Umweltverschmutzung EVS ermittelt überhöhte Tenside im schäumenden Erbach

Homburg · Bezüglich der seit Wochen anhaltenden Schaumbildung auf dem Erbach hat der Entsorgungsverband Saar (EVS) gegenüber den Homburger Grünen-Stadtratsfraktion einen „weit überhöhten Gehalt an Tensiden“ im Gewässer eingeräumt.

Das erklärt Stadtratsmitglied Carola Piazolo nach einer Begehung der hiesigen Kläranlage am Mittwoch, 30.­Januar in Begleitung besorgter Bürger. Tenside kommen etwa in Wasch- oder Spülmitteln vor. Die hohen Werte seien „bereits seit einiger Zeit in unregelmäßigen Abständen immer wieder vorgekommen, seit Januar 2019 jedoch regelmäßig“, teilt Piazolo die EVS-Ansicht mit.

Seit Jahresanfang schäumt der Erbach im Auslauf der Kläranlage täglich (wir berichteten). „Aufgeregte Bürger und Bürgerinnen hatten sich bei der Polizei, dem EVS und auch bei uns gemeldet“, so Piazolo. Eine Anfrage Winfried Anslingers an die Stadtverwaltung am 8. Januar in der letzten Stadtratssitzung sei nicht beantwortet worden. Mitte Januar sei die Stadtverwaltung nach telefonischer Nachfrage sehr verwundert gewesen, dass der Erbach immer noch schäume. Man habe nichts unternommen, weil man davon ausgegangen sei, der Schaum sei nur einmal aufgetreten.

Der EVS hatte mit den Grünen einen Vor-Ort-Termin ausgemacht und bis dahin das Wasser auf Toxizität untersucht. „Giftstoffe konnten glücklicherweise keine nachgewiesen werden. Ein Störfall in der Kläranlage scheint somit ausgeschlossen“, so Piazolo. Der EVS sei laut eigener Aussage nicht für das Herausfiltern großer Mengen von Tensiden oder antibiotikaresistenter Bakterien verantwortlich. Die Kläranlage sei für die üblichen Haushaltsabwässer ausgelegt. Für die Qualität des Wassers beim Einleiten in die Kläranlage sei grundsätzlich die Stadt Homburg zuständig.

Im nächsten Stadtrat am 21. Februar sollen die Ergebnisse der Messungen vorgestellt werden. Piazolo: „Wir hoffen, dass die Stadt den Verursacher in die Verantwortung nimmt, um die Belastung durch Tenside auf das zugelassene Niveau zu reduzieren. Für die Zukunft fordern wir ein besseres städtisches Monitoring der Wasserqualität am Erbach.“

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