zuge der Nachforschungen rund um die Unregelmäßigkeiten beim Homburger Baubetriebshof durchsuchte die Staatsanwaltschaft gestern das Privatanwesen des früheren Homburger Oberbürgermeisters Schöner.

Das Anwesen des früheren Homburger Oberbürgermeisters Karlheinz Schöner (65) im Stadtteil Kirrberg wurde gestern Morgen von der Staatsanwaltschaft durchsucht. Die Aktion stand mutmaßlich im Zusammenhang mit den Unregelmäßigkeiten rund um den Baubetriebshof Homburg . Im Zuge der dortigen Nachforschungen war auch der Alt-OB ins Visier der Ermittler geraten (wir berichteten). Wie die Staatsanwaltschaft mitteilt, geht es im Fall Schöner um den Anfangsverdacht der Untreue, der Unterschlagung und der Vorteilsnahme. So habe er von 2012 bis 2013 an seinem Privatanwesen über mehrere Tage angeblich Baumaßnahmen von städtischen Mitarbeitern während deren Arbeitszeit durchführen lassen. Der Bautrupp soll auch an einem weiteren Anwesen des Beschuldigten, das von dessen Töchtern genutzt wird, gearbeitet haben. In diesem Zusammenhang besteht der Anfangsverdacht, dass ein Homburger Bauunternehmen Arbeiten an dem letztgenannten Anwesen nicht ordnungsgemäß abgerechnet haben soll. Auch das Anwesen der Töchter sowie die Räume der Baufirma wurden durchsucht.

Ferner geht es bei den Untersuchungen darum, dass für städtische Einrichtungen bestelltes Musik-Equipment im Wert von 12 000 Euro nie dort angekommen sei, sondern vielmehr im Proberaum der Band, in der Schöner Mitglied ist. Beim Transport von weiterem städtischen Musik-Equipment zu Veranstaltungen mit Schöners Band soll über zwei Jahre auch der Fahrer des damaligen OB eingesetzt worden sein, wobei ihm diese Fahrten auf Weisung Schöners als Dienstzeit anerkannt worden sein sollen.

Bei der gestrigen Durchsuchung wurde laut Staatsanwaltschaft umfängliches Beweismaterial sichergestellt. Prof. Guido Britz, Verteidiger von Schöner, erklärte gegenüber der SZ: "Mein Mandant ist selbst an der Aufklärung der Vorwürfe interessiert, um bestehende Gerüchte im Keim zu ersticken und Spekulationen entgegenzuwirken."

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