Hauptsache, die Lernkurve stimmt

Homburg · Die Jugend des FC Homburg steht so gut da wie lange nicht: Die ältesten Jahrgänge spielen in der Regionalliga. Für die U19 läuft es gut, doch U17 und U15 müssen bangen. Der Verein profitiert von den eigenen Talenten. Eine Bilanz zur Winterpause.

 Tobias Zöllner (schwarzes Trikot) vom FC Homburg ist hier im Zweikampf mit dem Bebelsheimer Ilyas Cakmak. Zöllner kommt aus dem eigenen Nachwuchs, spielt für die U23 – und steht im Kader des Regionalliga-Teams. Seinem Beispiel sollen weitere Talente folgen. Foto: Markus Hagen

Tobias Zöllner (schwarzes Trikot) vom FC Homburg ist hier im Zweikampf mit dem Bebelsheimer Ilyas Cakmak. Zöllner kommt aus dem eigenen Nachwuchs, spielt für die U23 – und steht im Kader des Regionalliga-Teams. Seinem Beispiel sollen weitere Talente folgen. Foto: Markus Hagen

Foto: Markus Hagen

Die Tabelle lügt nicht. Aber was sagt sie zur Winterpause über die Junioren des Fußball-Regionalligisten FC Homburg aus? Seit dieser Saison spielen mit der U19, U17 und U15 die drei ältesten Jahrgänge alle in der Regionalliga Südwest. Das ist die zweithöchste, für die U15 sogar die höchste Spielklasse. Auf diesem Niveau bewegte sich die Nachwuchsarbeit des FCH zuletzt in den Neunzigern. Doch bleibt es dabei? Während die U19 als Aufsteiger in der oberen Tabellenhälfte steht, müssen die anderen eher nach unten blicken.

"Ich schaue nicht so sehr auf die Tabellensituation", sagt Marc Buchmann, der stellvertretende Jugendkoordinator für die U14 bis zur U23. In seiner Bilanz geht es weniger um Platzierungen. "Wir sind der Meinung, dass die Idee dahinter zählt", hebt der Diplom-Sportlehrer das Ausbildungskonzept des FCH hervor. Charakter - das ist im Konzept ein Schlüsselbegriff. Ein "gewisses Verhalten, das frühestmöglich eingefordert wird", wie Buchmann erläutert. "Aus unserer Jugend sollen Menschen herauskommen, die vernünftig mit ihrem Talent umgehen können." Und ihren Körper einzusetzen wissen: Neuerdings durchlaufen die Junioren ein Reha- und Athletikprogramm "wie die Profis".

Wie die Herren-Mannschaften so konkurrieren auch die FCH-Junioren mit den Teams der SV Elversberg und des 1. FC Saarbrücken . Die SVE betreibt ein vom Deutschen Fußball-Bund zertifiziertes Nachwuchs-Leistungszentrum (NLZ), Saarbrücken will wieder eines aufbauen. Auch das NLZ des 1. FC Kaiserslautern ist nicht weit weg. "Wir wissen um unsere Position zwischendrin. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Jugendarbeit bei dem ein oder anderen Nachbarn mit der Brechstange betrieben wird", meint Buchmann und schiebt nach, dass beim FCH die Ligazugehörigkeit nicht entscheidend sei. "Es macht uns keine Angst, mit einer Mannschaft die Regionalliga nicht zu halten", sagt er. Hauptsache, die Lernkurve stimmt.

Aber wie stehen die einzelnen Teams da? "Die Jungs haben eine richtig gute Runde gespielt", sagt U19-Trainer Michael Berndt über seine Schützlinge. Sein Kader besteht etwa zur Hälfte aus Spielern des jüngeren Jahrgangs. Diese Altersstruktur hat der frühere FCH-Spieler auch im Blick, wenn er sagt: "Anfangs haben wir Lehrgeld bezahlt." Von den ersten fünf Partien verlor Homburg drei. Zwei Spieler zogen sich Kreuzbandrisse zu. Trotzdem folgte eine Serie von acht Spielen ohne Niederlage. Mit 20 Punkten überwintert die U19 auf dem sechsten Platz - direkt hinter der SVE. An die saarländische Konkurrenz sei der FCH ein "gutes Stück näher herangerückt", findet Berndt. Mehr interessiert ihn: "Was wird aus unseren Jungs?" Homburgs U23 ist mit Eigengewächsen auf dem Weg in die Saarlandliga. Eric Höh und Tobias Zöllner klopften bei Cheftrainer Jens Kiefer in der Regionalliga an. Geht es nach Berndt, könnte es so weitergehen: "Ich sehe einige, die das Potenzial haben, in den Kader zu rutschen."

Die U17 von Trainer Dimitrije Dimitrijevic war letzte Saison noch in der Verbandsliga zu Hause. Jetzt ist sie mit 13 Punkten und 11:26 Toren zwar Drittletzter ihrer Regionalliga, hat aber ein Spiel weniger als die Konkurrenz . Durch eine unglücklich verlaufende Kooperation mit dem FSV Jägersburg verlor der FCH einige Talente an den Nachbarn . So galt es, 17 Neuzugänge zu integrieren. "Wir mussten mehr Spieler dazunehmen als beabsichtigt", erklärt Buchmann.

Auf Rang neun mit 15 Punkten und 19:38 Toren steht die U15, die von Kai Klankert trainiert wird. Nach drei Siegen in den ersten fünf Spielen gelang den Jugendlichen nur noch ein Dreier, trotzdem sieht Buchmann sie "im Soll". Mit Blick auf die Tabelle sagt er: "Ich bin zuversichtlich, dass wir mit beiden Teams die Liga halten."

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