Gymnasiallehrer gehen in die Biomedizin-Schule

Homburg

 Gemeinsam mit seiner Assistentin Christina Wendel (vorne links) informierte Professor Gerhard Unteregger (rechts) Lehrer aus dem ganzen Saarland über die Genanalyse. Auch der gesellschaftspolitische Aspekt wurde nicht ausgespart. Foto: Thorsten Wolf

Gemeinsam mit seiner Assistentin Christina Wendel (vorne links) informierte Professor Gerhard Unteregger (rechts) Lehrer aus dem ganzen Saarland über die Genanalyse. Auch der gesellschaftspolitische Aspekt wurde nicht ausgespart. Foto: Thorsten Wolf

Homburg. Einen Tag lang konnten sich am vergangenen Donnerstag Lehrer von Schulen mit gymnasialer Oberstufe aus dem gesamten Saarland auf Initiative des Landesinstituts für Pädagogik und Medien (LPM) im Biomedizinischen Zentrum in Homburg auf den neuesten Stand in Sachen Standardverfahren in der Nukleinsäure-Analytik bringen - sprich: Einen Tag lang ging es um genetisches Erbmaterial und grundsätzliche Verfahren zu dessen Untersuchung. Kooperationspartner des LPM war dabei der Verein "biopher", eine Organisation zur Förderung der Biowissenschaften in Person von Professor Gerhard Unteregger, Vereinsvorsitzender und Chef des Instituts für Molekularbiologie "in vitro". "Auf dem Lernprogramm der Lehrer steht das Arbeiten mit Nukleinsäuren, den meisten besser bekannt als DNA oder Erbsubstanz", so Gerhard Unteregger zum Fortbildungsprogramm. "Dabei geht es heute zum einem um Verfahren zum Auftrennen von DNA, um so mögliche Veränderungen zu erkennen. Zum anderen befassen wir uns mit dem gezielten Vermehren von einzelnen Genabschnitten." Das Arbeiten mit Erbsubstanz sei heute, so Unteregger am Rande der Veranstaltung, weit verbreitet, so in diagnostischen Laboren. Verantwortlich für das LPM zeichnete bei dieser Fortbildung der zuständige Referatsleiter für Biologie, Roman Paul. Er begründete den gewählten Themenansatz mit der Notwendigkeit einer Anpassung des Wissensstandes der Lehrer. "Die Lehrkräfte müssen in diesem Bereich fortgebildet werden, da die meisten von ihnen von diesen Methoden während ihres Studiums noch gar nichts gehört haben. Diese Verfahren sind alle erst in den vergangenen 20 Jahren entwickelt worden." Bei allem biomedizinischen Lernstoff: Für Unteregger und Paul stand in der Vermittlung neuer oder der Auffrischung schon vorhandener Kenntnisse rund um das nicht einfache und oft kontrovers diskutierte Thema Gentechnik der gesellschaftspolitische Aspekt alles andere als im Hintergrund. Unteregger: "Wir können uns heute nicht der Verantwortung entziehen, den jungen Menschen, die morgen Entscheider sein werden, das nötige Wissen zu vermitteln, um fundiert-begründete Positionen zu beziehen." Dieses Wissen müsse an den Schulen solide vermittelt werden. Auch Roman Paul betonte die Bedeutung der Fortbildung über den reinen Lernstoff hinaus. "Die Schüler müssen über diese modernen Technologien aufgeklärt werden. Das ist unser ganz zentrales Anliegen. Denn entscheiden kann nur der, der die Pro- und Contra-Argumente kennt. Deswegen müssen wir zuerst die Lehrer auf ein hohes, wissenschaftliches Niveau bringen, um dann in der Schule das Wissen auf naturwissenschaftlicher Basis zu vermitteln." thw

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