Große Erntekrone als absoluter Blickfang im Sportheim

Homburg · Ein reich geschmückter Gabentisch gehörte dazu: Der Freundeskreis Schlesien hatte zu Erntedank eine große Erntekrone aus Blütenau, dem heutigen Kalinow, erhalten. Gut zwei Monate haben sechs Frauen an der Krone gearbeitet.

 Bis zur endgültigen Fertigstellung der Erntekrone vergehen zwei Monate, in denen sechs Frauen in mühevoller Kleinarbeit die Einzelteile fertigen, um schließlich diese wunderschöne Erntekrone zu vollenden. Foto: E. Wollny

Bis zur endgültigen Fertigstellung der Erntekrone vergehen zwei Monate, in denen sechs Frauen in mühevoller Kleinarbeit die Einzelteile fertigen, um schließlich diese wunderschöne Erntekrone zu vollenden. Foto: E. Wollny

Foto: E. Wollny

Am vergangenen Wochenende feierte der Freundeskreis Schlesien Saarpfalz im Sportheim Lappentascherhof das Erntedank- und Herbstfest. Wie auch in den Jahren zuvor wurde das Kulturprogramm durch die Darbietung von Tänzen der Oderländer Volkstanzgruppe bereichert und die traditionelle Erntekrone an den Vorsitzenden Karl-Heinz Wollny übergeben. Ein reich geschmückter und gedeckter Gabentisch mit Obst, Gemüse und ausgewählten Broten verschiedener Bäckereien wurde aufgebaut und bildete den optischen Rahmen. Ein absoluter Blickfang in diesem Jahr war eine große Erntekrone, die von dem Vereinsmitglied Anton Masseli aus seinem schlesischen Heimatdorf Blütenau, heute Kalinow, anlässlich eines privaten Besuches mitgebracht wurde.

Es ist heute noch üblich, dass viele Dörfer im Kreis Groß-Strehlitz zum Erntedank eine Krone anfertigen, die zum Erntedankgottesdienst in der Kirche aufgestellt wird. Zu passender Zeit wird das erforderliche Getreide gesammelt, Kürbiskerne gereinigt und getrocknet und alle Zutaten zusammen getragen. Bis zur endgültigen Fertigstellung vergehen zwei Monate, in denen sechs Frauen in mühevoller Kleinarbeit die Einzelteile fertigen, um schließlich diese Erntekrone zu vollenden.

Die Schlesier sind ein wichtiger Teil der Kultur in Homburg. Dies wurde vor wenigen Wochen zum 50-jährigen Jubiläumsfest der Oderländer Volkstanzgruppe nochmals deutlich unterstrichen (wir berichteten). Die ersten Aussiedlerfamilien aus Schlesien kamen zwischen 1950 und 1960 ins Saarland. 1966 wurde die erste Oderländer Volkstanzgruppe von der Landsmannschaft Schlesien gegründet. Die Oderländer tragen die Oppelner Ausgeh - und Sonntagstracht, die seit dem späten 18. Jahrhundert bis ins frühe 19. Jahrhundert getragen wurde.

Sie ist aus alten Bildern und Vorlagen originalgetreu nachgeschneidert und bestickt worden. Da im 18. Jahrhundert in Schlesien die Berufe und Zünfte der Leineweber und Färber - neben den Bergleuten - sehr verbreitet waren, spiegelt sich ihre Arbeit auch in ihrer Tracht wider.

Zukunft für die Familien

Die Saarpfalz habe den Schlesiern eine Zukunft für die Familien entwickeln lassen. Man habe sich um die Ausbildung der Kinder, schulisch und beruflich, gesorgt. Die Entwicklung des eigenen Berufsstandes führte zur sozialen Absicherung. Man baute Häuser und war auch sonst sehr zufrieden. Die Schlesier fanden Gehör und Unterstützung.

saarpfalz-kreis.de

 Tänze der Oderländer Volkstanzgruppe bereicherten das Kulturprogramm. Foto: E. Wollny

Tänze der Oderländer Volkstanzgruppe bereicherten das Kulturprogramm. Foto: E. Wollny

Foto: E. Wollny

homburg.de

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