Geschenke auf den letzten Drücker

Homburg. Weihnachtseinkäufe machen - was kann schöner sein, als sich in Ruhe Gedanken zu machen, womit man den Lieben denn eine Freude machen könnte? Die Geschäfte sind warm erleuchtet, das Verkaufspersonal entspannt und herzlich, die Ideen für die Lieben fallen leicht. Tatsächlich kann die Wirklichkeit manchmal auch anders aussehen

Homburg. Weihnachtseinkäufe machen - was kann schöner sein, als sich in Ruhe Gedanken zu machen, womit man den Lieben denn eine Freude machen könnte? Die Geschäfte sind warm erleuchtet, das Verkaufspersonal entspannt und herzlich, die Ideen für die Lieben fallen leicht. Tatsächlich kann die Wirklichkeit manchmal auch anders aussehen. Tante Lisbeth hat schon alles, die Kinder wollen Geld, Onkel Karl ist erkältet und will niemanden sehen, die Geschäfte sind voll. Wie, wo und wann besorgen eigentlich die Homburger ihre Geschenke?

"Ich habe mit dem Weihnachtstrubel nichts zu tun", sagt Janina Hofmann, "ich liebe das Internet." Damit spricht sie aus, was sich bei den großen Internet-Handelsriesen schon seit einigen Jahren als Trend abzeichnet: Viele Kunden laufen nicht mehr durch volle Innenstädte und riskieren dabei auch noch ein Knöllchen am Auto, sondern gehen am Abend im Wohnzimmer per Computer auf Einkaufstour. Janina Hofmann hat schon im Sommer mit dem Sammeln von Geschenken begonnen, immer mal wieder etwas dazu bestellt, sodass jetzt alles festlich verpackt zu Hause steht und Janina das Weihnachtsfest ganz entspannt angehen kann.

Susanne Ritter ist genau das Gegenteil ihrer Kollegin: "Ich habe eigentlich noch nichts", sagt sie, "aber das stört mich nicht, das ist bei mir immer so."

Susanne zieht gerne "auf den letzten Drücker" los, aber sie macht sich keine Sorgen, "denn ich finde immer noch etwas. Das bisschen Stress gehört für mich dazu, ich brauche das vor Weihnachten." Sie freut sich auf den Einkaufstag am 24. Dezember und natürlich aufs abendliche Fest, wenn am Ende dann doch alle das bekommen, was sie sich gewünscht haben - auch wenn's erst vor ein paar Stunden erstanden wurde.

Kathy Wagner ist ein Internet-Fan. "Ich habe fast alles zusammen, nur ein Geschenk fehlt mir noch", erklärt sie. Anfang Dezember fängt Kathy gezielt mit dem Einkauf an, "aber ich habe natürlich schon vorher im Kopf, was ich bestelle. Ich merke mir übers Jahr, was meine Lieben wollen."

Für Bärbel Schwamberger ist das Internet zu anonym: "Ich brauche den Kontakt zu den Menschen, ich liebe es, stundenlang durch Geschäfte zu bummeln." Allerdings unter einer Bedingung: "Ich mache das am liebsten allein. Sobald jemand anfängt zu drängeln, habe ich keine Lust mehr. Ich will mir die Zeit dafür nehmen, die ich angemessen finde."

Bärbel hat ein offenes Ohr, wenn jemand im Bekannten- oder Familienkreis achtlos den Halbsatz verlauten lässt "ach, das hätte ich mal gerne". Das merkt sie sich, notiert es - und freut sich dann über die überraschten Gesichter, wenn genau das, was man immer gerne haben wollte, tatsächlich unterm Baum liegt. Ihre Familie sei nicht so groß, da ließen sich Wünsche leichter erfüllen. Für Bärbel ist Schenken ein Zeichen von Wertschätzung: "Diese Wertschätzung gehört für mich an Weihnachten dazu."

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