Gesundheit ist der große Wunsch

Homburg. "Ich muss sagen, dem Verein geht es inzwischen besser." Sandy Märker, Vorsitzende der Elterninitiative für Frühgeborene und kranke Neugeborene Homburg hatte am Samstag Grund zur Freude

Homburg. "Ich muss sagen, dem Verein geht es inzwischen besser." Sandy Märker, Vorsitzende der Elterninitiative für Frühgeborene und kranke Neugeborene Homburg hatte am Samstag Grund zur Freude. Nicht nur, weil sich die Zahl der Mitglieder in den zurückliegenden Monaten auf nun 40 erhöht hat, auch der Adventskaffee in der Kinderklinik des Universitätsklinikums in Homburg an diesem Tag erfreute sich großen Zuspruchs.Viele sind mit ihren Kindern gekommen, um bei Glühwein, Leckereien und dem Besuch des Nikolaus', auch ermöglicht durch den Erbacher Realmarkt, ein paar besinnliche Stunden zu genießen - für Sandy Märker eine Gelegenheit, die eigene Vereinsarbeit ein bisschen Revue passieren zu lassen. "Wir erfahren inzwischen sehr viel Unterstützung. Wir machen sehr viel Öffentlichkeitsarbeit und merken, dass der Verein zunehmend bekannter wird."

Sandy Märker und ihre Mitstreiter haben es dabei im Kampf um Aufmerksamkeit, und damit auch um Spendenmittel, alles andere als einfach. "Egal, wo ich anrufe, gerade wenn es um Spenden geht, habe ich gegen die anderen Vereine, die sich anderen Krankheitsbildern von Kindern widmen, kaum eine Chance. Da ist es dann schon so, dass wir uns über jeden 50-Euro-Schein freuen. Von den vierstelligen Spenden sind wir weit entfernt." Für Märker die Herausforderung: Frühgeborene und krank Neugeborene sind mit ihren großen Problemen bei weitem nicht so in den Köpfen der Menschen verwurzelt wie Kinder mit anderen Krankheiten und Schädigungen. "Wer das Leben mit einem Frühchen nicht selbst erlebt hat, der kann sich von den damit verbundenen Belastungen kaum ein Bild machen."

Eben dieses Bild zu vermitteln, ist das Ziel des Vereins, eines, das für Märker aktueller ist denn je. "Es kommen immer mehr Frühchen auf die Welt. Deswegen muss unbedingt etwas passieren." Märker hat mit Tochter Luana selbst ein Frühchen auf die Welt gebracht, "sie ist mit fast drei Jahren top entwickelt. Aber was in drei Jahren ist, wenn Luana in die Schule kommt, das kann mir keiner sagen." Zu wenig wisse man über die Entwicklung des Gehirns, ein Leben, auf Sand gebaut. Doch in eben jenen stecken Sandy Märker und die anderen Aktiven den Kopf nicht: Mit den gesammelten Spenden wurden zahlreiche Ausrüstungsgegenstände für die Frühchen-Station der Kinderklinik gekauft, Fortbildungen wurden finanziert, aktuell wird ein separates Stillzimmer im Bereich der Intensiv- und Frühchenstation eingerichtet. Und die Pläne reichen noch viel weiter. Märker: "Unser ganz großes Projekt ist ein Kinderklinikanbau an das Gebäude Neun. Das ist natürlich noch sehr, sehr weit weg." Der Anbau soll mehr Raum schaffen und die Behandlungen patientenfreundlicher gestalten. Ein Herzenswunsch von Märker bei diesem Unterfangen: Ein Sterbezimmer. Doch bis es soweit ist, diesen Anbau zu verwirklichen, werden noch Jahre vergehen, das weiß Sandy Märker. Da liegt ein Wunsch in der Weihnachtszeit erstmal näher: "Gesundheit!" "Der Anbau soll mehr Raum schaffen."

Sandy Märker

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