Gewitter stoppt Super-Jazzer

Homburg. Ein jähes Ende nahm der Auftritt der Swingin' Fireballs am vergangenen Samstag beim Jazz-Sommer auf dem historischen Marktplatz. Um 12.30 Uhr war Schluss mit lustig. Ein außergewöhnlich heftiges Gewitter erzwang gut zwei Stunden vor der sonst üblichen Zeit das Aus für die Swingin' Fireballs

Homburg. Ein jähes Ende nahm der Auftritt der Swingin' Fireballs am vergangenen Samstag beim Jazz-Sommer auf dem historischen Marktplatz. Um 12.30 Uhr war Schluss mit lustig. Ein außergewöhnlich heftiges Gewitter erzwang gut zwei Stunden vor der sonst üblichen Zeit das Aus für die Swingin' Fireballs. "Das glaub ich jetzt nicht", sagte André Rabini mit sichtlicher Bestürzung. Nicht genug, dass es wie aus Badewannen zu schütten begonnen hatte und die bis dahin zahlreichen Jazzfans fluchtartig den Platz verließen. Drei Blitzeinschläge nahe des Marktplatzes ließen angesichts der von Regenwasser umspülten Bühnentechnik nur eines zu: Das war zu gefährlich - aufhören! Für André Rabini und seine Musiker war das besonders betrüblich, denn sie kennen und schätzen das Homburger Publikum seit Jahren. Gerade mal zwei Sets schafften die Trompeter Holger Becker und Matthias Rambach, Saxofonist Volker Bruder (Alt- und Baritonsax), Tenorsaxofonist Matthias Schinkopf, Pianist Joachim Refardt, Bassist Micha Keding und Schlagzeuger Friedemann Bartels. Die Musikfans hatten sich nicht allein der gefälligen und nie gewöhnlich wirkenden Titelauswahl und der perfekten Interpretation wegen auf das Konzert der Swingin' Fireballs gefreut. Es waren auch die wie aus einem Guss wirkenden Arrangements von Joachim Refardt, die dafür sorgten, dass sich der Marktplatz mit erwartungsvollen Zuhörern gefüllt hatte, noch ehe ein vom Fernsehen her bekanntes Stück das erste Set beginnen ließ, nämlich die Titelmusik vom Aktuellen Sportstudio. "Five Months, two Weeks" ist noch recht neu im Repertoire der Swingin' Fireballs, bestens bekannt und in guter Erinnerung "Goody Goody" oder "On the sunny Side of the Street", einem richtig schön herausgeputzten Jazz-Standard. Hierher passte bestens auch der Klassiker "Buona Sierra" oder "Brasil", das ja in keinem ordentlich sortierten Jazz-Ordner fehlt. Gerade haben die Swingin' Fireballs eine neue CD eingespielt und arbeiten am Arrangement für eine weitere Scheibe. Da hat sich Arrangeur Refardt jede Menge Arbeit gemacht und auch Stücke neu gemischt, die sich schon auf Alben und im Programm der Band finden. "Aber das Bessere ist der Feind des Guten", sagte er dazu und weckte richtig Neugier auf die neu gemixten Klänge nach Noten der alten Jazz-Garde. "Be Mine" begann das zweite Set verheißungsvoll, und "Fly me to the Moon" ließ den Klassiker in glänzendem neuen Gewand erscheinen. Für den Meister-Arrangeur und Big Band Pionier Glenn Miller wäre es ein Vergnügen gewesen, zu hören, was die Bremer Musiker daraus mit heutigen technischen Möglichkeiten gezaubert hatten. Gefeiert wurden die Musiker mit Bravo-Rufen für "That Mellow Saxophone", mit zwei Saxes wirklich brillant gespielt und zur Perfektion gebracht. Da hätte nach dem "Chattanooga Choo Choo" ein echter Jazz-Schnellzug unter Dampf kommen können. Aber daraus wurde nichts. "Oh Marie" fiel wie das Folgende dem Gewitter über Homburg zum Opfer. Christian Mayntz, Toningenieur und Norbert Seyfried entschieden sich aus Sicherheitsgründen für den Abbruch.

HintergrundIn der nächsten Runde des Homburger Musiksommers spielen am kommenden Freitag, 3. Juli, 19 Uhr, auf dem Marktplatz in Homburg Boogie-Woogie-Express im Rahmen von Querbeat. Den nächsten Frühschoppen gibt's am Samstag, 11. Juli, elf Uhr, mit Jazz Konfekt. red

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