Gutachten für A 6-Projekte soll her

Homburg · Der Verkehr am bestehenden Homburger Autobahn-Anschluss wird perspektivisch wegen des Ausbaus des Industriegebietes Zunderbaum zunehmen. Dabei die richtige Straßenbau-Lösung zu finden, darüber scheiden sich nach wie vor die Geister.

 Für die Gegner der Drei-Ohren-Lösung als Ausbau-Variante des Autobahnanschlusses Homburg/Bexbach ist ein Kreisel die einzige Lösung, um die dort angespannte Verkehrslage auch zukunftsfähig zu entlasten. Fotos: Thorsten Wolf

Für die Gegner der Drei-Ohren-Lösung als Ausbau-Variante des Autobahnanschlusses Homburg/Bexbach ist ein Kreisel die einzige Lösung, um die dort angespannte Verkehrslage auch zukunftsfähig zu entlasten. Fotos: Thorsten Wolf

 Rainer Schaller, Peter Geimer, Konrad Saur und Axel Ulmcke warben für den Kreisel als optimale Lösung am bestehenden A 6-Anschluss.

Rainer Schaller, Peter Geimer, Konrad Saur und Axel Ulmcke warben für den Kreisel als optimale Lösung am bestehenden A 6-Anschluss.

"Wir wollen ein unabhängiges Gutachten , das ermittelt, ob ein Kreisel als Lösung für den Umbau des Autobahn-Anschlusses Homburg /Bexbach die beste Lösung ist." Und dass dieser Kreisel genau das ist, dessen waren sich gestern Axel Ulmcke von der Homburger FWG, Rainer Schaller als "Erfinder" der Kreisellösung sowie Peter Geimer und Konrad Saur von der Bürgerinitiative "Kein Ohr für Kleinottweiler" bei einem Gespräch in unserer Redaktion einig.

Neben den schon bekannten Kritikpunkten an der derzeit vorgesehenen Drei-Ohren-Lösung, wie zum Beispiel dem Abhängen der Richardstraße durch Reiskirchen, führten die Vier aus ihrer Sicht eine weitere, wesentliche Schwachstelle der gegenwärtigen Planung auf. Und die betrifft den Verkehr, der von der Autobahn A 6 aus Saarbrücken über das neue, dritte Ohr in Richtung Bexbach fließen soll. Konrad Saur: "Dieser Verkehr trifft auf die B 423." Dabei müssten die Fahrzeuge, wie Saur erläuterte, beim Rechtsabbiegen nach Bexbach auf die mittlere Fahrspur der Bundesstraße wechseln. Dies führe auf einer so genannten Wechselspur zu Konflikten mit Fahrern aus Homburg , die nach Saarbrücken auf die Autobahn wollten. Genau dafür sei diese Spur aber viel zu kurz bemessen. "Und jetzt kommt noch das Sahnehäubchen dieser Drei-Ohren-Lösung, jetzt kommt die geplante Ampel auf der Bexbacher Seite des Autobahn-Anschlusses." Wenn diese auf Rot schalte, dann stünde der gesamte Verkehr auf der Wechselspur. "Und wenn sie dann noch die Richardstraße dicht machen, dann kommt zusätzlicher Verkehr über Erbach und die Berliner Straße noch hinzu!" Saurs Fazit: "Das ist ein Flaschenhals."

Überhaupt seien die vorgesehenen Ampeln der Drei-Ohren-Variante das, was diese Lösung unsinnig mache. So müssten allein fünf Lichtanlagen installiert werden, um den Radweg vorbei an der Anschlussstelle abzusichern. Zusammen mit drei weiteren Ampeln im eigentlichen Straßenverlauf, die würden schlicht von der Homburger auf die Bexbacher Seite verlagert, könne dann "von einem fließenden, störungsfreien Verkehr überhaupt keine Rede sein", verdeutlichte Saur die Sicht der Gegner auf die Drei-Ohren-Lösung. Auch sei die von ihm beschriebene Situation auf der Wechselspur ein "Unfallschwerpunkt ersten Ranges".

Stattdessen, wie Rainer Schaller erklärte, bringe ein Kreisel eine komplett kreuzungsfreie Lösung. Zudem, ergänzte Saur, biete der Kreisel die Möglichkeit, das Industriegebiet Zunderbaum direkt anzuschließen und zusätzlich ein Abhängen der Richardstraße zu vermeiden. Für Peter Geimer, er nannte die Schaller'sche Kreisellösung "genial", kommt nichts anderes als dessen Plan in Frage, die Drei-Ohren-Lösung verschlimmere die aktuelle Verkehrssituation nur. "Das kann doch nicht wahr sein, dass man dafür fast neun Millionen Euro ausgibt."

Vor diesem Hintergrund bezeichnete Axel Ulmcke das Vorgehen des Landesbetriebs für Straßenbau als "Erpressung. Es heißt immer: Wenn wir die Drei-Ohren-Lösung ablehnen, dann gibt es in den nächsten Jahrzehnten nichts oder aufgrund der finanziellen Lage überhaupt nichts mehr". Der nun angedachte Umbau löse die Probleme aber nicht, "deswegen können wir uns diese Drei-Ohren-Lösung eigentlich sparen, stattdessen Homburg-Ost vorziehen und für Homburg /Bexbach dann richtig in die Planung gehen."

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