Ortsratssitzung Noch immer Schäden in Guldenschlucht

Einöd · Seit Ende 2017 ist die Guldenschlucht gesperrt. Damit die Schäden dort behoben werden, fordert der Ortsrat Einöd Geld aus dem Haushalt. Dann könnten auch Zuschüsse angefordert werden. Die Planungen für die Grundschule sorgen derweil für Verdruss.

 Momentan noch gesperrt: Die Guldenschlucht soll möglichst bald wieder begehbar werden, diesen Antrag beschloss der Ortsrat Einöd bei seiner jüngsten Sitzung.

Momentan noch gesperrt: Die Guldenschlucht soll möglichst bald wieder begehbar werden, diesen Antrag beschloss der Ortsrat Einöd bei seiner jüngsten Sitzung.

Foto: Sebastian Dingler

Harmonisch verlief die Sitzung des Ortsrats Einöd am vergangenen Donnerstag im Bürgerhaus. Zu allen Punkten wurden einstimmige Beschlüsse gefasst. Zuerst ging es um die Wiederherstellung des Weges durch die Guldenschlucht, der seit Dezember 2017 gesperrt ist, weil damals Starkregen einen Teil davon abrutschen ließ. Ortsvorsteher Karl Schuberth (SPD) betonte, die Schlucht sei eine der wenigen Naturschönheiten der Gegend, außerdem sei es saarlandweit die einzige Stelle, an der die seltene Mondviole vorkomme.

Ulrich Fremgen, der sowohl für die SPD im Ortsrat sitzt, als auch Beigeordneter der Stadt Homburg für Biosphäre und Umwelt ist, berichtete von mehreren Begehungen, die dort gemacht worden seien. Die Schäden seien erheblich, man müsse schauen, dass man im Haushalt 2019 Mittel einstelle, damit die Maßnahme über mögliche Zuschussprogramme gefördert werde. Es gehe auch um die Sicherung der Felsen. Schuberth teilte mit, dass ein Gutachten die Summe von 38 100 Euro zur Wiederherstellung ermittelt habe. Die regelmäßige Pflege des Weges koste noch mal 10 000 Euro im Jahr. Man wolle dazu Fördergelder beim Wirtschaftsministerium und beim europäischen Förderprogramm Leader beantragen.

Der Vorstand des Wasser- und Bodenverbands Einöd, Klaus Riedinger, sagte, die eigentliche Ursache der Schäden sei noch nicht behoben. Oben in der Schlucht habe die Stadt eine Wasserleitung gelegt. Seither sei der Graben nicht mehr so tief, durch den das Wasser in die Schlucht gelaufen war. Stattdessen fließe es jetzt bei starkem Regen über den Wanderweg in die Schlucht. Wie dem auch sei – die möglichst rasche Wiederherstellung des Weges wurde einstimmig beschlossen.

Der nächste Punkt betraf die Grundschule Einöd, die mehr Raum benötigt. Derzeit komme man gerade so noch klar, meinte Schulleiterin Susanne Braul-Schönecker, doch eine „Riesenproblematik“ könnte durch das neue Baugebiet entstehen: „Da ist mit einem Zuwachs an Schülern zu rechnen.“ Der mit der Maßnahme betraute Professor Franz Heinrich hätte beim Ortsrat vorsprechen sollen, hatte aber kurzfristig abgesagt. Schuberth berichtete, dass 1,5 Millionen Euro an Sanierungskosten für die Schule vorgesehen seien. Dabei müssten sowohl Brand- wie auch Denkmalschutz berücksichtigt werden. „Ob das reicht, weiß keiner“, sagte Fremgen dazu. Rainer Kranz von der CDU meinte, das alles dauere zu lange und führe zu Politikverdrossenheit bei den Bürgern.

Ein mit dem Schulausbau zusammenhängender Punkt ist die Schulbibliothek: Da sprach der anwesende Heinrich Zankl von einem „Trauerspiel“. 2014 sei die Bücherei eröffnet worden, ein halbes Jahr später musste sie schon wieder schließen - wegen des Platzmangels. Die Schulleiterin äußerte die Idee, die Bibliothek im derzeit vorhandenen Container unterzubringen, möglicherweise mit ehrenamtlichen Helfern bei der Ausleihe. Beantragt wurde vom Ortsrat anschließend, dass bei den Planungen für die Erweiterung der Schule ein Raum für die Schulbibliothek vorgesehen wird. Außerdem solle die Bibliothek eine Außenstelle der Stadtbibliothek werden.

Alsbald ging es um die Breite des offiziell „Feldwirtschaftsweg“ genannten Bliestalradweges. Dazu noch mal Riedinger: „Der Weg wird immer schmaler und die Landwirtschaftsmaschinen immer größer. Wenn wir mit den breiten Maschinen über den Weg fahren, brechen die Ränder ab.“ Schuberth ließ darüber abstimmen, dass der Ortsrat den Wunsch äußert, dass die Belange der Landwirtschaft berücksichtigt werden, sowohl was die Breite des Weges als auch den Zeitpunkt der Erneuerung betrifft – nicht dass während der Erntezeit Baumaßnahmen stattfinden. Riedinger äußerte noch ein weiteres Anliegen: Dass die Hundehalter im Wiesental ihre Vierbeiner anleinen sollten. Er habe beobachtet, wie Hunde einige Rehe in einen Zaun getrieben hatten oder wie ein Hund um ein Haar einen Storch erwischt hatte. Fremgen meinte, das sei ein altes Thema, aber die Leute hielten sich leider nicht an die Aufrufe. Trotzdem wurde der Wunsch geäußert, dass noch mal ein diesbezüglicher Appell an die Hundehalter geht.

Ortsvorsteher Schuberth verlas zum Ende der Sitzung einen Brief von Verkehrsministerin Anke Rehlinger, in dem sie bekräftigte, alles dafür zu tun, dass die Umgehungsstraße B423 gebaut wird. „Dann hoffen wir, dass das auch kommt“, sagte Schuberth.

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