Ferien im Römermuseum Handwerkskünste aus antiken Zeiten

Schwarzenacker · Bei der Ferienaktion 2018 lernten Kinder im Römermuseum in Schwarzenacker auch die Kunst der Parfüm-Herstellung.

 Wie entsteht ein Parfüm bei den Römern? Bei der Ferienaktion 2018 wurde es den Kindern gezeigt. Ein Parfüm, das nach Zitrone riecht, war das Ergebnis am Dienstagnachmittag im Römermuseum in Schwarzenacker.

Wie entsteht ein Parfüm bei den Römern? Bei der Ferienaktion 2018 wurde es den Kindern gezeigt. Ein Parfüm, das nach Zitrone riecht, war das Ergebnis am Dienstagnachmittag im Römermuseum in Schwarzenacker.

Foto: Markus Hagen

Endspurt bei der Ferienaktion 2018 im Römermuseum in Schwarzenbach. Die vorletzte Veranstaltung für Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahr stand unter dem Motto „Gloss und Glamour – Schmuck und Kosmetik bei den Römern.“  Obwohl Temperaturen von deutlich über 30 Grad auch am Dienstag eigentlich für einen Schwimmbadbesuch ideal gewesen wären, folgten 33 Kinder aus dem gesamten Saarpfalz-Kreis, dem Saarland und Zweibrücker Raum der der Einladung der Stiftung Römermuseum. Unter der Leitung von Renate Dilly-Liefke und ihrem Mitarbeiterteam gab es viel Wissenswertes zum Thema Schmuck und Kosmetik zur Römerzeit.

Aber nicht nur Zuhören bei den Vorträge, sondern aktiv mitmachen, dies steht bei jedem der Nachmittage bei der Ferienaktion 2018 im Blickpunkt. Auch diesmal kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diesbezüglich voll auf ihre Kosten. „Das macht so richtig Spaß und ist sicherlich etwas anderes, als ins Schwimmbad zu gehen“, fand die achtjährige Sophia aus Hülzweiler. In ihrer Gruppe war sie gerade dabei, sich mit Filztechniken zu beschäftigen. „Filz wurde damals zur Römerzeit für die Herstellung von Schmuck verwendet“, erklärt dazu Renate Dilly-Liefke. Aus Filz wurden kleine Kugeln hergestellt. Diese an eine Schnur befestigt ergibt eine Kette, die als Hals- oder auch als Armschmuck dann Verwendung findet.

Auch in der anderen Gruppe wurde gebastelt. So wurde ein so genannte „Bulla“ angefertigt. Diese wurde zur Römerzeit als Glücksbringer an einer Schnur um den Hals getragen und bereits bei der Geburt den römischen Jungs geschenkt. „Ein Glückssymbol für die Jungen in ihrem künftigen Leben“, informierte Dilly-Liefke. Und wie wird eine Bulla hergestellt? Ein kleiner Stein wird in einen kleinen Lederbeutel gesteckt und dann das Leder zugenäht und mit einer Schnur versehen.

Zur Römerzeit wurde aber simples und auch edles Leder nicht nur einfach so getragen, sondern auch mit vielerlei Mustern und Symbolen verziert. Mit einem Spezialwerkzeug wurde Leder so „punziert“. Es entstanden Armbänder, Taschen und Kleider mit Mustern. Die entstandenen Kunstwerke aus Leder durften die Kursteilnehmer dann zur Erinnerung mit nach Hause nehmen.

Ein weiteres kleines Erinnerungsgeschenk an einen heißem, aber auch sehr unterhaltsamen und informativen vierstündigen Nachmittag im Römermuseum, gab es nach der erfolgreichen Herstellung von Parfüm, das auch zur damaligen Zeit sich großer Beliebtheit nicht nur bei Frauen erfreute. Vielerlei Chemikalien, wie sie heute längst undenkbar bei der Erstellung und Zusammenmischung von Parfüm üblich sind, gab es natürlich bei den Römern nicht. Man schaute sich in der Natur um.

Aus Kräutern und Blumen, Bienenwachs und weiteren Naturprodukten wurden Essenzen zusammengemischt, sei es durch Erwärmen, Kochen und Zusammenstampfen der Produkte. Beim Ferienaktionstag im Römermuseum wurde eine Vielzahl dieser Naturprodukte zusammengemischt. Bienenwachs wurde erhitzt und einiges mehr, was an dieser Stelle nicht weiter verraten werden soll. Parfüm nicht nur für Frauen, ist auch für Männer sehr interessant. So für den neunjährigen Paul aus Homburg. „Das ist schon sehr interessant, wie aus den vorgegebenen Produkten eine Flüssigkeit entsteht, die nach Zitrone riecht.“ Gerne nahm auch er das Angebot an, eine kleine Probeflasche von dem selbst erstellten Parfüm mit nach Hause zu nehmen.

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