Gräber und Friedhöfe sollen wieder hergerichtet werden

Homburg. Friedhöfe sind nicht nur eine würdevolle Stätte der Toten, sondern auch ein leiser, besinnlicher Ort der Lebenden. Wie Inseln bilden Friedhöfe mitten in einer Stadt einen geschützten Raum, an dem Menschen sich an Angehörige erinnern, innehalten und neue Kraft schöpfen können

 Denkmalpfleger Hans-Josef Britz (links) bei der Ortsbegehung auf dem Homburger Friedhof. Foto: Bernhard Reichhart

Denkmalpfleger Hans-Josef Britz (links) bei der Ortsbegehung auf dem Homburger Friedhof. Foto: Bernhard Reichhart

Homburg. Friedhöfe sind nicht nur eine würdevolle Stätte der Toten, sondern auch ein leiser, besinnlicher Ort der Lebenden. Wie Inseln bilden Friedhöfe mitten in einer Stadt einen geschützten Raum, an dem Menschen sich an Angehörige erinnern, innehalten und neue Kraft schöpfen können. "Friedhöfe sind eine Kultur des Sterbens, des Todes, sie sind auch Kulturgeschichte", erklärte Hans-Josef Britz von der Abteilung Denkmalpflege/Stadtarchiv bei einer Begehung auf dem Alten Friedhof in Homburg. Das Stadtarchiv engagiert sich zusammen mit der Grünflächenabteilung der Stadt Homburg um den Erhalt und die Sicherung der unter Denkmalschutz stehenden Ensembles des ersten städtischen Friedhofes mit Jüdischem Friedhof und des Ensembles "Alter Friedhof" und Mittelfriedhof. In den nächsten Wochen und Monaten werden annähernd 16 Grabdenkmäler auf dem Alten Friedhof Karlsbergstraße und dem alten Teil des Mittelfriedhofes standsicher gemacht und hergerichtet. Darüber hinaus ist die Stadt Homburg aber auch - im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten - um erhaltenswerte und Friedhof gestaltende Grabmäler bemüht. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit der Abteilung Stadtgeschichte und dem Friedhofsamt. Die Kosten belaufen sich nach Auskunft der Denkmalpflege auf 6 000 Euro. "Dabei ist es auch interessant, wer die Bestatteten sind", betonte Britz. Ursprünglich sollten bei der Begehung die in die Friedhofsmauern eingelassenen, teilweise sehr künstlerisch bearbeiteten Gedenkplatten aus Sandstein, Marmor, und Eisen inventarisiert werden, was jedoch wegen des regnerischen Wetters verschoben wurde. Dabei handele es sich um annähernd 80 eingelassene Grabplatten. Auf Grundlage der Inventarisierung soll im November unter dem Motto "Wenn Steine reden könnten" eine erste Führung stattfinden, so Britz. Gemeinsam mit seinem Kollegen Michael Emser, dem Chef der Grünflächenabteilung, Manfred Schmidt, sowie einigen interessierten Bürgern stellt er einige erhaltenswerte Einzelgräber vor, die saniert und gesichert werden sollen. Er freue sich, dass sich auch einige Bürger der Stadt für die Gräber interessierten. "Sie können häufig erzählen, um wen es sich bei den Verstorbenen handelt und welche möglicherweise interessanten Geschichten mit ihnen verbunden sind", betonte Britz. Bei dem so genannten "Alten Friedhof Karlsbergstraße" handelt es sich bereits um den sechsten Friedhof von Homburg. Angelegt wurde er 1876, die erste Beisetzung erfolgte 1878. re

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