Ausnahmegitarrist in Homburg Wenn der Vater mit dem Sohne gemeinsam in die Saiten greift

Homburg · Ausnahme-Gitarrist Ro Gebhardt tritt am Samstag mit seinem 14-jährigen Sohn in der Homburger Musikkneipe „Mandy’s Lounge“ auf.

 Künstler Peter Köcher (hinten) hatte als Gastgeber beim Pressetermin das Glück, ein spontanes Jammen von Ro Gebhardt und dessen Sohn Alec zu erleben.

Künstler Peter Köcher (hinten) hatte als Gastgeber beim Pressetermin das Glück, ein spontanes Jammen von Ro Gebhardt und dessen Sohn Alec zu erleben.

Foto: Thorsten Wolf

An diesem Samstag, 9. Oktober, 20 Uhr, wird der Ausnahme-Gitarrist Ro Gebhardt mit seinem Bandprojekt „Wenn der Vater mit dem Sohne“ in der Homburger Musikkneipe „Mandy‘s Lounge“ in der Kirrberger Straße auftreten. Der Titel ist dabei Programm, liefert doch Gebhardts 14-jähriger Sohn Alec den Basssound des Abends. Als Special-Guest wird Armindo Ribeiro für Gesang und Keyboard verantwortlich zeichnen. Gebhardts Auftritt in Homburg ist eine gute Gelegenheit, im Vorfeld mit dem Musiker über die Herausforderungen der vergangenen Corona-Monate und die nun seit dem 1. Oktober greifenden Erleichterungen für die Durchführung von Veranstaltungen zu sprechen. Wir treffen Gebhardt dazu an einem ganz besonderen Ort, der Produzenten-Galerie von Peter Köcher in Bexbach. Köcher und Gebhardt verbindet eine langjährige Freundschaft, schon mehr als einmal hat der Musiker für und bei Köcher in die Saiten gegriffen. An Gebhardts Seite beim Interview natürlich Sohn Alec.

Wie waren nun die vergangenen Corona-Monate? „Ich habe ein wahnsinniges Glück gehabt. Kurz bevor im April des vergangenen Jahres alle Veranstalter vom einen auf den anderen Tag abgesagt haben, hat mich die Hochschule für Musik Saarbrücken, an der ich eh schon einen Lehrauftrag hatte, für eine feste Stelle angefragt.“ Da habe er noch gezögert, Corona hatte da ja noch nicht zu einem Ende der Konzerttätigkeiten geführt. Er habe es mit einer halben Stelle ausprobiert. „Und diese halbe Stelle zahlt halt schon so viel, dass wir über den Berg waren.“ Ansonsten, das macht Gebhardt klar, hätte er Hartz IV beantragen müssen – denn die zugesagten Hilfen hätten in keiner Relation zu dem gestanden, was er vorher verdient habe. Mit der halben Stelle an der Musikhochschule war die finanzielle Situation des Berufsmusikers aber zum Guten geklärt.

Aber, was ein echter Musiker ist, für den geht es natürlich auch und nicht selten vor allem darum, sein Können vor einem Live-Publikum zu zeigen. „Es hat unheimlich viel ausgemacht, nicht zu spielen.“ Der Alternative von Online-Konzerten habe er da nicht viel abgewinnen können. Zwar habe er Konzerte gestreamt, „mir hat es aber nicht wirklich Spaß gemacht. Wir haben es gemacht, weil es die einzige Möglichkeit war. Das ist nicht meine Welt.“

Seit einiger Zeit und seit dem 1. Oktober mit weiteren Erleichterungen sind Live-Konzerte nun wieder möglich. Und das bedeutet eben auch, dass Gebhardts Bandprojekt „Wenn der Vater mit dem Sohne“ wieder Auge in Auge und Ohr zu Ohr zu erleben ist. Wie ist es nun als Sohn, mit dem Vater Musik auf professioinellem Niveau zu machen? Alec ist da sichtlich entspannt. „Natürlich ist es immer noch der Papa. Aber es ist cool, mit ihm zu spielen – weil er einfach so gut drauf ist.“ Und wie sieht der Papa den Sohn? „Natürlich hat er noch nicht studiert, ist noch keine 40. Aber wenn wir uns auf ein Konzert vorbereiten und zusammen spielen, dann fühlt sich das einfach gut an, auch musikalisch. Sonst könnte ich es auch nicht machen. Und sonst könnte ich es auch keinem Veranstalter anbieten.“ Davon kann man sich nun am Samstag überzeugen, gemeinsam mit Armindo Ribeiro werden Ro Gebhardt und Sohn Alec Jazz und Weltmusik spielen.

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