Geldbuße und sieben Monate auf Bewährung für „Mafia-Flugblatt“

Homburg · Vor etwas mehr als einem Jahr sorgte ein Flugblatt in Homburg für Wirbel. Marco R. hatte in dem einseitigen Papier, verteilt in der Homburger Innenstadt, Persönlichkeiten der Homburger Politik und Geschäftswelt vorgeworfen, Teil mafiöser Strukturen zu sein. Unter anderem hatte er dabei auch Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind , Landrat Theophil Gallo und Theiss-Geschäftsführer Giuseppe Nardi per Foto abgebildet. Gestern nun musste sich Marco R. deswegen vor Gericht verantworten, nachdem er gegen einen Strafbefehl (acht Monate auf Bewährung und eine Geldbuße von 1000 Euro) Einspruch eingelegt hatte. In der Verhandlung, die sich seitens des Angeklagten teils sehr emotional gestaltete, stand dabei zuletzt nicht mehr der Tatvorwurf der Verleumdung im Raum, diesen hatte Marco R. eingeräumt.

 SymbolbildLocation:Karlsruhe

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Foto: Uli Deck/dpa

Vielmehr ging es nach einigem Hin und Her zum Umfang des Widerspruchs gegen den Strafbefehl letztlich um das Strafmaß. Möglich waren Freiheitsstrafen zwischen sechs Monaten und fünf Jahren oder nur eine Geldbuße. Die Staatsanwaltschaft forderte acht Monate auf Bewährung und eine Geldauflage von 1000 Euro, die Verteidigung sechs Monate und 500 Euro. Die Richterin verurteilte den Angeklagten nach Abwägen von Aspekten zu Gunsten und gegen Marco R. zur Freiheitsstrafe von sieben Monaten bei einer Bewährungsfrist von zwei Jahren und einer Geldauflage von 1000 Euro. Der Angeklagte stellte in Aussicht, Einspruch einzulegen.

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