Wie viele saarländische Erwachsene ihre Freizeit intensiv den Legobausteinen widmen, ist nicht einmal zu schätzen. Insider berichten, es gebe viele, die fünfstellige Summen in die bunten Klötzchen investieren und damit Atem beraubende Bauten hinstellen. Im Gegensatz zu Modelleisenbahnern und Flugmodellbauern sind sie wohl etwas schüchtern, denn Lego gilt weithin als Kinderspielzeug. "Viele trauen sich nicht aus dem Keller", weiß Torsten Bornschein aus Burbach.

Der 33- Jährige verkörpert allerdings das Gegenteil. Er veranstaltet am Wochenende 22./ 23. August in der Saarlandhalle eine große Lego-Ausstellung, wo Enthusiasten aus der ganzen Republik ausgefeilte Modelle zeigen. Das Ganze gehört in die Sparte private Liebhaberei und hat keine kommerzielle Zielrichtung, versichert der Organisator. "In vielen großen Städten gibt es solche Lego-Schauen für die ganze Familie schon, wir sind da Nachzügler und hoffen auf große Resonanz", berichtet der selbstständige Veranstaltungstechniker. Dank seiner beruflichen Kontakte kam Bornschein mit seinen "Brick City Days" (Stein-Stadt-Tage) in Räumen der Saarlandhalle unter, barrierefrei mit kostenlosen Parkplätzen. Bislang habe er etwa 20 Aussteller gewinnen können, berichtet der gelernte Elektriker, der seine sechs mal drei Meter große Fantasie-Stadtanlage amerikanischer Prägung zeigen wird. Sie ist in mehreren Modulen eingelagert und wird extra für das Ereignis zusammengefügt. Andere Aussteller zeigen Weltraum-, Star Wars- oder Indianer-Welten.

Sven Schreiner aus Riegelsberg wird mit einer kompletten Stadt vertreten sein, zu der auch rare Lego-Sets der 70-er Jahre gehören. Sinnigerweise ist der 34-Jährige technischer Angestellter bei einer Baufirma, hat also "immer mit Steinen zu tun". Anders als Freund Torsten Bornschein, der erst im Erwachsenen-Alter zur Lego-Liebe zurückfand, war Schreiner zeitlebens "nie ganz losgekommen" von Legosteinen. Das Schöne an ihnen sei ja, dass man sie nicht nur nach Anleitung zusammenfügen, sondern ihnen auch Eigenentwürfe abtrotzen könne. Mit Lego , ergänzt Bornschein, könne man "mehr machen" als mit Modelleisenbahnen, sie seien robuster und kinderfreundlicher.

Die "Brick City Days" bieten nicht nur Ausstellungsstücke, in denen hunderte Arbeitsstunden stecken, es wird auch Wettbewerbe für Jung und Alt, Aktionsflächen und Anleitungen geben. Vor der Schau präsentieren Hilfs- und Rettungsorganisationen ihre echten Fahrzeuge, die man drinnen in Miniatur sehen kann. Wer selbst etwas Eigenständiges aus Lego zu zeigen hat, kann sich noch für die Ausstellerliste bewerben. Torsten Bornschein würde sich vor allem auf Bewerbungen von Kindern freuen.

Infos gibt's bei Torsten Bornschein, Tel. (0681) 7 61 82 98.

brickcitydays.de