Glasbilder schmücken den Kircheneingang

Homburg · Lange bestimmten Glasverbundsteine die Ansicht des Portals der Erbacher Kirche Maria vom Frieden. Jetzt präsentiert sich der Eingangsbereich völlig neu. Denn zwei neue und moderne Kirchenfenster schmücken das Gotteshaus. Entworfen wurden sie vom Homburger Architekten Hans-Joachim Grötschel.

 Der Homburger Architekt Hans-Joachim Grötschel hat die Kirchenfenster von Maria vom Frieden in Erbach entworfen. Foto: Cordula von Waldow

Der Homburger Architekt Hans-Joachim Grötschel hat die Kirchenfenster von Maria vom Frieden in Erbach entworfen. Foto: Cordula von Waldow

Foto: Cordula von Waldow

Besuchern, die sich seit einigen Wochen der katholischen Kirche Maria vom Frieden im Homburger Stadtteil Erbach nähern, bietet sich ein völlig neuer Anblick. Sie werden von den beiden Heiligen, Thomas Morus zur Rechten sowie Edith Stein zur Linken des Hauptportals begrüßt und gesegnet. Die Glasbilder, die an Stelle der ehemals zerstörten Glasverbundsteine getreten sind, hat der Architekt und Verwaltungsrat der Gemeinde, Hans-Joachim Grötschel, entworfen.

Die Idee, Thomas Morus in der Kirche abzubilden, ist schon alt. Das Gotteshaus wurde vor 50 Jahren neben Maria vom Frieden auch dem unbeugsamen Glaubensvertreter, Thomas Morus, als Co-Patron und charakterstarkem Vorbild geweiht. Die zweitgrößte, 1,5 Tonnen schwere Glocke, trägt den Namen des britischen Heiligen. Doch im Kirchenraum selbst, kunstvoll geprägt von zwei großen, farbenprächtigen Mosaiken, fand sich nicht wirklich Platz. Auch die Wand gegenüber dem Kreuzweg, gestaltet von dem pfälzischen Künstler Thomas Zeuner (1923-2011), sollte frei bleiben.

Jetzt jedoch bot sich die Gelegenheit, die Außenflächen zu nutzen. Mit einem von Zeuner gestalteten Thomas Morus gab es ein Vorbild, das perfekt zu dem Gotteshaus passt. Danach hat Grötschel den Heiligen stilisiert. Aufgrund enger Verbindungen zu Edith Stein wurde ihr das Pendant auf der gegenüber liegende Seite gewidmet. Sie hatte nicht nur enge Beziehungen zum Bistum Speyer, sondern war auch dem damaligen Pfarrer der Tochterpfarrei St. Andreas in der Erbacher Steinbachstraße persönlich begegnet. An ihrem Stern auf der Brustseite ist sie unschwer als Jüdin zu erkennen, Kreuz und Bibel in der Hand. 1942 wurde sie dafür in Auschwitz ermordet und später heilig gesprochen.

Die 2,40 mal einem Meter großen Glasbilder sind in mehreren Schichten geschliffen und gestrahlt, um die Konturen sowie die schwarz-graue Farbgebung zu erreichen. "Ich weiß gar nicht, wie oft ich gezeichnet habe, bis die Übergänge so gepasst haben", erinnert sich Hans-Joachim Grötschel an zahlreiche Arbeitsstunden. Ziel war, ein wirkungsvolles Bild zu schaffen, das jedoch auf keinen Fall von der Maria-und-Jesus-Darstellung auf dem Portal ablenkt. Daher auch die Farbwahl. Von außen sind die Figuren durch Panzerglas geschützt. Von innen ermöglicht die Verwendung von Spiegelglas den Blick auf den Vorplatz.

Rund 7000 Euro hat die Gemeinde, die erst im Sommer die Innenrenovierung ihres Gotteshauses abgeschlossen hat, in die neuen Glasfronten der Erbacher Kirche investiert. Damit sind die Baumaßnahmen zunächst einmal abgeschlossen. Allerdings soll weiter in die Kirche investiert werden. soist eine Erweiterung der Orgel bereits in Speyer beantragt, zumal dafür bereits Spendengelder vorhanden sind.

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