Handball-Saarlandliga „Die SGH hat ein besonderes Flair“

St. Ingbert. · Der Handball-Saarlandligist SGH St. Ingbert empfängt die HG Saarlouis II. Mit dabei: SGH-Spielmacher Philip Forster, der dem Verein auch in widrigen Zeit zur Seite stand. Spitzenreiter TV Homburg steht derweil vor der Pflichtaufgabe gegen den Vorletzten Brotdorf.

 Durchsetzungs- und willensstark: St. Ingberts Philip Forster (blau) kommt in dieser Szene gegen Tobias Ranft vom TV Merchweiler zum Torabschluss. Am Samstag empfängt Forster mit der SGH die HG Saarlouis II.

Durchsetzungs- und willensstark: St. Ingberts Philip Forster (blau) kommt in dieser Szene gegen Tobias Ranft vom TV Merchweiler zum Torabschluss. Am Samstag empfängt Forster mit der SGH die HG Saarlouis II.

Foto: Klos Horst/Foto: Horst Klos

Die SGH St. Ingbert ist auf dem Weg zu ihrer besten Platzierung seit Jahren. Im Heimspiel gegen den Elften HG Saarlouis II am Samstag um 19 Uhr in der Ingobertushalle will die SGH, die Platz drei belegt, ihren 15. Saisonsieg.

Wortwörtlich im Mittelpunkt stehen wird wieder Philip Forster. Vieles läuft über den Spielmacher des Handball-Saarlandligisten, der sich, wann immer er gebraucht wird, in den Dienst seiner Mannschaft stellt. Besonders in der „Crunchtime“, der heißen Phase des Spiels. Sei es mit seinen gefürchteten Unterarm-Hüftwürfen, feinen Bodenpass-Anspielen – oder sogar einem „In-der-Luft-hinter-dem-Rücken-Seitfallwurf.“ So gelang Forster zuletzt im Derby gegen den TV Niederwürzbach ein Treffer. Der war nicht nur sehenswert, sondern auch extrem wichtig. Erst nach Forsters Kunstwurf bog die SGH auf die Siegerstraße ein.

Mit seiner Erfahrung ist der 1,92 Meter große Rückraumspieler auf der Mitte-Position der Kopf der SGH. Er ist Taktgeber, strahlt Torgefahr aus (54 Tore in 20 Spielen), hat die nötige Ruhe und das Auge für seine Mitspieler – und verteidigt nebenbei auch noch an der Seite von Fabian Abel im Abwehr-Mittelblock.

Aus Püttlingen stammend, führte sein Weg den heute 30-Jährigen nach Jugendstationen beim HSV Püttlingen und dem TV Merchweiler mit 17 Jahren zur HSG Völklingen in die Aktiven-Oberliga. Zwei Jahre später folgte nach dem Abstieg mit der HSG in der Saarlandliga die erste Meisterschaft. Das Jahr darauf stand er zum ersten Mal für die SGH St. Ingbert in der Oberliga auf dem Feld. Aus dieser Zeit stammt noch eine besondere Erinnerung: „Außergewöhnlich war es, als wir damals in der RPS-Liga viele Verletzte hatten und uns kurzfristig Christian Schwarzer ausgeholfen hat.“ Der Handball-Weltmeister von 2007 und aktuelle Jugendkoordinator des Handball-Verbands Saar spielte damals noch hin und wieder bei St. Ingbert. „Obwohl er da schon im Ruhestand war, merkte man ihm noch die Professionalität an. Nach dem Training haben wir uns bereits ein Kaltgetränk gegönnt, als er noch Kraftübungen machte“, schmunzelt Forster, der als Projektmanager in einem IT-Unternehmen arbeitet.

Nach einem Gastspiel beim TV Homburg kehrte er 2014 zur SGH zurück, obwohl diese sportlich in die Verbandsliga abgestiegen war. Doch Forster entschied sich bewusst für den Schritt zurück „weil ich helfen wollte, den Verein sportlich wieder voranzubringen.“

Nachdem es im ersten Jahr nicht mit dem geplanten Aufstieg klappte, klopften wieder höherklassige Vereine bei Forster an. Der aber hielt dem Verein die Treue. „Ich habe Angebote von Oberligisten ausgeschlagen. Unser Motto war: Liebe kennt keine Liga. Ich war dem Verein sehr verbunden, weil ich mein FSJ dort machen konnte und die SGH ein besonderes Flair hat“, sagt der Wahl-Hasseler, der seine Entscheidung pro SGH nie infrage stellte. 2016 folgte der Aufstieg in die höchste, saarländische Spielklasse. Dort ging es zuletzt mehr und mehr bergauf. Aktuell ist die SGH Dritter und liegt damit voll im Soll. Nächstes Jahr darf es gerne noch ein Stück weiter nach vorne gehen. Und auch Forster wird dann wieder eine tragende Rolle zukommen. Der 30-Jährige sagt: „Ich habe vor, meine Karriere hier zu beenden. Die Meinung zum Verein kann nur schwarz oder weiß sein. Man liebt ihn – oder hasst ihn.“ Und Forster hat ihn lieben gelernt.

Schlusslicht SG Ommersheim/Aßweiler eröffnet das Spielwochenende der Saarlandliga auswärts bei der fünftplatzierten HSG Nordsaar (Samstag, 16 Uhr, Sporthalle Marpingen). Anderthalb Stunden später trifft der TV Niederwürzbach (Platz 7) in der Sporthalle Uchtelfangen auf die HF Illtal II (12.). Um 18.30 Uhr empfängt schließlich Tabellenführer TV Homburg in der Sporthalle der Robert-Bosch-Schule den Vorletzten TuS Brotdorf.

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