Pläne des Gewerbevereins Homburg Geschäfte wollen am Feiertag öffnen

Homburg · Der Gewerbeverein Homburg weicht vom Konzept der verkaufsoffenen Sonntage ab. Anstatt im Mai soll nun der Feiertag Mitte August zum Einkaufstag werden.

 Auf Homburgs Marktplatz wird es am Feiertag 15. August wieder einen Gospel-Gottesdienst geben. Zusätzlich öffnen dann nachmittags die Geschäfte.

Auf Homburgs Marktplatz wird es am Feiertag 15. August wieder einen Gospel-Gottesdienst geben. Zusätzlich öffnen dann nachmittags die Geschäfte.

Foto: Ulrike Stumm

Die großen Ferien haben gerade erst begonnen, da gibt es schon einen Grund, sich eine Party zu notieren, die ansteht, wenn im August alle wieder zurück sind und vielleicht noch ein bisschen im Urlaub hängen. Der Gewerbeverein Homburg wagt sich nämlich auf Neuland und macht den 15. August, Feiertag im Saarland, sonst aber in kaum einer anderen deutschen Region, kurzerhand zum verkaufsoffenen Festtag.

Der wird in der Stadt ohnehin bereits besonders gefeiert und zwar in italienischer Tradition, denn dort ist der 15. August, Ferragosto, ein sehr beliebter Feiertag, an dem im Prinzip alle Italiener wegfahren, feiern, essen und trinken. Seit einigen Jahren gibt es daher in Homburg hier einen Gottesdienst unter freiem Himmel, früher in Verbindung mit der Festa Italiana, die ja bekanntlich nicht mehr gefeiert wird. Zu sehen und zu hören gab es aber auch „solo“ genug auf Homburgs historischem Marktplatz. Im vergangenen Jahr mit dem Gospelgottesdienst samt Klassik-Open-Air am Abend. Letzteres wird es diesmal allerdings erst einen Tag später geben, ausgedehnt um das „Musiksommer trifft Klassik“-Paket, das bis Samstagabend reicht und neben dem Jazzfrühschoppen am Samstagmorgen  noch einmal am Abend des 17. August nachlegt mit „Jazz meets Classic“. Am Donnerstag, dem eigentlichen Feiertag, ist aber auch die Generalprobe des Homburger Sinfonieorchesters angesetzt für das Konzert am Folgetag unter freiem Himmel unter dem Motto „Magische Momente“. So ergibt sich Mitte August in Homburg also ein mehrtägiges verlängertes Musik-und-Feierwochenende, das schon am Donnerstag beginnt.

Warum nun auch am Feiertag die Geschäfte öffnen, erläutert Annette Germann, die Vorsitzende des Gewerbevereins Homburg, dem etwa 120 Mitglieder angehören. Unter diesen waren die Termine für die verkaufsoffenen Sonntage in Homburg immer wieder diskutiert worden, berichtet sie. Mit einem recht uneinheitlichen Ergebnis, denn je nach Branche liefen die Sonntage unterschiedlich. Für die einen sei der vor Weihnachten sehr gut, für andere lohne sich dieser gar nicht. Für andere wiederum laufe der Mantelsonntag im Herbst optimal, andere profitierten nicht davon. „Viele waren nicht damit zufrieden, wie sie waren.“ Der verkaufsoffene Sonntag im Mai sei derjenige gewesen, der den wenigsten wichtig war. So habe man sich entschlossen, diesen zu streichen und auf den Feiertag zu setzen. Und da betritt der Verein Neuland. „Das ist absolute Premiere“,sagt Germann. Ins Auge gefasst wurde dieser Termin schon vor etlichen Monaten, jetzt war er kürzlich nochmals Thema auf der jüngsten Sitzung des Gewerbevereins.

„Wir wollen die Saarländer nicht in die Pfalz schicken“ sagt Germann. Im Nachbarbundesland gilt der 15. August nämlich als „Saarländer-Tag“ angesichts der anreisenden Nachbarn, die dann auf verstopften Autobahnen stehen und später in rheinland-pfälzischen Städten einkaufen und essen. Zusätzlich wolle man weitere Leute von außen anlocken.

Dazu will der Verein Geld in die Hand nehmen, unterstützt werde er von der Stadt Homburg. Das soll „richtig gepusht werden“. Gespräche mit dem Stadtmarketing habe man bereits geführt, sagt Germann. Und es soll groß aufgefahren werden von der Werbung bis zum Rahmenprogramm. Zusätzlich zum Open-Air-Gottesdienst und der Generalprobe fürs Klassik-Open-Air am Abend soll ein Kinderprogramm auf dem Christian-Weber-Platz auf die Beine gestellt werden. Auch über weitere Musikdarbietungen denkt man nach. Öffnen werden die Geschäfte am 15. August von 13 bis 18 Uhr, danach wird man Bilanz ziehen. Wobei für Germann auch klar ist: „Man braucht zwei bis drei Erfahrungen. So etwas muss sich erst etablieren.“

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