Kritik am Umweltbeigeordneten Grüne: Umgehung heißt Umweltzerstörung

Stadtratsfraktion fordert Umweltbeigeordneten Fremgen nach dessen Aussagen zum Rücktritt auf.

Homburg (red) „Das Projekt B 423 droht eine Umweltzerstörung anzurichten, die bisher beispiellos in unserer Stadt ist“. Mit diesen Worten kritisiert die Stadtratsfraktion der Grünen den Fortgang der Planungen für die Umgehungsstraße. Fraktionssprecherin Yvette Stoppiera-Wiebelt weiter: „Eine Baumaßnahme, die über zwei Millionen Ökopunkte verbraucht, hat es bisher nicht gegeben. Ausgerechnet der Umweltbeigeordnete Fremgen zeigt sich jetzt als unbelehrbarer langjähriger Befürworter dieser Maßnahme.“ Fremgen argumentierte in einer Pressemitteilung unter anderem, das alle Argumente  ausgetauscht seien. „Damit erklärt er die Debatte darüber für beendet, nimmt aber alle Gesichtspunkte, die gegen das Projekt sprechen, nicht zur Kenntnis“, kritisiert die Grüne weiter. Denn diese lägen nun mit den Planfeststellungsunterlagen erstmalig auf dem Tisch und zeigten das wahre Ausmaß der Planung.

Fremgen behaupte, die Umgehung führe zu einer Entlastung der Anwohner und zu einer „besseren Lebensqualität im Homburger Süden“ — das Gegenteil treffe allerdings zu: „Viele Wohnquartiere in Beeden, Schwarzenbach Schwarzenacker, am Steinhübel und am Johanneum, die bisher recht ruhig liegen, werden künftig mit weit mehr als 10 000 Fahrzeugen täglich belastet, weil die Umgehung in Wirklichkeit der Ansiedlung von zusätzlichem Gewerbe und Industrie dienen soll“, heißt es in der Grünen-Stellungnahme weiter. Die Lebens- und Freizeitqualität des ganzen Homburger Südens, das Homburger Tor zur Biosphäre werde mit der Umgehungsstraße unwiederbringlich zerstört.

Stoppiere-Wiebelt: „Als Umweltbeigeordneter müsste Fremgen die Argumente für und wider die Straße wenigstens abwägen und zu einem unabhängigen Urteil gelangen. In einem Zeitraum von 40 Jahren hat sich die Welt weitergedreht und verändert.“ Stattdessen betätige er sich als Lobbyist von Industrieinteressen  gegen die Bürger und hänge einer Stadtentwicklungspolitik hinterher, die sich bereits überlebt habe. Deshalb sei „Herr Fremgen als Umweltbeigeordneter der Stadt untragbar geworden. Er sollte sein Amt zur Verfügung stellen“, fordern die Grünen.

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